Bei den drei Kämpfen des Bezirks-Viererpokals, die heute im Haus Turnerbund ausgetragen wurden, bestätigte sich wieder einmal die Binsenweisheit, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat. Während sich unsere Zweite zu einem 2:2-Sieg im Lokalderby gegen den SC Solingen 1928 zitterte, musste die Dritte mit dem gleichen Ergebnis gegen die favorisierte ESG I das Ausscheiden wegen der diesmal schlechteren Berliner Wertung hinnehmen. Die Sensation des Tages aber gelang der Vierten, die das hoch eingeschätzte Team von BSW Wuppertal I mit 2½:1½ bezwingen konnte. Damit stehen immerhin zwei Mannschaften unseres Vereins im Viertelfinale des Bezirks-Pokals.
Die 2. Mannschaft brachte sich im Duell mit dem in Bestbesetzung angetretenen Topquartett von Solingen 1928 selbst in Bedrängnis. Durch das unentschuldigte Fehlen von Dirk Schockenbäumer wurde die wertvolle Weiß-Partie am zweiten Brett kampflos verloren. Am Spitzenbrett sorgte Oliver Kniest mit einem Sieg über Dirk Pohle vor der Zeitkontrolle für den Ausgleich, doch als Andreas Peschel in vorteilhafter Position gegen Markus Mrochen völlig den Faden verlor und in der Zeitnot in einem klar verlorenen Endspiel landete, war Joachim Görke beim Stande von 1:2 zu einem Sieg über Stefan Speck verpflichtet. Mit gewohnter Zähigkeit konnte Joachim aus seinen kleinen positionellen Vorteilen schließlich ein Turmendspiel mit Mehrbauern erreichen, das er nach 5½ Stunden schließlich doch noch in einen vollen Zähler und dem damit verbundenen Weiterkommen ummünzen konnte.
Unser Jugend-Pokal-Team, die 3. Mannschaft, hoffte im Prestigeduell gegen ESG I auf eine Überraschung. Dafür standen die Chancen nicht so schlecht, da die Wuppertaler Gäste nicht ihre Optimalaufstellung, sondern nur einen Spieler aus der NRW-Klasse an die Bretter gebracht hatten. Spitzenspieler Reiner Odendahl sorgte dann allerdings mit einer positionellen Lehrstunde gegen Naufel Elmali für die schnelle Führung. Doch die Solinger Chancen blieben intakt, bis Benedikt Marquardt, der keinen guten Tag erwischt hatte, seine leicht schlechtere, aber noch haltbar erscheinende Stellung gegen Gerhard Arold in seiner traditionellen Zeitknappheit schnell zum Verlust verdarb. Durch die Berliner Wertung stand damit das Ausscheiden bereits fest, woran auch die sehr sauber herausgespielten Siege von Clara Wirths und Christopher Blomel über Michael Podder und Ronny Müller zum 2:2-Endstand nichts mehr ändern konnten.
Unserer 4. Mannschaft waren gegen das trotz einiger Abgänge noch immer sehr starke Quartett von BSW Wuppertal I die geringsten Chancen eingeräumt worden. Doch Urgestein Walter Ommer sorgte am vierten Brett mit unnachahmlichem Angriffsschach gegen Hartmut Mai für die Führung, die Harald Winkelrath in einer wilden und sehr zweischneidigen Partie gegen Matthias Robotka zum 2:0 ausbauen konnte. Kurz nach der Zeitkontrolle musste sich dann Michael Pfeiffer gegen Mihail Bogorad zum Anschlusstreffer für die Gäste geschlagen geben. Doch dann wuchs Markus Schmuck am Spitzenbrett über sich hinaus und hielt das leicht schlechtere Endspiel mit Springerpaar gegen das Läuferpaar seines um 400 DWZ-Punkte stärkeren Kontrahenten Boris Khanukov zusammen. Nach über fünf Stunden Spielzeit musste der Sieger des Solinger Open von 2004 die Fruchtlosigkeit weiterer Gewinnbemühungen einsehen, so dass Markus das entscheidende 2½:1½ zum überraschenden Weiterkommen erzielte und damit zum Pokalhelden des Tages avancierte.