Vom 13.–28.01.2007 fand in Wijk aan Zee das traditionelle und zur Zeit sicherlich interessanteste Schach-Festival der Welt statt, an dessen Spitze neben den unzähligen Amateurturnieren die drei spektakulär und hochklassig besetzten GM-Turniere standen, in denen die holländischen Gastgeber immer auf ein interessantes Teilnehmerfeld mit viel Lokalkolorit achten. So waren im B-Turnier mit der bärenstarken Kategorie 14 bei einem Elo-Schnitt von 2600 gleich drei Spieler unseres Bundesliga-Kaders am Start. Daniel Stellwagen, Jan Werle und Jan Smeets gehörten als Nummer 9, 10 und 12 nicht zum Favoritenkreis des 14-köpfigen Teilnehmerfeldes, wollten aber gerne für Überraschungen sorgen.
Dies gelang Smeets zu Beginn ausgezeichnet: Er besiegte mit Schwarz den angehenden Weltklasse-Großmeister Gabriel Sargissjan und den türkischen Spitzenspieler Suat Atalik, remisierte gegen Chinas Nummer Eins, Bu Xiangzhi, und stand nach einem Erfolg über seinen Teamkollegen Jan Werle mit 3½/4 alleine an der Spitze des Feldes. Danach bekam er aber die Härte des Teilnehmerfeldes zu spüren und konnte aus seinen restlichen Schwarz-Partien nicht einmal mehr einen halben Punkt sammeln. So reichte es »nur« für 6/13 und Platz 9.
Noch übler erging es Jan Werle, für den die Niederlage gegen Smeets nach einem soliden Start mit 1½/3 den Auftakt zu einer »langen Rochade« bildete. Im Anschluss kam er nie mehr richtig ins Turnier und konnte nur einen vollen Zähler gegen die hochtalentierte Russin Tatiana Kosintzewa erzielen. Demnach musste er mit für ihn enttäuschenden 4½/13 und dem geteilten 11.–12.Platz zufrieden sein, was auch einige Elo-Punkte kostete.
So erzielte Daniel Stellwagen das beste Ergebnis: Nach einem schwerfälligen, aber solidem Start mit sechs Remisen in Folge unterlag er der großen französischen Hoffnung Maxim Vachier-Lagrave, bevor mit 3½/8 endlich der Knoten platzte. Er besiegte Kosintzeva und legte direkt noch volle Zähler gegen den bulgarischen GM Vladimir Georgiev und seinen Landsmann Friso Nijboer nach. In der Vorschlussrunde hätte er sich noch auf einen Medaillenplatz schieben können, unterlag aber in einer sehr spannenden Kampfpartie dem Aronjan-Sekundanten Gabriel Sargissjan. Damit landete Daniel mit 7/13 auf einem soliden 7.–8. Platz.
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