Nach dem Sensationserfolg in der vergangenen Saison hat unsere Pokalmannschaft auch in diesem Jahr das »Final Four« des Deutschen Mannschafts-Pokals erreicht. Hierfür reichte im Viertelfinale eine spielerisch mäßige Leistung, um beim bayrischen Landesligisten SV Bad Königshofen mit 3:1 siegreich zu bleiben.
Dabei musste die Erfolgs-Aufstellung der Zwischenrunde leicht abgewandelt werden, da IM Lorenz Drabke nicht zur Verfügung stand. So kam hinter IM Michael Hoffmann und FM Jörg Wegerle diesmal FM Oliver Kniest am dritten Brett zum Einsatz. IM Markus Schäfer wollte seinen aktuellen Lauf mit den weißen Steinen fortsetzen und nahm deshalb das vierte Brett ein. Die Abgabe der Aufstellung war direkt mit einer erfreulichen Überraschung verbunden, da die fränkischen Gastgeber auf den Einsatz ihrer ausländischen Spitzenkräfte verzichteten und sich zudem ihr bekanntester Spieler, der Theoretiker Bernd Feustel, leider noch immer im Krankenhaus befindet und ebenfalls nicht zum Einsatz kam.
Somit wiesen wir eine Wertungsüberlegenheit von im Schnitt 200 Punkten auf und konnten uns bereits nach einer halben Stunde über die Führung freuen, da der Gegner von Michael Hoffmann aus familiären Gründen eigentlich nicht spielen konnte und nur »anstandshalber« einige Züge absolvierte, bevor er die Partie aufgeben musste. Doch statt der erhofften souveränen Vorstellung nach dieser Blitz-Führung war in den kommenden Stunden eher Zittern angesagt. Jörg Wegerle agierte mit den schwarzen Steinen in einer französischen Tarrasch-Struktur etwas überambitioniert und stand mit einigen strukturellen Schwächen leicht schlechter. Oliver Kniest hatte zwar frühzeitig einen Bauern gewinnen können, sah sich dafür aber einer sehr unangenehmen Initiave gegen seinen König ausgesetzt. Markus Schäfer verpasste in der Eröffnung einen klaren Vorteil und verlor im Mittelspiel schrittweise den Faden, was letztlich in einem Bauernverlust resultierte, so dass er ums Remis kämpfen musste.
Letztlich konnte jedoch der Kampf mit der Zeitkontrolle noch sicher entschieden werden: Jörg wickelte routiniert in ein nur mikroskopisch schlechteres Turmendspiel ab und remisierte, so dass nur noch ein halber Zähler an den hinteren Brettern zum Weiterkommen nötig war. Diesen besorgte dann Markus, der im Endspiel ebenfalls eine solche Auffangstellung errichtet hatte, die den Mehrbauern seines Kontrahenten bedeutungslos machte. Den Schlusspunkt markierte dann Oliver, der inzwischen weiteres Material hatte einsammeln können. Als sein Gegner die letzte Möglichkeit versäumte, in ein Endspiel mit zwei Minusbauern abzuwickeln, das ihm aufgrund seiner großen Figurenaktivität noch Remischancen geboten hätte, wurde er sogar selbst im Gegenangriff Matt gesetzt, so dass der 3:1-Endstand feststand.
Damit steht das Quartett im »Final Four« am 10./11.03., bei dem die Titelverteidigung in Anbetracht der Konkurrenz vom OSC Baden Baden, Werder Bremen und König Tegel allerdings sehr schwer werden dürfte.