Die vierte Mannschaft hat nach einem 4:4 im Stichkampf gegen den OSC Rheinhausen dank der minimal schlechteren Berliner Wertung von 17½:18½ den Aufstieg in die Regionalliga verpasst. Das Entscheidungsspiel vermochte noch einmal die Dramatik zu steigern, welche das Rennen um den Spitzenplatz in der ausgeglichenen Verbandsliga ohnehin mit sich gebracht hatte. Am Ende war unsere Mannschaft von zwei völlig ausgeglichenen Teams das Unglücklichere, das an seinen Nerven und – wie bereits im gesamten Saisonverlauf – an der schlechten Chancenverwertung scheiterte. Deshalb sei an dieser Stelle dem ewigen Rivalen aus Rheinhausen zunächst einmal herzlich zum Aufstieg gratuliert.
Im Vergleich zum hart umkämpften Remis in der achten Runde, wo eine Schiedsrichter-Entscheidung erst das endgültige Ergebnis festgelegt hatte, konnte Teamchef Andreas Peschel diesmal seinen Stamm-Achter ans Brett bringen, während die Duisburger Gäste gleich zwei Stammspieler ersetzen mussten. Dennoch erwischte das OSC-Team den deutlich besseren Start: Zwar erreichte René Tückmantel ein komfortables Schwarz-Remis, doch Spitzenbrett Joachim Görke geriet aus der Eröffnung heraus in eine klar schlechtere Stellung, so dass sich seine Niederlage frühzeitig abzeichnete. An Brett 2 knüpften Massimo Füllbeck und Eugen Heinert nahtlos an ihre verwickelte Partie aus dem Saisonkampf an. Heinert verteidigte als Schwarzer seinen c4-Mehrbauern gegen die stellungstypische weiße Kompensation und schien letztlich etwas besser zu stehen, hatte sich dabei wieder einmal in ziemliche Zeitnot manövriert, so dass er taktisch Remis anbot, was Massimo nach den schlechten Erfahrungen vom letzten Mal akzeptierte.
Dieses Vorgehen schien auch gerechtfertigt, obwohl Joachim wenig später erwartungsgemäß verlor. Inzwischen hatten jedoch Michael Pfeiffer mit seiner vermutlich besten Schwarz-Partie der Saison sowie die beiden Topscorer Dr. Axel Scheffner und Andreas Peschel klar vorteilhafte Positionen erlangt. Doch während Michael und Axel ihre Vorteile in volle Zähler ummünzten, spielte sich bei Andreas ein kleines Drama ab. Auf der verzweifelhaften Suche nach der siegbringenden Variante manövrierte er sich gegen Jungtalent Lukas Schnelle in horrende Zeitnot und verpatzte seine Partie noch zum Verlust.
Damit ergab sich nach der Zeitkontrolle ein Zwischenstand von 3:3 bei noch laufenden Partien von Markus Schmuck und Clara Wirths. Beide hatten leicht vorteilhafte Positionen auf dem Brett, wobei in jedem Fall ein Sieg her musste, da bei einem 4:4 die Berliner Wertung immer zugunsten der Duisburger entscheiden würde. Als Markus überraschend schnell seine vorteilhafte Stellung verdichten und tatsächlich die 4:3-Führung erzielte, war der Aufstieg greifbar nahe. Doch es sollte in dieser Saison wohl nicht sein:
Clara besaß ein vorteilhaftes Turmendspiel mit Läufer und Mehrbauer gegen den gegnerischen Springer, dass sie in einer »normalen« Partie sicherlich mindestens remisiert hätte. Doch in dieser speziellen Situation hielten ihre Nerven nicht stand, so dass sie in ein Mattnetz hineinlief, was den Ausgleich und den Rheinhausener Aufstieg zur Folge hatte.