Nach einem dramatischen Halbfinale hat unsere erste Bezirks-Pokalmannschaft den Einzug ins Finale geschafft und sich damit für die Verbandsebene qualifiziert. Dabei war beim ambitionierten Verbandsliga-Spitzenreiter Mettmann-Sport trotz nomineller Überlegenheit unserer Mannschaft nach einem 2:2 in den Turnierpartien ein Blitzentscheid nötig, den wir im »Eisschrank« des Gymnasiums (keine funktionstüchtige Heizung!) mit 2½:1½ für uns entscheiden konnten.
Dabei begann der Kampf recht gut: Martin Becker konnte mit den schwarzen Steinen gegen Sfr. Wille in einem Katalaner etwas Vorteil erlangen. Auch die Stellungen von Markus Schäfer und Torsten Werbeck (abgelehntes Benoni) sahen sehr vielversprechend aus. Markus entwickelte sukzessive gegen den Pirc-Aufbau von Sfr. Perschke einen gefährlichen Königsangriff. Lediglich Massimo Füllbeck konnte aufgrund seiner Eröffnungswahl (c3-Sizilianer) nicht viel aus der Eröffnung herausholen, zu mal sein Gegner mit einer Leichfigur auf d4 wieder nahm, so dass sich rasch einige Figuren abtauschten.
Auch wenn die Temperaturen nach rd. 3½ Stunden immer noch nicht besser waren, konnten wir doch zuversichtlich sein: Markus Schäfer, Martin Becker und auch Torsten Werbeck standen deutlich besser. Kurz vor der Zeitnotphase konnte Martin Becker in einem Damenendspiel seinen gefährlichen Freibauern auf der d-Linie leider nicht zum Sieg führen, da sein Gegner durch geschickte Endspielbehandlung ein Dauerschach erreichen konnte. Somit stand es kurz vor der Zeitkontrolle ½:½. Massimo Füllbeck hatte zwar bis zum Schluss versucht, seinen minimalen Vorteil noch zu nutzen, doch sein Gegner verteidigte sich sehr zäh, so dass auch diese Punkteteilung nicht zu vermeiden war.
Markus Schäfer war in große Zeitnot gekommen und konnte seinen großen Vorteil nicht optimal realisieren. Mit einem Figurenopfer und anschließendem Damengewinn versuchte er eine viel versprechende Position zu erreichen. Nachdem Markus allerdings den 40. Zug gemacht hatte, wurde klar, dass die Stellung äußert schwierig war: Sfr. Perschke hatte für seine Dame Turm und Läufer erhalten, die sehr gut positioniert waren und unter Umständen ein gefährliches Mattnetz aufbauen konnten. Torsten Werbeck hatte jedoch seinen Vorteil über die Zeitnotphase gerettet. Nach einer sehr guten Endspielbehandlung gewann Torsten Werbeck einen Bauern und hatte erheblichen Raumvorteil.
Aufgrund der Berliner Wertung hing trotzdem alles von der Partie von Markus ab. Eine Niederlage hätte das Ausscheiden bedeutet. Genau im richtigen Moment bot Markus Schäfer dann ein Remis an, das Sfr. Perschke unverständlicherweise sofort annahm.
Alle Hoffnungen setzten wir nun auf Torsten Werbeck, der seinen Vorteil immer weiter ausbaute und es eigentlich nur eine Frage der Zeit schien, bis die gegnerische Stellung völlig auseinanderfallen würde. Doch sein Gegner baute gefährliche Drohungen auf und die Stellung wurde immer komplizierter. Torsten versuchte hartnäckig, den drohenden Dauerschachs aus dem Weg zu gehen, konnte dies aufgrund knapper Bedenkzeit dann leider nicht verhindern, so es am Ende 2:2 stand und ums Weiterkommen geblitzt werden musste.
Beim Blitzen konnte Markus leider nicht viel aus seiner Partie herausholen. Dann geschah das Unfassbare: Martin Becker stand gut und stellt aber unerwartet eine Figur ein, so dass wir ½:1½ zurücklagen. Massimo Füllbeck stand sehr schlecht. Nur Torsten Werbeck hatte erneut eine sehr gute Stellung vorzuweisen. Mit Ach und Krach konnte Massimo Füllbeck seinen Gegner schließlich doch noch überspielen und Mattsetzen. Im Anschluss konnte auch Torsten Werbeck seine herausragende Partie zum Sieg führen, so dass wir mit 2½:1½ das Finale erreicht hatten.