Mit einem überzeugenden 3:1-Erfolg über Werder Bremen haben unsere Pokal-Helden des Vorjahres beim »Final Four« in Baden-Baden erneut das Finale des Deutschen Mannschaftspokals erreicht. Auch wenn das Team von der Weser mit Ausnahme von Gennadij Fish keine Stammspieler aus der Bundesliga im Pokalkader gemeldet hatte, war es dennoch gegen unsere vier Erfolgsgaranten aus dem Vorjahr an allen Brettern nominell favorisiert. Die Auslosung ergab einen Auswärtskampf, so dass FM Jörg Wegerle und IM Markus Schäfer an den Brettern 1 und 4 die weißen Steine zugebilligt wurden, während IM Lorenz Drabke und Martin Becker an den Positionen 2 und 3 aufgestellt wurden.
Dabei konnte das Erfolgsquartett nahtlos an die zahlreichen exzellenten Pokalvorstellungen in den vergangenen Jahren anknüpfen. Am Spitzenbrett ließ Jörg Wegerle gegen IM Gennadij Fish (2525) in einem Taimanov-Sizilianer niemals einen ernsthaften Zweifel darüber aufkommen, dass er seinen Nimbus als im Pokal ungeschlagenes Spitzenbrett nicht aufzugeben gedenke. Die Stellung verflachte nach zahlreichen Abtäuschen ziemlich schnell, so dass die Punkteteilung die logische Folge war.
Im Anschluss brillierte Martin Alexander Becker bei seinem ersten Einsatz in dieser Saison mit einer hervorragenden Najdorf-Partie gegen Sven Joachim (2462). In einem scharfen Englischen Angriff war der schwarze Vorteil eindeutig, als Martin nach Abtausch der Dame für die beiden gegnerischen Türme die Bildung eines starken Freibauern gelang, der die Partie bereits nach 26 Zügen entschied und für die überraschende Solinger Führung sorgte.
Dann verlor der Gegner von IM Markus Schäfer, IM Bogdan-Gabriel Vioreanu (2455), nach einem positionell geführten Sizilianisch-Gefecht in hochgradiger Zeitnot völlig den Faden, büßte zuerst die Qualität ein und ließ dann noch einen entscheidenden Bauerndurchbruch am Damenflügel zu, so dass bereits mit der Zeitkontrolle der Kampf zu unseren Gunsten entschieden war.
Angesichts dessen einigten sich auch IM Lorenz Drabke und IM Gerlef Meins (2460) auf die Punkteteilung, nachdem hier in einer slawischen Abtauschvariante niemals ernsthaft das Gleichgewicht gestört gewesen war. Somit war nach einer tollen geschlossenen Mannschaftsleistung ein deutlicher 3:1-Sieg perfekt.
Im morgigen Finale geht es gegen die haushoch favorisierte Mannschaft vom Gastgeber OSC Baden-Baden, die sich im Halbfinale gegen König Tegel trotz einer 13-zügigen Niederlage von GM Michail Krasenkov gegen IM Ulf von Herman ebenfalls mit 3:1 durchsetzen konnte. Die Partien werden ab 9.00 Uhr unter www.rochade.de ins Internet übertragen!