Am fünften Spieltag der Oberliga NRW hat unsere zweite Mannschaft durch einen 5:3-Erfolg beim PSV Duisburg einen wichtigen Sieg im Spitzenspiel gelandet und nach dem vierten Sieg in Folge mit nun 8:2-Zählern die Hoffnungen auf den direkten Wiederaufstieg weiter genährt.
Die Duelle zwischen unserer Zweiten und den Duisburgern weisen eine lange Tradition auf und gehören sowohl im Turnier- als auch im Blitzschach zu den Klassikern auf Niederrhein-Ebene, die immer wieder für sehr spannende Kämpfe und knappe Resultate sorgen. In diesem Jahr hatte das Match zudem auch sportlich besondere Bedeutung, ging es doch für die beiden punktgleichen Teams darum, die Verfolgerposition hinter Tabellenführer SK Münster aufrechtzuerhalten.
Wie so häufig, wenn sich alle Kontrahenten gut kennen, dominierten zunächst schnelle Friedensschlüsse die Szenerie: Martin Becker hatte mit den schwarzen Steinen gegen Joachim Schmitz in einer sehr trockenen Damengambit-Position Ausgleich erlangt und remisierte ebenso frühzeitig wie Mannschaftsführer Markus Balduan, der gegen Kai-Uwe Schiffer ebenfalls das letzte Risiko scheute. Am Spitzenbrett war es Jörg Wegerle zwar gelungen, mit Weiß in einem Abtausch-Spanier die Bauernstruktur von IM Jürgen Fleck weiter zu schwächen; jedoch fand er keinen erfolgversprechenden Plan und gab sich ebenfalls mit einem Unentschieden zufrieden. Das gleiche Ergebnis ergab sich am 8. Brett in der Partie von Milon Gupta, der nach einer sehr unübersichtlichen Partie gegen Dr. Knud Werner letztlich in einem ausgeglichenen Doppelturmendspiel gelandet war.
Diese Punkteteilungen waren durchaus in unserem Sinne, denn Martin Auer hatte in einem scharfen Aljechin-Chatard-Franzosen frühzetig eine vielversprechende Angriffsposition gegen den auf f8 gelandeten König von Soulejman Maslak erlangt, die letztlich zum Damen- und wenig später auch zum Partiegewinn führte. Mit dieser Führung konnte auch Lorenz Drabke beruhigt remisieren, zumal sein langjähriger Krefelder Vereinskollege Roman Kistella für ihn traditionell einen sehr unangenehmen Kontrahenten darstellt. Etwas Sorge kam im Anschluss noch einmal auf, als Michael Berg, der in der Fortsetzung seines bereits seit B-Jugend-Zeiten andauernden Duells mit Guido Heisel lange Zeit sehr komfortabel bis besser gestanden hatte, ein wenig den Faden verlor und einen Bauern einbüßte. Doch die Stellung war zum Glück für den Duisburger Blitz-Spezialisten nicht mehr weiter zu verstärken, so dass auch diese Partie Remis endete.
Damit fehlte beim Stande von 4:3 nur noch ein halber Zähler aus der Partie von Markus Schäfer gegen Walter Wengenroth. Dabei war Markus in der Eröffnung ein Fehler unterlaufen, welcher Wengenroth bequemen Ausgleich dank einer strukturellen Schwäche von Markus gesichert hatte. Als er jedoch in aufkommender Zeitnot zu sehr versuchte, diese im Gewinnsinne auszunutzen, konnte Markus einen gefährlichen Gegenangriff initiieren, der in der Zeitknappheit nicht mehr zu parieren war.
Mit diesem wichtigen 5:3 konnte die Zweite dank des Punktverlustes von Spitzenreiter Münster die Tabellenführung übernehmen und kann damit weiter auf den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga hoffen.