Personelle Probleme verbunden mit der mit Abstand schwächsten Saisonleistung führten zu einer absolut verdienten 2½:5½-Niederlage der dritten Mannschaft bei ihrer Heimpremiere gegen Herne Sodingen, nach der sich das Team nun mit 2:4 Zählern wieder in unmittelbarer Nähe der Abstiegsränge befindet.
Gegen den ambitionierten Aufsteiger aus dem Ruhrgebiet, für den Franz Jittenmeier live aus dem Haus Turnerbund für die Vereinshomepage der Gäste berichtete, erwies sich die Hypothek von drei fehlenden Stammspielern (Bernd Schneider, Markus Boos, Dirk Schockenbäumer) als zu groß. Auch wenn die Gäste ebenfalls auf Spitzenbrett Janosch Koscielski verzichten mußten, besaßen sie an sechs der acht Bretter klare nominelle Vorteile.
Im einzigen Duell mit DWZ-Vorteilen auf unserer Seite unterlief »Edel-Reservist« Dr. Hans-Peter Schneider bereits frühzeitig ein schweres taktisches Versäumnis, durch das er seine Dame einklemmen ließ, was entscheidende materielle Verluste zur Folge hatte. Auch wenn Hansi die Partie noch lange weiterschleppte, lagen wir »virtuell« damit schnell in Rückstand. Das erste tatsächliche Ergebnis gab es dann bei Naufel Elmali, der mit den weißen Steinen nach zahmer Eröffnungsbehandlung niemals in die Nähe eines zählbaren Vorteils kam und remisierte. Noch übler verlief die Weiß-Premiere von Torsten Werbeck, der gegen die Tarrasch-Verteidigung seines Kontrahenten sich in einem taktischen Scharmützel verzettelte, eine Qualität und wenig später auch die Partie verlor.
Erst der souveräne Schwarz-Erfolg vom aktuell in sehr guter Verfassung aufspielenden Joachim Görke, der sich vom ungewöhnlichen Eröffnungskonzept seines Kontrahenten nicht beirren ließ und überzeugend seine positionellen Vorteile vermehrte, sorgte wieder für ein wenig Hoffnung im Solinger Lager. Diese währte jedoch nicht lange, da Spitzenbrett Oliver Kniest, der gegen den bundesligaerfahrenen Ralph Sandkamp lange Zeit eine leicht schlechtere Stellung verwaltet hatte, beim Übergang ins Endspiel eine simple Ressource mit exzellenten Remischancen übersah und statt dessen klar unterlag. Nicht viel besser erging es Ralf Hubert, der gegen den polnischen IM Tomaschevski gewohnt unternehmungslustig einen Bauern geopfert hatte, im Anschluß aber langfristig seine Kompensation in Form von Initiative eingebüßt hatte. So landete er in einem verlorenen Turmendspiel mit zwei Minusbauern, was bereits mit der Zeitkontrolle die frühzeitige Entscheidung zum 4½:1½ bedeutete.
Immerhin boten die beiden letzten Partien noch einen kleinen Lichtblick: Benedikt Marquardt erreichte mit den schwarzen Steinen gegen einen fast 200 Elo-Punkte stärkeren Gegner eine souveräne Punkteteilung. Das gleiche Resultat erzielte nach weit über fünf Stunden dann auch Massimo Füllbeck, der gegen seinen erfahrenen Kontrahenten ein schwieriges ungleichfarbiges Läuferendspiel mit Minusbauern erfolgreich zu verteidigen wusste.
Dennoch muss eine deutliche Leistungssteigerung her, um das kommende Auswärtsspiel beim direkten Mitkonkurrenten in Krefeld erfolgreich bestehen zu können.