»Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu« – dieses legendäre Jürgen Wegmann-Zitat beschreibt den Saisonverlauf unserer vierten Mannschaft bestens. Erstmals in dieser Saison gab es vor dem Lokalderby gegen Solingen 28 keine Personalprobleme und zudem bot die Mannschaft die spielerisch vielleicht beste Saisonleistung. Doch zahlreiche gute Stellungen wurden nicht verwertet, so dass neben der relativ glatten Niederlage von Benedikt Marquardt nur noch sieben Remisen zu verzeichnen waren, was den Gästen aus Ohligs mit dem 4½:3½ den dritten Saisonsieg einbrachte, während unsere Vierte weiterhin mit 0:8 Zählern die »Rote Laterne« in der Verbandsliga innehat.Die Lokalderbys gegen Solingen 28 haben bereits eine lange Tradition und sorgen immer für spannende Kämpfe. In diesem Jahr traten die beiden Mannschaften mit nominell fast gleichwertigen Mannschaften an, wobei die 28er aufgrund der bisherigen Saisonleistungen als leicht favorisiert gelten konnten. Wie erwartet entwickelte sich in der Folge ein sehr ausgeglichenes Duell. Die erste Punkteteilung gab es im Prestigeduell der beiden Drachen-Spezialisten Massimo Füllbeck und Helmut Busse zu vermelden, die fast folgerichtig nach taktischem Schlagabtausch in einem Dauerschach endete.
Noch vor der Zeitkontrolle erreichte auch Ali Erkay den Remishafen, nachdem er nach einigen Ungenauigkeiten gegen den Stonewall-Aufbau von Oliver Surrey mit Weiß lange etwas schlechter gestanden hatte. Sorgen bereitete zu diesem Zeitpunkt nur die Partie von Benedikt Marquardt, der gegen Marco Held bereits in der Eröffnung sehr viel Bedenkzeit investiert und schließlich eine Qualität für nur nebulöse Kompensation geopfert hatte. Dagegen schien Joachim Görke, der am Vortag in der Bezirksmeisterschaft Dirk Pohle hatte bezwingen können, in der Neuauflage erneut leichte Vorteile aufweisen zu können. Die größten SG-Hoffnungen gründeten sich aber auf den Stellungen von Michael Pfeiffer und Anton Hannewald gegen Robert Jenusch bzw. Magnus Westhofen.
Doch während das Duell von Christopher Blomel mit Markus Mrochen letztlich in einem ausgeglichenen Turmendspiel mündete und für ein weiteres korrektes Remis sorgte, sorgte die äußerst unterschiedliche Chancenverwertung in den angesprochenen kritischen Partien für die Entscheidung. Während Held seinen Material-Vorteil gegen Marquardt sicher zum vollen Zähler ummünzte, mündeten alle drei besseren SG-Positionen schließlich im Dauerschach!
Damit war der Kampf beim Stande von 4:3 entschieden, denn Joachim Conrad kämpfte in einem Damenendspiel mit zwei Minusbauern gegen Stefan Speck nur noch um eine Punkteteilung. Dank Stefans Zeitknappheit konnte er diese auch noch glücklich erreichen, damit aber den knappen und insgesamt verdienten Erfolg der 28er nicht mehr verhindern.
Dennoch sollte der Klassenerhalt noch zu schaffen sein, wenn die Vierte in der zweiten Saisonhälfte an diese Vorstellung spielerisch wird anknüpfen können.