Mit einem 5½:2½-Sieg bei Königspringer Hagen/Wetter ist die dritte Mannschaft in die Erfolgsspur zurückgekehrt und hat sich mit 5:1 Zählern im oberen Tabellendrittel festgesetzt. Während die Gastgeber gleich drei Stammkräfte ersetzen mussten, konnten wir erstmalig in Bestbesetzung antreten. Nach einer schnellen 3:0-Führung kam Hagen noch einmal auf 3:2 heran, bevor Siege von Michael Berg und Dr. Axel Scheffner nach der Zeitkontrolle für die Entscheidung sorgten.
Aufgrund der unterschiedlichen personellen Voraussetzungen der beiden Teams waren wir erneut klarer nomineller Favorit und wollten dabei vor allem nicht noch einmal einen Ausrutscher wie gegen Lasker Köln zulassen. Der Start verlief optimal: Der Gegner von Naufel Elmali stellte frühzeitig einen entscheidenden Zentralbauern ein, so dass Naufel schnell mit Schwarz eine Gewinnstellung erreichte und souverän seinen ersten Sieg in dieser Saison einfahren konnte. Praktisch zeitgleich hieß es überraschend 2:0, da Oliver Kniest seinen Kontrahenten mit einer als minderwertig geltenden Nebenvariante im Grünfeld-Inder überrascht hatte und auch von ihm selbst unerwartet nach einem Fehlgriff seines Opponenten schnell auf Gewinn stand. Auch Ralph Blasek fühlte sich gegen die passive Spielweise seines Gegners sichtlich wohl und fuhr einen klaren Sieg mit Weiß ein.
An den anderen Brettern sah es dagegen weniger gut aus: Martin Auer war als Weißer in einem scharfen Winawer-Franzosen nicht gut aus der Eröffnung herausgekommen und musste frühzeitig fast alle seine Figuren zur Verteidigung nutzen. Dabei verbrauchte er viel Bedenkzeit, konnte sich trotzdem aus der Umklammerung nicht befreien und musste nach einem taktischen Schlag schließlich aufgeben. Nicht besser erging es Milon Gupta, der gegen das passive weiße Damenbauerspiel frühzeitig die Initiative an sich gerissen und auch einen Bauern gewonnen hatte. Allerdings hatte dies eine recht luftige schwarze Königsstellung zur Folge, die der Hagener Routinier Peter Pinnel zu einem hübschen Angriff nutzen konnte, bevor Milon in bereits schlechter Stellung in Zeitnot weiteres Materiel einstellte.
Zum Glück wendete sich in dieser Phase in den anderen Partien das Blatt zu unseren Gunsten: Michael Berg hatte mit Caro-Kann gegen den ambitionslosen, aber sehr festen weißen Aufbau nur mikroskopische Vorteile erreicht, so dass die Stellung trotz schwarzem Mehrbauer im Turmendspiel die Remisbreite noch nicht überschritten hatte, bevor dem Hagener der entscheidende Fehler unterlief, so dass Michael König und Turm optimal aktivieren und die Partie gewinnen konnte. Für den Siegtreffer sorgte dann nach fast fünf Stunden Dr. Axel Scheffner, der zunächst mit Weiß nichts aus der Eröffnung herausgeholt, dann aber im Mittelspiel kleine Positionsvorteile angehäuft hatte. Dennoch benötigte auch er die Mithilfe seines Kontrahenten, der mit einem schwachen Verteidigungszug den endgültigen Einbruch der weißen Figuren in die schwarze Auffangstellung ermöglichte. So konnte Axel einen entscheidenden Bauern und wenig später auch die Partie gewinnen.
Die einzige Punkteteilung des Tages gab es bei Ralf Hubert, der im Prestigeduell mit Schwarz gegen den früher auch einmal in Solingen aktiven Thomas Zietlow alles versuchte, um aus einer ausgeglichenen Position noch mehr herauszuholen, doch letztlich mit einer Minute Restbedenkzeit die Fruchtlosigkeit weiterer Bemühungen einsehen musste, womit der 5½:2½-Endstand besiegelt war. Nach diesem Erfolg freut sich die Dritte nun auf das Duell gegen die Reserve von Turm Emsdetten, in dem erstmals die Favoritenbürde auf der anderen Seite liegen wird.