Mit einem 5:3-Erfolg in Aachen krönte unsere zweite Mannschaft ihre fantastische Saison, in der sie nach der Auftaktniederlage gegen Betzdorf acht Erfolge in Serie einfuhr und mit 16:2 Zählern und vier Punkten Vorsprung den NRW-Meistertitel und die sofortige Rückkehr in die 2. Bundesliga realisierte.
Für die Aachener Gastgeber bestand bereits nach wenigen Minuten Grund zur Freude, denn durch Kurzremisen von Markus Schäfer und Lorenz Drabke hatten sie schnell den noch notwendigen Brettpunkt zum Klassenerhalt realisiert. Dagegen musste ihr Spitzenbrett Thomas Koch mit dem Feiern noch etwas warten: Der von ihm noch zu einer GM-Norm benötigte halbe Zähler wurde ihm durch ein abgelehntes Remisangebot von Jörg Wegerle zunächst verwehrt, da dieser durch einen Sieg selbst noch eine IM-Norm erreichen konnte.
An den übrigen Brettern entwickelte sich ein munterer Kampf mit verteilten Chancen: Alois Kocur gelang dabei ein sehr glatter Schwarz-Sieg im Königsinder zur Solinger Führung, die jedoch durch eine Niederlage von Martin Auer bald wieder ausgeglichen wurde. Dieser hatte gegen »unseren« Nikolaj Krieg in einer Igel-Struktur zuviel weiße Initiative am Königsflügel zugelassen und konnte Nikos erfolgreichen Angriff nach temporärem Figurenopfer nicht mehr verhindern. Kurz vor der Zeitkontrolle sorgte Milon Gupta dann für die erneute Solinger Führung und rundete damit seine exzellente Saison ab. Aus einer relativ ausgeglichenen Position entfaltete Milon am Königsflügel eine gefährliche Initiative und münzte diese später souverän in einen vollen Zähler um. Teamchef Markus Balduan hätte dann bereits für die Entscheidung sorgen können, da er nach einer interessanten englischen Eröffnung klare positionelle Vorteile erlangt hatte. Leider unterlief ihm dann jedoch ein übler Schnitzer, nach dem er froh sein musste, die Partie noch zum 3½:2½-Zwischenstand Remis halten zu können.
Diesen verschenkten halben Zähler gab es dann am Spitzenbrett zurück, wo Jörg Wegerle nach kleineren Ungenauigkeiten in eine Verluststellung geraten war, dann jedoch einen erfolgreichen Schwindel mit Dauerschach anbringen konnte, der Thomas Koch nach dessen herausragender Saison dennoch eine GM-Norm sicherte, zu der ihm auf diesem Wege ebenfalls gratuliert sei. Den passenden Abschluss sicherte dann Martin Becker, der seine kleinen positionellen Vorteile im Turm+Springer-Endspiel gewohnt geduldig ausbaute und dank exzellenter Technik den Matchball zum 5:3 verwandelte. Zudem avancierte Martin damit neben Markus Schäfer zum Topscorer (beide 7/9), wobei auch die exzellenten Ergebnisse von Michael Berg (6/8) und Milon Gupta (5/6) besonderer Erwähnung bedürfen.
Ein weiterer Pluspunkt in dieser Saison war die große mannschaftliche Geschlossenheit, die sich auch darin widerspiegelt, dass lediglich zwei Ersatzspieler gebraucht wurden. Auf dieser sehr guten Stimmung im Team aufbauend soll im nächsten Jahr auch der Klassenerhalt in der extrem starken 2. Bundesliga West erreicht werden.