Schachgesellschaft 1868-Aljechin Solingen e.V.


Sonntag, 26.03.2006: POKALSIEGER !

Eine der größten Sensationen der Solinger Schachgeschichte ist perfekt: Unser Viererpokalteam sicherte sich heute durch ein 2:2 gegen den SC Kreuzberg dank besserer Berliner Wertung den deutschen Pokaltitel. Martin Alexander Becker avancierte dabei zum »Pokalhelden wider Willen«, als sein Gegner Atila Figura in klar besserer Stellung im 40. Zug die Zeit überschritt und damit den Weg zum zweiten Solinger Pokaltitel nach dem Erfolg im Jahre 1986 ebnete. Pokalsieger

»Völlig unverdient« war denn auch der erste Kommentar des noch immer ein wenig konsternierten Mannschaftsführers Markus Schäfer, als er die frohe Botschaft per Telefon in die Klingenstadt übermittelte. Vorausgegangen war ein dramatisches Finale, bei dem unser Team diesmal jede Menge Glück auf seiner Seite hatte. Denn bei normalem Verlauf der Dinge konnte der Pokalsieger nach 3½ Stunden nur Kreuzberg lauten, da diese beim Stande von 1:1 nach zwei Remisen an den Spitzenbrettern zwei deutlich vorteilhafte Positionen in den verbleibenden Partien aufwiesen, bevor das Drama am dritten Brett den Kampfverlauf auf den Kopf stellte.

Das Pokalfinale hatte dabei mit dem obligatorischen Aufstellungspoker begonnen: Für den in der Schweiz spielenden Lorenz Drabke hatte unser Team nicht etwa »Edel-Schlachtenbummler« Bernd Schneider aufgestellt, sondern den einzigen Bundesligaspieler im Kader, Michael Hoffmann, aktiviert, der gestern noch in der holländischen Liga im Einsatz gewesen und nach dem gestrigen Halbfinal-Sieg in Windeseile in die Pfalz gereist war. Die Auslosung am morgen ergab einen »Heimkampf« für Solingen, so dass erneut Jörg Wegerle als »bester Torwart der Klingenstadt« am Spitzenbrett nominiert wurde, um mit Schwarz GM Sergej Kalinitschew (2503) auszubremsen. Michael Hoffmann sollte dagegen mit Weiß gegen SCHACH-Chefredakteur GM Raj Tischbierek (2466) attackieren, nachdem er ihn bereits vor einem Monat in der Bundesliga bezwingen konnte. Die Aufstellung von Martin Becker am dritten Brett war rein taktisch motiviert, da er ungern gegen das Berliner Talent Atila Figura (2352) antreten wollte. Doch dieses Manöver ging nicht auf, da auch die Hauptstädter im Vergleich zu gestern ihr drittes und viertes Brett tauschten, so dass Markus Schäfer an Brett 4 mit Schwarz auf Altmeister IM Dr. Glienke (2316) traf.

In den ersten Stunden des Kampfes schien das Team dann doch von der Aussicht, einen Sensationstitel gewinnen zu können, ziemlich beeinträchtigt zu sein. Markus Schäfer geriet schnell in eine schlechtere Stellung und auch Martin Becker musste nach einer Ungenauigkeit in einer komplizierten Grünfeld-Indisch-Position um Ausgleich kämpfen. Die Solinger Aktien sanken weiter, als Michael Hoffmann, der aus der Eröffnung überhaupt nichts herausgeholt hatte, nach drei Stunden die Fruchtlosigkeit weiterer Gewinnbemühungen einsah und sich ins Unentschieden fügte. Angesichts der deutlichen Vorteile an den hinteren Brettern verzichtete wenig später Sergej Kalinitschew am Spitzenbrett ebenfalls darauf, weiter gegen die Verteidigungskünste von Jörg Wegerle anzukämpfen, womit Jörg seine Aufgabe wieder einmal par excellence gelöst hatte. Dennoch musste beim Stande von 1:1 schon ein kleines Schach-Wunder her, um noch die Sensation zu schaffen.

Dieses trat dann an Brett 3 ein, wo Figura inzwischen klare positionelle Vorteile in einem Schwerfigurenendspiel angehäuft hatte, so dass Martin bestenfalls auf Remis hoffen konnte. Einziger irrationaler Faktor war die sehr knappe Bedenkzeit, über die beide Spieler verfügten, ohne ihr Spieltempo allerdings wesentlich zu beschleunigen. Erst kurz vor dem Ablaufen der Bedenkzeit wurde sich das Berliner Talent offenbar über die wirkliche Lage bewusst, schaffte dann aber - offenbar ein wenig unter Schock stehend - den 40. Zug in einer für Zeitnot unproblematischen Stellung nicht mehr rechtzeitig, so dass Martin zum Pokalhelden avancierte, während der 16-jährige Figura verständlicher Weise untröstlich war. Die anschließende Niederlage von Markus Schäfer zum 2:2-Endstand hatte dann nur noch statistischen Wert.

Pokalhelden Auch wenn der Finalsieg damit als äußerst glücklich bezeichnet werden muss, kann die Gesamtleistung der Mannschaft nicht hoch genug gelobt werden. Im Gegensatz zum Jahre 2002, als der letzte nationale Titel bei der Deutschen Blitzmeisterschaft mit Weltklassegroßmeistern wie Joel Lautier, Predrag Nikolic und Jeroen Piket erreicht wurde, war in dieser Pokalsaison ein reines Amateurteam am Start, das den »Pott« völlig sensationell nach 20 Jahren wieder in die Klingenstadt holte. In den 5 Kämpfen war dabei ein sehr homogenes Team am Start:

Herausragend agierte natürlich Neuzugang Martin Becker, der nicht nur die Hauptrolle im Finale übernahm, sondern mit insgesamt 4½/5 brillierte. Ebenso hoch muss Jörg Wegerle gelobt werden, der in allen Kämpfen das Spitzenbrett verwaltete, dabei mit 3/5 ungeschlagen blieb, die Großmeister Waganjan und Kalinitschew auf Distanz hielt und im Halbfinale den fehlenden halben Punkt zum Weiterkommen sicherte. Lorenz Drabke (1/2) bereitete mit seinem Sensationserfolg über Christopher Lutz erst den Weg ins »Final Four«. Michael Hoffmann gebührt dafür Dank, das er bereit war, trotz nur kurzfristig möglicher Anreise im Finale für Lorenz einzuspringen und dem Team im Finale Stabilität zu verleihen. Last not least seien auch die beiden Mannschaftsführer Markus Schäfer (2½/4) und Oliver Kniest (1½/3) genannt, die auf und neben dem Brett ihren Anteil zum sensationellen Erfolg beitrugen.

Der gesamte Verein gratuliert allen »Pokalhelden« recht herzlich!





Samstag, 25.03.2006: Solingen im Deutschen Pokalfinale!

Unser Sensationsquartett hat seinen Siegeszug fortgesetzt und steht nach einem 2½:1½-Erfolg über Gastgeber Kaiserslautern/Mehlingen erstmals seit 1998 im Deutschen Pokalfinale.

Das »Final Four« des Deutschen Mannschaftspokals begann für uns mit einer glücklichen Auslosung, da die sympathischen Gastgeber aus der Pfalz das nominell deutlich schwächste Quartett aller vier Mannschaften an den Start brachten. Die Mannschaft entschied sich dafür, Jörg Wegerle als »Vorstopper« mit den schwarzen Steinen am Spitzenbrett einzusetzen, während Lorenz Drabke und Markus Schäfer mit den weißen Steinen für volle Zähler sorgen sollten. Die zweite Schwarz-Partie wurde vom grundsoliden Martin Becker übernommen.

Der erste Teil des Plans ging bereits frühzeitig auf, denn Markus Schäfer nutzte am dritten Brett gegen Hans Jürgen Koch (2230) eine Idee, die er vor vielen Jahren einmal analysiert hatte. Gegen das Paulsen-System seines Kontrahenten wählte er ein scharfes Bauernopfer, dem in unmittelbaren Anschluss ein Figurenopfer folgte. Hierdurch entwickelte er gegen die unterentwickelte schwarze Position sehr starken Druck, so dass es einer sehr akkuraten Verteidigung bedurfte. Koch griff jedoch bereits frühzeitig fehl und musste Markus bereits nach 20 Zügen zum Sieg gratulieren. Ähnlich positiv verliefen die Ereignisse am vierten Brett, wo Christoph Kemmel (2230) gegen Martin Becker einen zurückhaltenden Reti-Aufbau gewählt hatte, der später in eine Benoni-Struktur mit vertauschten Farben mündete. So hatte Martin keine Probleme auszugleichen und erlangte nach dem günstigen Abtausch einiger Figuren sukzessive immer größeren Vorteil. Diesen verwertete er souverän und konnte noch vor der Zeitkontrolle das 2:0 erzielen.

Damit musste an den Spitzenbrettern noch ein halber Punkt her. Am zweiten Brett hatte der »Held von Porz« Lorenz Drabke gegen FM Gleb Voropaev (2302) eine ruhige Wiener Partie gewählt, so dass sich die Stellung nach der Eröffnung im ungefähren Gleichgewicht befand. Im Mittelspiel ging Lorenz dann sehr optimistisch vor und zerstörte freiwillig seine intakte Struktur zu Gunsten eines wilden Königsangriffs. Dieser schlug leider nicht durch, doch seine Stellung wäre vermutlich dennoch zu halten gewesen. Allerdings hatte er sich wieder einmal in akute Zeitnot manövriert und hatte für seine letzten sechs Züge nur noch 11 Sekunden zur Verfügung. Zwar schaffte er die Zeit, griff aber im 40. Zug fehl und verlor einen eminent wichtigen Bauern, so dass sein Endspiel nicht mehr zu halten war.

Somit hing alles von Spitzenbrett Jörg Wegerle ab, der mit Schwarz gegen IM Vadim Chernov (2465) seine Lieblings-Französisch-Variante mit 3…de4, 4…Ld7 gewählt hatte. Es entwickelte sich der übliche schwerblütige Stellungskampf mit weißem Raumvorteil, aber äußerst kompakter schwarzer Stellung. Spätestens beim Stande von 2:1 war Jörg dann als klassischer »Marathon-Mann« in seinem Element. In einem Turmendspiel mit jeweils sechs Bauern rührte er Beton an und wehrte alle Gewinnversuche von Chernov umsichtig ab, so dass nach fast sechs Stunden das Remis unterschriftsreif und der Einzug ins Pokalfinale Wirklichkeit geworden war.

Im Finale treffen unsere glorreichen Vier morgen ein wenig überraschend auf den SC Kreuzberg, der heute dank eines Glanzsieges von GM Kalinitschew über GM Kritz am Spitzenbrett die höher eingeschätzten Sportfreunde Katernberg mit 2½:1½ besiegte. Im Kader der Berliner standen heute ferner GM Tischbierek, Altmeister IM Dr. Glienke und das 16-jährige Talent Attila Figura, so dass die Hauptstädter morgen nominell leicht favorisiert sind. Doch eine große Fangemeinde wird morgen in der Klingenstadt kräftig die Daumen drücken, damit auch der letzte Teil des Pokal-Märchens wahr werden wird.




Samstag, 04.03.2006: Pokalsensation in Porz

Unser junges Viererpokalquartett hat mit einem sensationellen 2:2 gegen die SG Porz dank der besseren Berliner Wertung das »Final Four« des Deutschen Mannschafts-Pokals erreicht. Zwar trat Gastgeber SG Porz nicht in Bestbesetzung an, dennoch waren die Domstädter mit den Großmeistern Rafael Waganjan (2616) und Christopher Lutz (2614) an den Spitzenbrettern sowie den IM Jakob Balcerak (2429) und IM Vitalij Malykin (2375) deutlich an jedem Brett favorisiert. Doch bereits nach der Eröffnungsphase deutete es sich an, dass es für Porz kein Spaziergang werden würde, denn Oliver Kniest konnte an Brett 4 gegen Malykin die Eröffnung kopieren, mit der in der Bundesliga vor kurzem Rainer Knaak deutlich gegen Jan Smeets gewonnen hatte. Auch Oliver schien nach 11 Zügen deutlichen Vorteil zu besitzen und hatte sich zudem einen deutlichen Zeitvorsprung erarbeitet. Außerdem hatte Martin Becker an Brett 3 mit Schwarz das Najdorf-Theorieduell gegen Balcerak gewonnen und schnell eine bequeme Stellung erreicht. Am Spitzenbrett hatte Jörg Wegerle dem armenischen Nationalspieler die Abtauschvariante im Franzosen serviert, so dass »Mr. Bundesliga« bereits frühzeitig einer Punkteteilung nicht abgeneigt zu sein schien. Er musste aber erst einmal weiterspielen, da sich auch am zweiten Brett eine schwerblütige Paulsen/Taimanov-Stellung zwischen Lutz (Weiß) und Lorenz Drabke ergeben hatte.

Leider verlor Oliver kurz vor der Zeitkontrolle in einer taktisch sehr komplizierten Partie zunehmend den Faden und verpatzte seine vielversprechende Stellung zum Verlust, so dass Porz nach 4 Stunden standesgemäß mit 1:0 führte. Dennoch sah der Porzer Mannschaftsführer Georg Hinz nicht sonderlich glücklich aus, denn Christopher Lutz hatte nach einem Bauernverlust ein zweischneidiges Figurenopfer angebracht, gegen das sich Lorenz allerdings sehr gut verteidigte. So war nach der Zeitkontrolle eine Schwerfigurenendspiel mit jeweils Dame + Turm + 4 Bauern entstanden, in dem Drabke allerdings noch einen zusätzlichen Springer besaß. Für diese Minusfigur besaß Lutz lediglich einen auf die 6. Reihe vorgerückten Freibauern und hoffte noch auf ein Remis. Leider hatte Martin, der Balcerak sukzessive überspielt hatte, einen Qualitätsgewinn ausgelassen und nur ein Doppelturm-Endspiel mit Mehrbauern erreicht, in dem das Porzer Zweitliga-Spitzenbrett mit seinem dominanten Springer gegen Martins Läufer sehr gute Remischancen besaß.

Nach 5½ Stunden wurde dann Jörg Wegerle für seine exzellente Leistung am Spitzenbrett mit einem halben Zähler belohnt. Waganjan quetschte zwar alles aus dem ausgeglichenen Turmendspiel heraus, musste aber letztlich in die Punkteteilung einwilligen. Damit war klar, dass 1½ Zählern aus den beiden Schwarz-Partien dank der besseren Berliner Wertung für das Weiterkommen reichen würde. Doch es wurde noch einmal sehr spannend: Martin verlor seinen Mehrbauern und in einem Doppelturmendspiel mit jeweils zwei verbundenen Freibauern hätte Balcerak dank der besseren Turm- und Königsstellung vielleicht sogar Gewinnversuche machen können. Doch er ließ eine gute Möglichkeit ungenutzt und Martin erreichte das Remis.

Danach avancierte Lorenz endgültig zum Pokalhelden: Auch wenn er zwischenzeitlich ein wenig »wackelte«, fand er schließlich einen Weg, den Drohungen von Lutz auszuweichen und konnte erfolgreich einen Mattangriff initiieren, bevor der weiße Fraibauer durchlief. Nach fast sechs Stunden Spielzeit gab sich der deutsche Nationalspieler geschlagen und Lorenz hatte sich erstmal seit 2004 wieder einen richtigen »Skalp« gesichert.

Damit war die Sensation perfekt und unsere Pokalmannschaft steht ohne Hilfe aus dem Bundesligakader in der Endrunde des deutschen Viererpokals, die am 25./26.03.2006 ausgetragen werden wird.




Sonntag, 22.01.2006: Pokalquartett erreicht DSB-Viertelfinale

Erstmals seit 1999 hat eine Pokalmannschaft unseres Vereins wieder einmal die Runde der letzten Acht auf Bundesebene erreicht. Nach einer sehr konzentrierten Vorstellung erreichte unser Team mit einem absoluten verdienten 3:1-Sieg über Leipzig Gohlis das Viertelfinale und hätte am Ende sogar noch höher gewinnen können.

Die Auslosung ergab für uns diesmal ein »Heimspiel«, so dass wir die erfolgreiche Aufstellung vom Vortag bei diesmal umgedrehter Farbverteilung beibehielten, während die Sachsen ihr Team auf allen Positionen umstellten. Es entwickelte sich der aufgrund der Elo-Zahlen erwartet ausgeglichene und interessante Kampf, der auch zahlreiche Zuschauer vom rührigen Ausrichterverein anzog. Die Solinger Führung erzielte dann kurz vor der Zeitkontrolle in der vermutlich besten Partie des ganzen Wochenendes Markus Schäfer, der den sizilianischen Igel von FM Roland Voigt (2384) mustergültig zerlegte und dabei erfolgreich eine Eröffnungsidee anwenden konnte, die er früher einmal mit Jürgen Dueball analysiert hatte. Die anderen drei Partien gingen alle in die fünfte Spielstunde, wobei alle Klingenstädter Stellungsvorteile aufweisen konnten. Für die Vorentscheidung sorgte schließlich Martin Becker, der gegen den Stonewall von FM Stephan Rausch (2343) seinen leichten Eröffnungsvorteil die gesamte Partie über behielt und sukzessive ausbaute, wofür er nach einer tadellosen Partie mit seinem zweiten Sieg an diesem Wochenende belohnt wurde.

Bei diesem Zwischenstand verzichteten Jörg Wegerle, der zwei Mehrbauern in unklarer Position gegen FM Thomas Schunk (2315) aufwies, und Oliver Kniest, der gegen Michael Quast (2281) ein technisch schwieriges Endspiel mit Mehrqualität besaß, auf weitere Gewinnversuche und offerierten ihren Kontrahenten jeweils eine Punkteteilung, die nicht abgelehnt werden konnte.

Zum Abschluss sollte noch einmal die hervorragende Ausrichtung des Wochenendes durch den Salzgitter SV gelobt werden. Für unser Pokal-Team geht es am 04.03.2006 im Viertelfinale weiter.




Samstag, 21.01.2006: Pokalquartett schlägt Salzgitter

Seit einigen Jahren verzichtet unser Verein im Viererpokal auf Bundesebene auf den Einsatz von Bundesliga-Profis. So machte sich in diesem Jahr ein aus Jörg Wegerle, Markus Schäfer, Martin Alexander Becker und Oliver Kniest bestehendes Quartett auf den Weg nach Salzgitter zu einer der acht jeweils aus vier Teams bestehenden Zwischenrunden, für die wir als Bundesligist vorberechtigt waren. Die unmittelbar vor der Runde erfolgte Auslosung brachte uns mit dem gastgebenden SV Salzgitter, einem Landesligisten, die nominell schwächste Mannschaft, die aber in der Vorrunde immerhin den SK Gescher ausgeschaltet hatten.

Wir behielten die dem Zweitligakader entsprechende Stammaufstellung bei und konnten frühzeitig an drei Brettern klare positionelle Vorteile verzeichnen. Lediglich Markus Schäfer war mit Schwarz im frühen Mittelspiel ein Fehler unterlaufen, so dass er einen Bauern opfern musste. Nach ca. drei Stunden erzielte Oliver Kniest gegen Siegfried Lau (2111) die Führung. Noch vor der Zeitkontrolle konnte Martin Becker mit Schwarz gegen Udo Lau (2163) auf 2:0 erhöhen, hatte dabei aber etwas Glück, als sein Gegner kurz vor Partieende eine Remisressource ausließ. Inzwischen hatte Markus nach einigen Ungenauigkeiten seines Kontrahenten Joachim Graf (2143) die Initiative übernommen und erreichte in einer Angriffsstellung mit ungleichen Läufern eine Gewinnposition. In der Zeitnotphase übersah er jedoch die finale Gewinnabwicklung und landete statt dessen in einem Endspiel mit Turm + Bauer gegen Läufer + 2 verbundene Bauern, das er nicht mehr gewinnen konnte. Den Schlusspunkt setzte dann stilecht »Marathon-Mann« Jörg Wegerle, der gegen Ernst Abel (DWZ 2082) vor der Zeitkontrolle etwas nachlässig agiert hatte, so dass ein nur minimal besseres Turmendspiel auf dem Brett verblieben war. Dieses münzte Jörg durch seine gewohnte Zähigkeit verbunden mit exzellenter Technik noch zum vollen Zähler um, so dass der Endstand von 3½:½ perfekt war. Mit dem gleichen Ergebnis siegte Leipzig Gohlis über den Oberligisten Aufbau Elbe Magdeburg, so dass es im Zwischenrunden-Finale zum Duell der favorisierten Bundesligateams kommt.