Der Kampf gegen die deutlich ersatzgeschwächten Gäste vom SK Werther blieb für die II. Mannschaft lange Zeit unklar, auch wenn Mannschaftskapitän Markus Balduan schon bald nach der Zeitkontrolle an einen knappen Sieg glaubte. Der Endstand von 5:3 entspricht daher nur bedingt dem Kampfverlauf.
Schon vor der Zeitkontrolle hatten sich Markus Balduan, Martin Auer und Jörg Wegerle mit ihren Kontrahenten auf die Punkteteilung geeinigt: Markus’ Gegner hatte gegen das Angenommene Damengambit nichts Wesentliches erreichen können, Martin hatte in einem Paulsen-Sizilianer sehr bald eine gänzlich ausgeglichene Stellung auf dem Brett und Jörg hatte im frühen Mittelspiel eine Möglichkeit zum Damentausch falsch eingeschätzt und landete in einer beiderseits weitgehend perspektivlosen Stellung. Das vierte Remis steuerte dann Milon Gupta bei, der in der Zeitnotphase in beiderseitiger Zeitnot froh war, seine Partie beenden zu können.
Nach der Zeitkontrolle folgten dann die beiden entscheidenden Siege: Gegen Martin Alexander Becker hatte Herbert Kruse (DWZ 2152) aus einer Altindischen Verteidigung heraus sehr optimistisch einen Springer für einen Bauern und kurzfristige Initiative geopfert, aber Martin behandelte die Stellung umsichtig, erlangte bald Gegenspiel und konnte einen Freibauern auf der d-Linie bilden, dessen vorgerückte Position sich schließlich als spielentscheidend erweisen sollte. Michael Berg hatte nach der Zeitkontrolle zwar nur einen Bauern mehr, aber sein Turm beherrschte die 7. Reihe und der König des Gegners wurde von Turm und Läufer eingeengt. Es genügten dann nur einige wenige ungenaue Züge, die das entscheidende Eindringen von Michaels König in die schwarze Stellung erlaubten, um die Partie kippen zu lassen.
Allerdings sah es in den verbleibenden beiden Partien nicht rosig für unsere Spieler aus: Markus Schäfer stand gegen Vitali Braun (DWZ 2325) in einem Endspiel mit Springern und gleichfarbigen Läufern passiv und musste einen Freibauern bewachen. Zum Glück verpasste Braun die entscheidende Stelle, um die Blockade seines Freibauern zu brechen, und die Partie endete nach Abtausch der Läufer mit einer Zugwiederholung. Lorenz Drabke musste sich nach einem Qualitätsopfer seines Gegenübers GM Davit Shengelia (DWZ 2485) sehr genau gegen einen Majoritätsangriff auf dem Damenflügel verteidigen und landete in der Endspurtphase schließlich in einem Endspiel Turm + Bauer gegen Läufer + 2 Bauern, in dem sich die Kontrahenten bei beiderseitiger Zeitnot auf Remis einigten. Mit diesem etwas glücklichen 5:3 liegt die II. nun mit 6:2 Mannschaftspunkten auf dem 2. Platz der Oberliga NRW.