Die »Seuche« der vierten Mannschaft dauert an. Nach dem fast schon tragisch verpassten Aufstieg und einigen personellen Änderungen bestimmen bisher große Personalprobleme und sportliche Erfolglosigkeit die Saison. Auch im dritten Kampf gegen die Zweitvertretung des Ratinger SK fielen gleich vier Stammspieler aus, so dass am Ende trotz einer insgesamt sehr ordentlichen Vorstellung mit 3½:4½ die dritte Niederlage im dritten Kampf hingenommen werden musste.
Bereits der Auftakt misslang gründlich: Stephan Borchert hätte als Schwarzer einen Zentralbauern unter Verlust seines Rochaderechtes, aber mit sehr gut spielbarer Stellung gewinnen können, stellte stattdessen eine Qualität ein und verlor chancenlos. Noch übler ging es bei Ali Erkay zu, der gerade die schwarze Initiative in einem Albins Gegengambit bei gesundem Mehrbauern weitergehend unterbunden hatte, als er eine glatte Figur einstellte. Doch trotz des schnellen 0:2-Rückstands kämpfte die Mannschaft vorbildlich: Uli Grah erreichte Stellungsvorteile, Frank Borkott hatte mit Schwarz keine Probleme und an den Spitzenbrettern spielten die beiden Joachims groß auf.
Teamchef Joachim Görke nutzte kurz vor der Zeitkontrolle die Löcher in der Königsstellung seines Opponenten, um schließlich einen nicht parierbaren Angriff gegen den weißen Monarchen einzuleiten. Kurze Zeit später gelang Joachim Conrad der Ausgleich. Nach einem »Black Knight Tango« waren sehr interessante Stellungsbilder entstanden, in denen Joachim die materiellen Investitionen seines Gegners kühl akzeptierte, die entsprechende Initiative unter Material-Rückgabe eindämmte und schließlich in klar besserer Stellung die gegnerische Zeitüberschreitung reklamieren konnte. Da auch der Gegner des Präsidenten in Zeitnot gepatzt hatte und Frank bei zwei verbundenen Freibauern im Endspiel eine klare Gewinnstellung besaß, wäre nun vielleicht ein Punkt drin gewesen, doch in dieser Saison werden Schwächen der Gegner bisher nicht genutzt.
So ließ sich Markus Schwedler in eine Position mit einem perspektivlosen Läufer gegen einen übermächtigen Springer verwickeln und verlor am achten Brett. Zudem wählte Uli Grah eine sehr schlechte Abwicklung, nach der sein zunächst besseres Leichtfigurenendspiel bald verloren war. Da auch das Endspiel von Michael Pfeiffer nur Remisaussichten bot, war der Kampf damit entschieden. Der abschließende Erfolg von Frank Borkott war nur noch Ergebniskosmetik.
Nach diesem völlig verpatzten ersten Saisondrittel kann es für die Vierte nur noch besser werden. Bereits heute deutete sich an, dass die Chancen auf den Klassenerhalt bei etwas verbesserter Personalsituation absolut intakt sein dürften.