Bei der 5. Runde der Wuppertaler Stadtmeisterschaft mustten sowohl Markus Boos als auch Christopher Blomel gegen nominell schwächere Spieler antreten und waren daher favorisiert. Jedoch schien sich das nur bedingt bestätigen zu wollen: Markus Boos erreichte gegen Peter Wiesemann (1705) schnell eine ausgeglichene Stellung. Die Partie überschritt lange Zeit nicht die Remisbreite, bis Markus’ Gegner in einem remislichen Endspiel plötzlich völlig den Faden und damit auch die Partie verlor.
Christopher Blomel ging hoch ambitioniert an die Partie heran und wählte gegen die Sizilianische Verteidigung von Jürgen Wencki (1637) das Morra-Gambit. Er baute schnell in typisch riskanter Manier eine taktische Stellung auf, in der Weiß trotz des schwarzen Mehrbauern gute praktische Chancen aufweisen konnte. Im weiteren Verlauf der Partie zeigte Christopher seinem Opponenten, dass ihm die Partie durchaus ernst war und opferte in Zeitnot einen Bauern, um weiteren Druck aufzubauen. Als es ihm endlich gelang, brachial in die Stellung einzudringen, fand er keinen weiteren Plan zum Matt, gewann zwar einen Turm, übersah aber dabei das extrem starke Gegenspiel in Form eines Mattangriffes und musste sich schließlich unter Materialverlust geschlagen geben.
Somit hält sich Markus weiter auf dem 1. Platz, während Christopher auf Platz 7 abgerutscht ist und auf ein versöhnliches Ergebnis in den beiden Endrunden hofft.