Mit einem hart umkämpften 5:3-(18:14)-Erfolg über den OSC Rheinhausen hat unsere erste Jugendmannschaft ihre Tabellenführung in der NRW-Jugendliga behaupten können und trifft nun am 14.01.2007 im vermutlich entscheidenden Aufstiegsduell auf den punktgleichen Tabellenzweiten SK Welper. Dabei erwiesen sich die Duisburger Bundesligaabsteiger auch nach dem altersbedingten Ausscheiden ihres Spitzenbrettes Eugen Heinert als der erwartet schwere und kompakte Gegner, zumal wir auf die Dienste der in der Vierten dringend benötigten Clara Wirths verzichten mussten. Der Kampf begann bereits sehr unglücklich, da Tobias Leuther einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte und nach einer Rochade mitten in den gegnerischen Angriff hinein sich sehr schnell geschlagen geben musste. Wenigstens konnte Anton Hannewald relativ bald den Ausgleich erzielen, auch wenn seine Technik in Gewinnstellung wieder einmal einige Wünsche offen ließ. Nach etwas über drei Stunden brachte uns dann Sven Zoglowek in Führung: Wieder einmal hatte er unter Missachtung einiger elementarer Eröffnungsprinzipien mit den schwarzen Steinen sehr frühzeitig seinen Gegner attackiert, wurde aber nach einem taktischen Versehen seines Kontrahenten mit Materialgewinn und einem vollen Zähler belohnt.
Christopher Blomel hatte in Anbetracht des sehr unklaren Kampfes ein Remisangebot seines nominell besseren Gegners abgelehnt und das Risiko erhöht. So hatte er zwar einen Bauern gewonnen, für den sein Kontrahent allerdings das Läuferpaar und Initiative besaß, so dass die Partie letztlich leistungsgerecht Remis durch Dauerschach endete. Unnötig spannend machte es dann Ersatzmann Alexander Kirschbaum, der nach einer eigentlich souveränen Vorstellung, in der er immer leichten Vorteil besessen hatte, sich zu gierig einen gegnerischen Bauern schnappte, wodurch sein Kontrahent in ein Bauernendspiel abwickeln konnte, dass trotz des materiellen Defizits wegen der deutlich besseren Königsstellung für ihn gewonnen war.
Beim Stande von 2½:2½ war es sehr wichtig, dass Benedikt Marquardt nach einem kapitalen Bauern-Einsteller im Mittelspiel fast zufällig exzellente Kompensation dafür erhalten hatte. So erlangte er nicht nur den Bauern zurück, sondern baute eine klar vorteilhafte Stellung auf, bevor ein taktisches Versehen seines Kontrahenten der Partie ein abruptes Ende bereitete. Fast zeitgleich hatte sich Naufel Elmali Remis durch Zugwiederholung getrennt. Naufel hatte mit Schwarz in ausgeglichener Stellung das Risiko sehr hoch geschraubt und seine eigene Königsstellung entblößt, so dass sein Gegner einige taktische Ideen besaß und Naufel kein weiteres Risiko ging.
Beim Stande von 4:3 blieb damit nur noch die Partie von Spitzenbrett Martin Becker übrig, der sich gegen seinen umsichtig, aber ambitionslos agierenden Opponenten einen minimalen Stellungsvorteil mit Schwarz erarbeitet hatte. Diesen mikroskopischen Vorteil konnte er in der Folge durch geduldiges Positionsspiel schrittweise erweitern und wurde schließlich nach 5½ Stunden mit einem vollen Zähler belohnt, womit der 5:3-Endstand perfekt war.