Verbandsliga-Spitzenspiel endet als Hängepartie

Abbruchstellung
Die Abbruchstellung; Andreas Peschel spielte mit Weiß.

Der Aufstieg in die Regionalliga wird vermutlich entscheidend durch eine Schiedsrichter-Entscheidung beeinflusst werden. Nach sechs Stunden dramatischem Kampf im Duell zwischen dem Tabellenführer OSC Rheinhausen und unserer Vierten stellte beim Stand von 3½:3½ der Gegner von Andreas Peschel in einem Turmendspiel mit Minusbauer bei noch ca. 50 Sekunden Restbedenkzeit einen Remisantrag nach FIDE-Regel 10.2, so dass der endgültige Ausgang des Kampfes von einer unanfechtbaren Schiedsrichter-Entscheidung abhängt.

Zuvor hatte unsere Mannschaft gegen die in Bestbesetzung angetretenen Gastgeber einen idealen Start erwischt, um den Rückstand von einem Mannschaftspunkt auf Rheinhausen wettmachen zu können. René Tückmantel brachte das Team bereits nach zwei Stunden in Führung. Leider musste Ersatzmann Ali Erkay einige Zeit später ins Remis einwilligen. Zwar besaß er materiellen Vorteil, hatte aber während der Partie mit starker Übelkeit zu kämpfen und war deshalb um ein schnelles Partieende bemüht. Dies schien ohnehin nur ein kleiner Rückschlag zu sein, da Spitzenbrett Joachim Görke mit einer starken Partie die Führung ausbauen konnte.

Diese Zwei-Punkte-Führung blieb auch nach der Zeitkontrolle bestehen, da die Niederlage von Massimo Füllbeck durch einen vollen Zähler von Clara Wirths postwendend wieder ausgeglichen werden konnte. Dennoch deutete sich hier ein sehr dramatisches Ende an, da Michael Pfeiffer klar auf Verlust stand und auch Topscorer Dr. Axel Scheffner mit dem Rücken zur Wand kämpfte. Wie befürchtet konnten die verbissen fightenden Rheinhausener beide Begegnungen für sich entscheiden, so dass alles von der Partie von Teamchef Andreas Peschel abhing. Dieser verwaltete ein minimal vorteilhaftes Turmendspiel, in dem er letztlich eine Struktur mit h- und g-Bauer gegen den gegnerischen g-Bauer erreichen konnte. Andreas versuchte nun geduldig, diese bei bester Verteidigung sicherlich kaum gewinnbare, aber oft genug von der schwächeren Partei schon verlorene Stellung systematisch zu verbessern und konnte dabei den gegnerischen König auf die achte Reihe zurückdrängen.

Bei weniger als einer Minute Restbedenkzeit beantragte der Rheinhausener Spieler ein Remis nach FIDE-Regel 10.2. Somit wurde die Partie abgebrochen und der Verbandsspielleiter oder ein von ihm beauftragter Schiedsrichter wird nun entscheiden müssen, ob Andreas zuvor keine hinreichenden Versuche unternommen habe, die Partie mit normalen Mitteln, also unabhängig vom Zeitfaktor, zu gewinnen.

Faktisch ist die Partie damit nach Anhang D der FIDE-Regeln beendet und der Schiedsrichter wird entweder auf einen Sieg für Andreas oder ein Remis entscheiden. Diese – nicht anfechtbare – Beurteilung hat eine bedeutende Tragweite. Da der punktgleiche Tabellenzweite aus Meiderich klar in Nettetal unterlag, werden entweder Rheinhausen oder unsere Vierte als alleiniger Tabellenführer in die Schlussrunde am 01.06. gehen und könnten dann den Aufstieg aus eigener Kraft realisieren.

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