Mit einem zu hoch ausgefallenen 6½:1½-Erfolg über die Zweitvertretung des Klubs Kölner Schachfreunde gelang unserer III. Mannschaft nach zwei unglücklichen Niederlagen in der NRW-Klasse ein wichtiger Sieg im Kampf gegen den Abstieg.
Während die Gäste aus der Domstadt durch große Personalprobleme gleich mit drei Ersatzleuten antreten mussten, konnten wir endlich einmal wieder auf einen kompletten Stamm-Achter inklusive Spitzenbrett IM Bernd Schneider zurückgreifen. Dieser brachte die Mannschaft auch nach ca. drei Stunden in Führung. Zwar machte sein sehr forsch vorgetragener Angriff gegen die solide Englische Eröffnung seines Gegners einen nicht wirklich sauberen Eindruck und schien ein wenig dem drohenden Beginn des Gladbach-Spiels geschuldet. Doch nachdem sein junger Kontrahent nicht die beste Fortsetzung gefunden hatte, konnte Bernd unter einigen Materialopfern mit einem hübschen Mattfinale abschließen.
Noch vor der Zeitkontrolle konnten dann Ralf Hubert und Massimo Füllbeck die Führung auf 3:0 ausbauen. Während Hubis Gegner in Zeitnot und ordentlicher Stellung die Übersicht und Material verlor, hatte Massi seinen Gegner in einer englischen Symmetrie-Variante lange Zeit positionell massiert und konnte völlig verdient endlich seinen ersten vollen Zähler in dieser Saison einfahren. Die nächsten Punkteteilungen waren dann aus Solinger Sicht sehr glücklich: Torsten Werbeck spielte nach eigener Aussage eine schreckliche Partie und musste nach völlig verpatzter Eröffnung mit den weißen Steinen froh sein, noch mit einem halben Zähler davongekommen zu sein. Ähnliches galt für Oliver Kniest, der nach vorteilhafter Eröffnung im Mittelspiel schrecklich ideenlos agierte und nur davon profitierte, dass sein Kontrahent in besserer Stellung genügsam auf Gewinnversuche verzichtete.
Bedeutend souveräner die Vorstellung von Dirk Schockenbäumer, der lange Zeit einer eigenen NRW-Liga-Partie aus dem Jahre 1993 (!) folgen konnte und seinen leichten Eröffnungsvorteil gegen die Aljechin-Verteidigung seines Kontrahenten bis ins Endspiel transferierte und dort zum vollen Zähler ummünzte. Ein weiteres Remis ging auf das Konto von Markus Boos, der seinen in der Eröffnung geopferten Bauern niemals wieder sah und froh war, sich in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel gerettet zu haben.
Einen schönen Schlusspunkt setzte dann wieder einmal mit hervorragender kämpferischer Einstellung Benedikt Marquardt, der in einer Musterstellung zum Thema »guter Springer gegen schlechter Läufer« mit einem hübschen Qualitätsopfer die Dominanz seines Springers demonstrierte und nach voller Spielzeit zum 6½:1½ vollendete.
Damit hat die dritte Mannschaft nun wieder zwei Mannschafts- und zehn Brettpunkte Vorsprung auf die Abstiegsränge, so dass beim Gastspiel in Porz eventuell bereits der Klassenerhalt perfekt gemacht werden könnte.