Die Gäste der SC Solingen 28 III hatten kaum Platz genommen, die Bewunderung für das neue Schachzentrum auf der Birkerstraße war noch nicht dem Ernst fürs Schachspiel gewichen, da passierte es ausgerechnet am »heimischen« Esszimmertisch, der derzeit noch ein Lücke im neuen Heim füllen muss: Klaus Drunk, der unermüdliche Tischwart des neuen Schachzentrums, verwechselte offenbar an Brett 8 die Schachfiguren mit Messer und Gabel, so wie er es zu Hause an diesem Ensemble gewöhnt war. Das ging nicht gut – Matt nach nur einer halben Stunde. Zum Glück war aber auch Wieland Wolf am Esszimmertisch platziert. Und vom Essen, siehe Spielbericht aus Remscheid, versteht der Wieland was und verspeiste seinen Gegner. Ebenfalls Matt – 1:1 an den hinteren Brettern.
Nun ging es vorne ganz schnell. Herbert Scheidt an Brett 1 kommt immer besser in Form und gewann ausgangs der zweiten Stunde souverän. Währenddessen schaute Engelbert Kletzls Stellung am zweiten Brett mausetot aus.
Wenden wir uns daher erst einmal den Brettern 3 bis 6 zu. Am 3. Brett hatte Reinhold Wygas mit Schwarz die englische Eröffnung seines Gegners sehr defensiv beantwortet, nutze im Mittelspiel aber jede Ungenauigkeit aus, um den weißen Figuren vernünftige Felder zu nehmen. Noch im Mittelspiel gewann Jürgen Grastat am 6. Brett einen schwarzen Turm. An Brett 4 erlangte Philipp Müller nie Vorteile gegen den schwarzen Caro-Kann-Aufbau. Als der Gegner Remis anbot, nahm Philipp sofort an. Uli Kalkum, mit Schwarz erneut ganz indisch unterwegs, lehnte die Remis-Offerten zunächst ab, um dann doch bei zunehmend schlechterer Stellung in den Hafen des Friedens einzuschwenken. Jürgen Grastat setzte seinen jungen Gegner schließlich matt. Reinhold Wygas erdrückte in der Folgezeit seinen Gegner völlig und knüpfte bereits am Mattnetz, das sich aber als nicht mehr nötig erwies, da der Gegner aufgab. Einen hübschen Gewinnweg mit Läuferopfer und undeckbarem Mattangriff übersah der in blendender Form spielende Reinhold allerdings. Er ärgerte sich bei der Analyse: »Das wäre das Finale furioso gewesen!« Das lieferte dafür dann Engelbert: Gnadenlos jeden schwachen Zug des Kontrahenten bestrafend, zwang er diesen zur Aufgabe, als der sich mit König und Springer Engelberts König, Springer und drei verbundenen Freibauern gegenübersah. Dieser 6:2-Sieg ist ein weiterer, wichtiger Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt!
By the way: Zum Schachspielen ist die Atmosphäre im neuen Schachzentrum wirklich gut! Danke an alle, die bisher und künftig am Gelingen dieses Projektes beteiligt sind und/oder waren.