Zwei Solinger beim »Schwert vom Lülsdorf«

Bereits zum 17. Mal trug die SG Niederkassel zum Saisonbeginn ihr traditionelles Schnellschachturnier um das »Schwert von Lülsdorf« aus. In diesem Jahr wurde das Turnier erstmals nur an einem Tag in neun 20-Minuten-Partien ausgetragen. Dies führte zu einer enormen qualitativen und quantitativen Steigerung mit 68 Spielern, unter denen sich 5 GM und 4 IM befanden und fast zwei Drittel der Spieler eine Wertungszahl über 2000 aufwiesen.

So nahmen Dirk Schockenbäumer und Helmut Busse mit den Positionen 27 und 35 Mittelfeldplätze in der Setzliste ein und bestätigten diese im Turnier. Schocki erreichte mit dem ausgeglichenen Resultat von jeweils drei Siegen, Unentschieden und Niederlagen 4½ Zähler, während Helmut kompromißlos ohne jegliche Punkteteilung agierte, dafür aber mit vier Zählern zufrieden sein musste.

Tabelle unter www.sgniederkassel.de

Zwei Pokalteams im Achtelfinale

Traditionell beginnt die Saison am ersten September-Sonntag mit der Auftaktrunde im Bezirks-Vierer-Pokal. Dort konnten von unseren drei Mannschaften zwei klare Siege entsprechend der Papierform verzeichnet werden, während die zweite Vertretung leider das frühzeitige Aus in Wermelskirchen ereilte.

Die erste Mannschaft hatte keine größeren Probleme, ihre nominelle Überlegenheit beim TV Witzhelden/Dabringhausen II auszuspielen. Nach schnellen Weiß-Erfolgen von Andreas Peschel und Oliver Kniest konnte Torsten Werbeck im Turmendspiel seine leichten Vorteile in einen vollen Zähler ummünzen, bevor Massimo Füllbeck den 4:0-Sieg perfekt machte.

Die schwerste Aufgabe hatte die Zweite, die mit einer Auswahl von Verbandsklassen-Spielern beim gleichklassigen SV Wermelskirchen I antreten musste. Es entwickelte sich ein spannender und ausgeglichener Kampf, in dem Walter Ommer für die erste Aufregung sorgte, als er in leicht besserer Position gegen Semir Nurovic einen Turm einstellte. Doch in unnachahmlicher Manier gelang es ihm, seine minimale Kompensation schrittweise auszuweiten und schließlich noch einen sensationellen halben Zähler aus der Stellung herauszuholen. Weniger aufregend verlief die Partie zwischen Harald Winkelrath und Thorsten Dickhaus, welche nie die Remisbreite überschritt. Etwas unglücklich dagegen die Punkteteilung von Fabian Winkler, der in Zeitnot die Remisofferte von Jacek Pyrovicz annahm und dabei an einer vielversprechenden Fortsetzung mit gutem Gewinnpotential vorbeiging. So hing alles von Spitzenbrett Markus Schmuck ab, der jedoch ein minimal schlechteres Läuferendspiel gegen den Wermelskirchener Spitzenspieler Matthias Krienke nicht Remis halten konnte, so dass statt des erhofften Blitz-Stechens eine unglückliche 1½:2½-Niederlage quittiert werden musste.

Die dritte Mannschaft konnte dagegen beim 3½:½-Erfolg über Vonkeln III ihrer Favoritenstellung gerecht werden. Den Gewinnreigen eröffnete Marius Fränzel, dessen Gegner bereits in der Eröffnung ein schwerer Fehler unterlief, der ihn gleich zwei Offiziere kostete, so dass die Partie nur wenige Züge später beendet war. Anton Hannewald an Brett 2 sah sich einer Philidor-Verteidigung gegenüber, in der er dem Gegner früh die Bauernstruktur am Königsflügel zerstören konnte. Daraus resultierte ein starker Druck auf die schwarze Stellung, den sein Kontrahent unter Qualitätsopfer abzuschütteln versuchte. Doch Anton konnte einen Damentausch erzwingen, wodurch die schwarze Initiative rasch wieder zusammenbrach. Christopher Blomel am Spitzenbrett hatte in der Eröffnung einen Bauern gewonnen und dann konsequent in ein gewonnenes Bauernendspiel abgewickelt, legte dann aber unglücklich zu früh die Bauernstruktur auf dem Damenflügel fest, was dem Gegner erlaubte, alle Einbruchpunkte zu sichern und die Partie Remis zu halten. An Brett 4 kam Daniel Borgmann mit deutlichem Raumvorteil aus der Eröffnung heraus; sein Opponent hatte dadurch große Schwierigkeiten bei der Figurenkoordination und seine Stellung verschlechterte sich Zug um Zug. Daniel führte die Partie dann technisch sauber bis zum Matt.