Dass unsere II. Mannschaft die vergangene Saison mit einem Sieg abschließen konnte, ließ hoffen, dass sie daran nach der Sommerpause würde anknüpfen können. Leider musste sie aber gegen den SV Betzdorf-Kirchen eine knappe, aber korrekte 3½:4½-Niederlage hinnehmen. Zwar waren die Betzdorfer an den vorderen Brettern favorisiert, aber zum Ausgleich hatte unsere Mannschaft an den hinteren Brettern nominelle Vorteile.
Der Kampf begann mit drei Remisen: Martin Auer und Torsten Werbeck – beide mehr oder weniger Ersatzspieler – schlossen beinahe gleichzeitig mit ihren Gegnern Frieden, wobei Torsten sehr unzufrieden mit sich war, da er in einer ihm eigentlich gut bekannten Variante einen unnötigen Bauernzug einstreute, der jeden weißen Vorteil sofort aus der Stellung nahm.
Bald darauf schloss sich auch Lorenz Drabke mit einer Punktteilung an: Sein Gegner, IM Wolfgang Richter (Elo 2416), hatte in der Eröffnung früh eine seltene Fortsetzung gewählt, gegen die Lorenz am Brett kein geeignetes Gegenmittel finden konnte und deshalb zu einem taktischen Remisangebot Zuflucht nahm.
Zeitweilig in Führung ging unsere II. als Markus Schäfer, der gegen IM Oleksander Paschenko (Elo 2369) zwei Figuren für einen Turm und zwei Bauern und Druckspiel gegen den in der Mitte verbliebenen weißen König gegeben hatte, eine Ungenauigkeit ausnutzen und auch noch die Dame seines Kontrahenten in Bedrängnis bringen konnte, so dass die weiße Stellung nicht mehr zu halten war.
Leider folgten nun drei Niederlagen in Folge: Jörg Wegerle hatte aus einer Damenindischen Verteidigung heraus das Läuferpaar für die Initiative abgegeben, hatte aber einen Konter von GM Leonid Gofshtein (Elo 2521) übersehen und musste angesichts unvermeidlichen Materialverlusts seine Partie aufgeben. Auch Markus Balduan wurde Opfer eines taktischen Übersehens, nachdem er aus der Eröffnung mit leichtem Vorteil herausgekommen war. Schon in der ersten Zeitnotphase war der Kampf dann entschieden, als Martin Alexander Becker gegen IM Yochanan Afek (Elo 2316) in einem Endspiel mit Springern und gleichfarbigen Läufern einen starken Springerzug seines Opponenten nicht einkalkulierte und sich in der Folge einer nicht mehr aufzuhaltenden schwarzen Bauernmehrheit auf dem Damenflügel gegenübersah.
Damit trug der hübsche Sieg von Michael Berg, dessen Gegner kurz nach der Zeitnotphase in schon unangenehm beengter Position einen einfachen Trick mit Figurengewinn übersah, leider nur noch zur Schönheitskorrektur des Ergebnisses bei.