Mit einem klaren 6:2 über den SV Oberursel hat unsere Zweite einen idealen Start in die 2.Bundesliga West erwischt. Gegen die einzige nominell schwächere Mannschaft der Liga konnte die Hinterachse bestehend aus Neuzugang Thomas Michalczak, Markus Balduan und Michael Berg ihre Elo-Vorteile auch in Siege ummünzen. Der vierte Tageserfolg ging auf das Konto von Martin Becker, während an den anderen Brettern Remisen erzielt wurden. In der extrem starken zweiten Liga muss vor allem gegen die direkten Mitkonkurrenten im Abstiegskampf gewonnen werden, so dass zwei Punkte gegen die an Nummer 10 gesetzten Hessen für uns (Setzliste Nr.9) Pflicht waren. Die Taktik sah dabei vor, an den Spitzenbrettern nichts zuzulassen, um die nominelle Überlegenheit an den hinteren Brettern auszuspielen. Der erste Teil des Plans klappte optimal:
Lorenz Drabke erreichte gegen IM Boris Margolin (2436) mit Schwarz in einer ruhigen Slawisch-Variante schnell Ausgleich, so dass bereits nach 12 Zügen der Friedensvertrag unterzeichnet wurde.
Nicht viel länger dauerte die Partie am zweiten Brett, wo Jörg Wegerle mit dem Mittelspielverlauf in seinem Abtausch-Spanier gegen Alexander Zajogin (2400) nicht völlig zufrieden war und ebenfalls kein Risiko einging.
Nach knapp drei Stunden sorgte dann Markus Balduan für den ersten vollen Zähler der Saison. Gegen Dr. Udo Herges (2089) sah er sich mit dem äußerst seltenen Blackmar-Diemer-Gambit konfrontiert, das Baldi jedoch ablehnte und schnell ein Mittelspiel mit der besseren Leichtfigur erreichte, dass er dann in materielle Vorteile ummünzte.
Wenig später konnte Thomas Michalczak sogar auf 3:1 erhöhen. Gegen IM Thomas Opauraugo (2111) behielt er mit Weiß in einem Tschigorin-Spanier immer leichte Initiative, die sich beim Übergang ins Endspiel im Gewinn von zwei Bauern niederschlug, so dass der technische Teil keine großen Schwierigkeiten bereitete.
Angesichts des komfortablen Zwischenstands konnte unser zweiter Neuzugang Dr. Daniel Schlecht mit den schwarzen Steinen beruhigt in die Punkteteilung gegen FM Robert Schlamp (2312) einwilligen, nachdem die Partie aus einer ruhigen Reti-Eröffnung heraus niemals die Remisbreite verlassen hatte.
In der Zeitnotphase sorgte dann Michael Berg für die endgültige Entscheidung. Gegen die altindische Verteidigung von Thomas Schwenkreis (2044) erreichte er großen Raumvorteil und konnte dann mit den Schwerfiguren entscheidend eindringen und den schwarzen König über das ganze Brett in ein Mattnetz treiben.
Für den idealen Ausklang sorgten die restlichen Partien an den Brettern 3 und 4, wo zwei Königsinder auf dem Brett waren. Markus Schäfer hatte gegen Daniel Malek (2306) immer etwas unter Druck gestanden, konnte in der Zeitnotphase aber in ein Remisendspiel abwickeln.
Martin Becker profitierte mit den weißen Steinen davon, dass Jens Koller (2245) in unklarer Stellung die Zeit überschritt.
So stand am Ende eine geschlossene Mannschaftsleistung ohne Niederlage, die für den kommenden Abstiegskampf Mut macht.