Die Gewinner
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Das erste offene Schnellschachturnier in dieser Saison fand mit 28 Teilnehmern leider eine enttäuschende Resonanz, obwohl insbesondere unsere Mitglieder zahlreich den Weg ins Haus Turnerbund gefunden hatten. In Abwesenheit des beim Borussen-Derby weilenden Bernd Schneider schien der Kampf um den Turniersieg auf ein Privatduell zwischen den beiden teilnehmenden IM Andrei Orlov und IM Markus Schäfer hinauszulaufen. Doch letztlich hatte erneut FM Michael Berg mit 6½/7 die Nase vorn. Er ging mit einem halben Zähler Vorsprung in die Schlussrunde, in der er mit den weißen Steinen gegen Orlov antreten musste. Als dieser unter Qualitätsopfer einer sonst unvermeidlichen Zugwiederholung ausgewichen war, münzte Michael seinen Materialvorteil souverän in einen vollen Zähler um und sicherte sich so den alleinigen Turniersieg. Damit bestätigte er seinen Überraschungs-Titel bei der Schnellschach- Stadtmeisterschaft und machte sich gleichzeitig ein schönes vorzeitiges Geschenk für seinen 37. Geburtstag am Sonntag.
Dabei hatte Berg in den entscheidenden Turnierpassagen auch das notwendige Quentchen Glück: nach einem souveränen Start mit 3/3 und einem Schwarz-Remis gegen Markus Schäfer konnte er sich in einer hektischen Blitzphase gegen den sonst so stark aufspielenden Nikolaj Krieg durchsetzen und profitierte in der Vorschlussrunde von einem Einsteller von Dr. Kai Wolter in ausgeglichener Position. Dennoch war der Sieg durch die sehr konstante Gesamtleistung natürlich verdient, so dass Markus Schäfer trotz des starken Scores von 6 Punkten ungeschlagen mit der Silbermedaille zufrieden sein musste. Dabei verdeutlichte der gebürtige Münsteraner erneut seine aktuell glänzende Verfassung, als er mit Weiß gegen seinen Teamkollegen Martin Becker eine sizilianische Glanzpartie ablieferte, die auch im Turnierschach einen Schönheitspreis verdient hätte. Für Orlov lief es dagegen nicht so rund, da er neben der unglücklichen Schlussrundenniederlage und dem Remis gegen Schäfer schon zuvor nicht den Widerstand von Niko Krieg hatte brechen können, so dass der Gerresheimer diesmal mit Rang 3 zufrieden sein musste.
Der letzte Hauptpreis ging an den punktgleichen Dr. Kai Wolter, der erneut mit kompromißlosem Schach überzeugte und ebenfalls 5 Zähler totalisierte. Mit einem halben Zähler weniger erreichte Martin Becker Platz 7 und konnte sich so knapp den Jugendpreis vor seinem Mannschaftskollegen Naufel Elmali sichern, der dafür den Ratingpreis unter 2100 erhielt. Während Routinier Werner Müller in der Ratinggruppe unter 1700 knapp die Nase vor dem punktgleichen Tobias Leuther vorn hatte, gingen die anderen beiden Kategoriepreise mit Inna Orlova und Kathleen Weiland an zwei der drei teilnehmenden Damen. Besondere Erwähnung gebührt ferner dem 14-jährigen Thomas Grethlein, der sich als Sieger unseres Vereinslosen-Turniers im August ausgerechnet dieses starke Feld für sein erstes “richtiges” Turnier ausgesucht hatte und mit einem Sieg über Friedrich Skiber belohnt wurde.