Eine der größten Sensationen der Solinger Schachgeschichte ist perfekt: Unser Viererpokalteam sicherte sich heute durch ein 2:2 gegen den SC Kreuzberg dank besserer Berliner Wertung den deutschen Pokaltitel. Martin Alexander Becker avancierte dabei zum »Pokalhelden wider Willen«, als sein Gegner Atila Figura in klar besserer Stellung im 40. Zug die Zeit überschritt und damit den Weg zum zweiten Solinger Pokaltitel nach dem Erfolg im Jahre 1986 ebnete.
»Völlig unverdient« war denn auch der erste Kommentar des noch immer ein
wenig konsternierten Mannschaftsführers Markus Schäfer, als er
die frohe Botschaft per Telefon in die Klingenstadt übermittelte. Vorausgegangen war
ein dramatisches Finale, bei dem unser Team diesmal jede Menge Glück auf seiner Seite
hatte. Denn bei normalem Verlauf der Dinge konnte der Pokalsieger nach 3½ Stunden
nur Kreuzberg lauten, da diese beim Stande von 1:1 nach zwei Remisen an den
Spitzenbrettern zwei deutlich vorteilhafte Positionen in den verbleibenden Partien
aufwiesen, bevor das Drama am dritten Brett den Kampfverlauf auf den Kopf stellte.
Das Pokalfinale hatte dabei mit dem obligatorischen Aufstellungspoker begonnen: Für
den in der Schweiz spielenden Lorenz Drabke hatte unser Team nicht etwa
»Edel-Schlachtenbummler« Bernd Schneider aufgestellt, sondern
den einzigen Bundesligaspieler im Kader, Michael Hoffmann, aktiviert, der
gestern noch in der holländischen Liga im Einsatz gewesen und nach dem gestrigen
Halbfinal-Sieg in Windeseile in die Pfalz gereist war. Die Auslosung am morgen ergab einen
»Heimkampf« für Solingen, so dass erneut Jörg
Wegerle als »bester Torwart der Klingenstadt« am Spitzenbrett
nominiert wurde, um mit Schwarz GM Sergej Kalinitschew (2503) auszubremsen.
Michael Hoffmann sollte dagegen mit Weiß gegen SCHACH-Chefredakteur
GM Raj Tischbierek (2466) attackieren, nachdem er ihn bereits vor einem Monat in der
Bundesliga bezwingen konnte. Die Aufstellung von Martin Becker am dritten
Brett war rein taktisch motiviert, da er ungern gegen das Berliner Talent Atila Figura
(2352) antreten wollte. Doch dieses Manöver ging nicht auf, da auch die
Hauptstädter im Vergleich zu gestern ihr drittes und viertes Brett tauschten, so dass
Markus Schäfer an Brett 4 mit Schwarz auf Altmeister IM Dr. Glienke
(2316) traf.
In den ersten Stunden des Kampfes schien das Team dann doch von der Aussicht, einen
Sensationstitel gewinnen zu können, ziemlich beeinträchtigt zu sein.
Markus Schäfer geriet schnell in eine schlechtere Stellung und auch
Martin Becker musste nach einer Ungenauigkeit in einer komplizierten
Grünfeld-Indisch-Position um Ausgleich kämpfen. Die Solinger Aktien sanken
weiter, als Michael Hoffmann, der aus der Eröffnung überhaupt
nichts herausgeholt hatte, nach drei Stunden die Fruchtlosigkeit weiterer
Gewinnbemühungen einsah und sich ins Unentschieden fügte. Angesichts der
deutlichen Vorteile an den hinteren Brettern verzichtete wenig später Sergej
Kalinitschew am Spitzenbrett ebenfalls darauf, weiter gegen die Verteidigungskünste
von Jörg Wegerle anzukämpfen, womit Jörg seine Aufgabe
wieder einmal par excellence gelöst hatte. Dennoch musste beim Stande von 1:1 schon
ein kleines Schach-Wunder her, um noch die Sensation zu schaffen.
Dieses trat dann an Brett 3 ein, wo Figura inzwischen klare positionelle Vorteile in
einem Schwerfigurenendspiel angehäuft hatte, so dass Martin
bestenfalls auf Remis hoffen konnte. Einziger irrationaler Faktor war die sehr knappe
Bedenkzeit, über die beide Spieler verfügten, ohne ihr Spieltempo allerdings
wesentlich zu beschleunigen. Erst kurz vor dem Ablaufen der Bedenkzeit wurde sich das
Berliner Talent offenbar über die wirkliche Lage bewusst, schaffte dann aber -
offenbar ein wenig unter Schock stehend - den 40. Zug in einer für Zeitnot
unproblematischen Stellung nicht mehr rechtzeitig, so dass Martin zum Pokalhelden
avancierte, während der 16-jährige Figura verständlicher Weise
untröstlich war. Die anschließende Niederlage von Markus
Schäfer zum 2:2-Endstand hatte dann nur noch statistischen Wert.
Auch wenn der Finalsieg damit als äußerst
glücklich bezeichnet werden muss, kann die Gesamtleistung der Mannschaft nicht hoch
genug gelobt werden. Im Gegensatz zum Jahre 2002, als der letzte nationale Titel bei der
Deutschen Blitzmeisterschaft mit Weltklassegroßmeistern wie Joel Lautier, Predrag
Nikolic und Jeroen Piket erreicht wurde, war in dieser Pokalsaison ein reines Amateurteam
am Start, das den »Pott« völlig sensationell nach 20 Jahren wieder in die
Klingenstadt holte. In den 5 Kämpfen war dabei ein sehr homogenes Team am Start:
Herausragend agierte natürlich Neuzugang Martin Becker, der nicht
nur die Hauptrolle im Finale übernahm, sondern mit insgesamt 4½/5 brillierte.
Ebenso hoch muss Jörg Wegerle gelobt werden, der in allen
Kämpfen das Spitzenbrett verwaltete, dabei mit 3/5 ungeschlagen blieb, die
Großmeister Waganjan und Kalinitschew auf Distanz hielt und im Halbfinale den
fehlenden halben Punkt zum Weiterkommen sicherte. Lorenz Drabke (1/2)
bereitete mit seinem Sensationserfolg über Christopher Lutz erst den Weg ins
»Final Four«. Michael Hoffmann gebührt dafür Dank,
das er bereit war, trotz nur kurzfristig möglicher Anreise im Finale für Lorenz
einzuspringen und dem Team im Finale Stabilität zu verleihen. Last not least seien
auch die beiden Mannschaftsführer Markus Schäfer (2½/4)
und Oliver Kniest (1½/3) genannt, die auf und neben dem Brett
ihren Anteil zum sensationellen Erfolg beitrugen.
Unser Sensationsquartett hat seinen Siegeszug fortgesetzt und steht nach einem
2½:1½-Erfolg über Gastgeber Kaiserslautern/Mehlingen erstmals seit 1998
im Deutschen Pokalfinale.
Das »Final Four« des Deutschen Mannschaftspokals begann für uns mit
einer glücklichen Auslosung, da die sympathischen Gastgeber aus der Pfalz das
nominell deutlich schwächste Quartett aller vier Mannschaften an den Start brachten.
Die Mannschaft entschied sich dafür, Jörg Wegerle als
»Vorstopper« mit den schwarzen Steinen am Spitzenbrett einzusetzen,
während Lorenz Drabke und Markus Schäfer mit
den weißen Steinen für volle Zähler sorgen sollten. Die zweite
Schwarz-Partie wurde vom grundsoliden Martin Becker übernommen.
Der erste Teil des Plans ging bereits frühzeitig auf, denn Markus
Schäfer nutzte am dritten Brett gegen Hans Jürgen Koch (2230) eine
Idee, die er vor vielen Jahren einmal analysiert hatte. Gegen das Paulsen-System seines
Kontrahenten wählte er ein scharfes Bauernopfer, dem in unmittelbaren Anschluss ein
Figurenopfer folgte. Hierdurch entwickelte er gegen die unterentwickelte schwarze Position
sehr starken Druck, so dass es einer sehr akkuraten Verteidigung bedurfte. Koch griff
jedoch bereits frühzeitig fehl und musste Markus bereits nach 20 Zügen zum Sieg
gratulieren. Ähnlich positiv verliefen die Ereignisse am vierten Brett, wo Christoph
Kemmel (2230) gegen Martin Becker einen zurückhaltenden Reti-Aufbau
gewählt hatte, der später in eine Benoni-Struktur mit vertauschten Farben
mündete. So hatte Martin keine Probleme auszugleichen und erlangte nach dem
günstigen Abtausch einiger Figuren sukzessive immer größeren Vorteil.
Diesen verwertete er souverän und konnte noch vor der Zeitkontrolle das 2:0
erzielen.
Damit musste an den Spitzenbrettern noch ein halber Punkt her. Am zweiten Brett hatte der
»Held von Porz« Lorenz Drabke gegen FM Gleb Voropaev (2302)
eine ruhige Wiener Partie gewählt, so dass sich die Stellung nach der Eröffnung
im ungefähren Gleichgewicht befand. Im Mittelspiel ging Lorenz dann sehr optimistisch
vor und zerstörte freiwillig seine intakte Struktur zu Gunsten eines wilden
Königsangriffs. Dieser schlug leider nicht durch, doch seine Stellung wäre
vermutlich dennoch zu halten gewesen. Allerdings hatte er sich wieder einmal in akute
Zeitnot manövriert und hatte für seine letzten sechs Züge nur noch 11
Sekunden zur Verfügung. Zwar schaffte er die Zeit, griff aber im 40. Zug fehl und
verlor einen eminent wichtigen Bauern, so dass sein Endspiel nicht mehr zu halten war.
Somit hing alles von Spitzenbrett Jörg Wegerle ab, der mit Schwarz
gegen IM Vadim Chernov (2465) seine Lieblings-Französisch-Variante mit 3
de4,
4
Ld7 gewählt hatte. Es entwickelte sich der übliche schwerblütige
Stellungskampf mit weißem Raumvorteil, aber äußerst kompakter schwarzer
Stellung. Spätestens beim Stande von 2:1 war Jörg dann als klassischer
»Marathon-Mann« in seinem Element. In einem Turmendspiel mit jeweils sechs
Bauern rührte er Beton an und wehrte alle Gewinnversuche von Chernov umsichtig ab, so
dass nach fast sechs Stunden das Remis unterschriftsreif und der Einzug ins Pokalfinale
Wirklichkeit geworden war.
Im Finale treffen unsere glorreichen Vier morgen ein wenig überraschend auf den SC
Kreuzberg, der heute dank eines Glanzsieges von GM Kalinitschew über GM Kritz am
Spitzenbrett die höher eingeschätzten Sportfreunde Katernberg mit
2½:1½ besiegte. Im Kader der Berliner standen heute ferner GM Tischbierek,
Altmeister IM Dr. Glienke und das 16-jährige Talent Attila Figura, so dass die
Hauptstädter morgen nominell leicht favorisiert sind. Doch eine große
Fangemeinde wird morgen in der Klingenstadt kräftig die Daumen drücken, damit
auch der letzte Teil des Pokal-Märchens wahr werden wird.
Unser junges Viererpokalquartett hat mit einem sensationellen 2:2 gegen
die SG Porz dank der besseren Berliner Wertung das »Final Four« des Deutschen
Mannschafts-Pokals erreicht. Zwar trat Gastgeber SG Porz nicht in Bestbesetzung an,
dennoch waren die Domstädter mit den Großmeistern Rafael Waganjan (2616) und
Christopher Lutz (2614) an den Spitzenbrettern sowie den IM Jakob Balcerak (2429) und IM
Vitalij Malykin (2375) deutlich an jedem Brett favorisiert. Doch bereits nach der
Eröffnungsphase deutete es sich an, dass es für Porz kein Spaziergang werden
würde, denn Oliver Kniest konnte an Brett 4 gegen Malykin die
Eröffnung kopieren, mit der in der Bundesliga vor kurzem Rainer Knaak deutlich gegen
Jan Smeets gewonnen hatte. Auch Oliver schien nach 11 Zügen deutlichen Vorteil zu
besitzen und hatte sich zudem einen deutlichen Zeitvorsprung erarbeitet. Außerdem
hatte Martin Becker an Brett 3 mit Schwarz das Najdorf-Theorieduell gegen
Balcerak gewonnen und schnell eine bequeme Stellung erreicht. Am Spitzenbrett hatte
Jörg Wegerle dem armenischen Nationalspieler die Abtauschvariante im
Franzosen serviert, so dass »Mr. Bundesliga« bereits frühzeitig einer
Punkteteilung nicht abgeneigt zu sein schien. Er musste aber erst einmal weiterspielen, da
sich auch am zweiten Brett eine schwerblütige Paulsen/Taimanov-Stellung zwischen Lutz
(Weiß) und Lorenz Drabke ergeben hatte.
Leider verlor Oliver kurz vor der Zeitkontrolle in einer taktisch sehr
komplizierten Partie zunehmend den Faden und verpatzte seine vielversprechende Stellung
zum Verlust, so dass Porz nach 4 Stunden standesgemäß mit 1:0 führte.
Dennoch sah der Porzer Mannschaftsführer Georg Hinz nicht sonderlich glücklich
aus, denn Christopher Lutz hatte nach einem Bauernverlust ein zweischneidiges Figurenopfer
angebracht, gegen das sich Lorenz allerdings sehr gut verteidigte. So war
nach der Zeitkontrolle eine Schwerfigurenendspiel mit jeweils Dame + Turm + 4 Bauern
entstanden, in dem Drabke allerdings noch einen zusätzlichen Springer besaß.
Für diese Minusfigur besaß Lutz lediglich einen auf die 6. Reihe
vorgerückten Freibauern und hoffte noch auf ein Remis. Leider hatte
Martin, der Balcerak sukzessive überspielt hatte, einen
Qualitätsgewinn ausgelassen und nur ein Doppelturm-Endspiel mit Mehrbauern erreicht,
in dem das Porzer Zweitliga-Spitzenbrett mit seinem dominanten Springer gegen Martins
Läufer sehr gute Remischancen besaß.
Nach 5½ Stunden wurde dann Jörg Wegerle für seine
exzellente Leistung am Spitzenbrett mit einem halben Zähler belohnt. Waganjan
quetschte zwar alles aus dem ausgeglichenen Turmendspiel heraus, musste aber letztlich in
die Punkteteilung einwilligen. Damit war klar, dass 1½ Zählern aus den beiden
Schwarz-Partien dank der besseren Berliner Wertung für das Weiterkommen reichen
würde. Doch es wurde noch einmal sehr spannend: Martin verlor seinen
Mehrbauern und in einem Doppelturmendspiel mit jeweils zwei verbundenen Freibauern
hätte Balcerak dank der besseren Turm- und Königsstellung vielleicht sogar
Gewinnversuche machen können. Doch er ließ eine gute Möglichkeit ungenutzt
und Martin erreichte das Remis.
Danach avancierte Lorenz endgültig zum Pokalhelden: Auch wenn er
zwischenzeitlich ein wenig »wackelte«, fand er schließlich einen Weg,
den Drohungen von Lutz auszuweichen und konnte erfolgreich einen Mattangriff initiieren,
bevor der weiße Fraibauer durchlief. Nach fast sechs Stunden Spielzeit gab sich der
deutsche Nationalspieler geschlagen und Lorenz hatte sich erstmal seit 2004 wieder einen
richtigen »Skalp« gesichert.
Damit war die Sensation perfekt und unsere Pokalmannschaft steht ohne Hilfe aus dem
Bundesligakader in der Endrunde des deutschen Viererpokals, die am 25./26.03.2006
ausgetragen werden wird.
Erstmals seit 1999 hat eine Pokalmannschaft unseres Vereins wieder einmal die Runde der
letzten Acht auf Bundesebene erreicht. Nach einer sehr konzentrierten Vorstellung
erreichte unser Team mit einem absoluten verdienten 3:1-Sieg über
Leipzig Gohlis das Viertelfinale und hätte am Ende sogar noch höher gewinnen
können.
Die Auslosung ergab für uns diesmal ein »Heimspiel«, so dass wir die
erfolgreiche Aufstellung vom Vortag bei diesmal umgedrehter Farbverteilung beibehielten,
während die Sachsen ihr Team auf allen Positionen umstellten. Es entwickelte sich der
aufgrund der Elo-Zahlen erwartet ausgeglichene und interessante Kampf, der auch zahlreiche
Zuschauer vom rührigen Ausrichterverein anzog. Die Solinger Führung erzielte
dann kurz vor der Zeitkontrolle in der vermutlich besten Partie des ganzen Wochenendes
Markus Schäfer, der den sizilianischen Igel von FM Roland Voigt
(2384) mustergültig zerlegte und dabei erfolgreich eine Eröffnungsidee anwenden
konnte, die er früher einmal mit Jürgen Dueball analysiert hatte. Die anderen
drei Partien gingen alle in die fünfte Spielstunde, wobei alle Klingenstädter
Stellungsvorteile aufweisen konnten. Für die Vorentscheidung sorgte schließlich
Martin Becker, der gegen den Stonewall von FM Stephan Rausch (2343)
seinen leichten Eröffnungsvorteil die gesamte Partie über behielt und sukzessive
ausbaute, wofür er nach einer tadellosen Partie mit seinem zweiten Sieg an diesem
Wochenende belohnt wurde.
Bei diesem Zwischenstand verzichteten Jörg Wegerle, der zwei
Mehrbauern in unklarer Position gegen FM Thomas Schunk (2315) aufwies, und Oliver
Kniest, der gegen Michael Quast (2281) ein technisch schwieriges Endspiel mit
Mehrqualität besaß, auf weitere Gewinnversuche und offerierten ihren
Kontrahenten jeweils eine Punkteteilung, die nicht abgelehnt werden konnte.
Zum Abschluss sollte noch einmal die hervorragende Ausrichtung des Wochenendes durch den
Salzgitter SV gelobt werden. Für unser Pokal-Team geht es am 04.03.2006 im
Viertelfinale weiter.
Seit einigen Jahren verzichtet unser Verein im Viererpokal auf Bundesebene auf den Einsatz
von Bundesliga-Profis. So machte sich in diesem Jahr ein aus Jörg Wegerle,
Markus Schäfer, Martin Alexander Becker und Oliver Kniest
bestehendes Quartett auf den Weg nach Salzgitter zu einer der acht jeweils aus vier Teams
bestehenden Zwischenrunden, für die wir als Bundesligist vorberechtigt waren. Die
unmittelbar vor der Runde erfolgte Auslosung brachte uns mit dem gastgebenden SV
Salzgitter, einem Landesligisten, die nominell schwächste Mannschaft, die aber in der
Vorrunde immerhin den SK Gescher ausgeschaltet hatten.
Wir behielten die dem Zweitligakader entsprechende Stammaufstellung bei und konnten
frühzeitig an drei Brettern klare positionelle Vorteile verzeichnen. Lediglich
Markus Schäfer war mit Schwarz im frühen Mittelspiel ein Fehler
unterlaufen, so dass er einen Bauern opfern musste. Nach ca. drei Stunden erzielte
Oliver Kniest gegen Siegfried Lau (2111) die Führung. Noch vor der
Zeitkontrolle konnte Martin Becker mit Schwarz gegen Udo Lau (2163) auf
2:0 erhöhen, hatte dabei aber etwas Glück, als sein Gegner kurz vor Partieende
eine Remisressource ausließ. Inzwischen hatte Markus nach einigen
Ungenauigkeiten seines Kontrahenten Joachim Graf (2143) die Initiative übernommen und
erreichte in einer Angriffsstellung mit ungleichen Läufern eine Gewinnposition. In
der Zeitnotphase übersah er jedoch die finale Gewinnabwicklung und landete statt
dessen in einem Endspiel mit Turm + Bauer gegen Läufer + 2 verbundene Bauern, das er
nicht mehr gewinnen konnte. Den Schlusspunkt setzte dann stilecht
»Marathon-Mann« Jörg Wegerle, der gegen Ernst Abel (DWZ
2082) vor der Zeitkontrolle etwas nachlässig agiert hatte, so dass ein nur minimal
besseres Turmendspiel auf dem Brett verblieben war. Dieses münzte Jörg durch
seine gewohnte Zähigkeit verbunden mit exzellenter Technik noch zum vollen
Zähler um, so dass der Endstand von 3½:½ perfekt war.
Mit dem gleichen Ergebnis siegte Leipzig Gohlis über den Oberligisten Aufbau Elbe
Magdeburg, so dass es im Zwischenrunden-Finale zum Duell der favorisierten Bundesligateams
kommt.