Obwohl unsere Sechste heute an gleich zwei Brettern komplette Blackouts hinnehmen musste, reichte es doch noch knapp zu einem 4½:3½-Sieg über die Gäste der Sfr. Neviges. Mit nun 7:3 Mannschaftspunkten sind wir in der 1. Bezirksliga weiterhin auf Verfolgerkurs zur Tabellenspitze.
Nach einem frühen, korrekten Remis von Marius Fränzel konnte René Tückmantel, dessen Gegner sich im Mittelspiel schwer verrechnet hatte, die Mannschaft erstmals in Führung bringen. Allerdings musste nur wenig später Leo Rizzi den Ausgleich zulassen: Beim Übergang in ein Schwerfigurenendspiel hatte sein Gegner einen Freibauern auf c6 bilden können, den Leo zwar vorerst sicher blockiert hatte; doch wurde er das erste Opfer eines Blackouts und ließ den Vormarsch des Bauern nach c7 zu, was die Partie nahezu sofort entschied. Zum Glück übersah aber dann der Kontrahent von Tobias Leuther in hochgradiger Zeitnot ein Zwischenmatt, so dass wir mit 2½:1½ erneut vorne lagen.
Nahezu gleichzeitig konnte Fabian Winkler, der schon mit leichtem Vorteil aus der Eröffnung herausgekommen war, seine deutliche positionelle Überlegenheit in Materialgewinn und einen weiteren vollen Punkt ummünzen. Nun erwischte es aber Clemens Biernath: Er hatte in einem typischen Najdorf-Sizilianer mit Schwarz seinen Angriff am Damenflügel bereits gewinnträchtig gestartet, als er sich von einem Angriff auf seine Dame für einen Augenblick verwirren ließ. Anstatt den Angriff konsequent fortzusetzen und mindestens eine Figur zu gewinnen, zog er seine Dame aus dem Angriff, verlor nun selbst einen Springer und nur wenige Züge später die Partie.
So gingen zwei Partien in die fünfte Stunde: Philipp Müller, dem für seinen Einsatz hier noch einmal gedankt sei, hatte gegen eine Pirc-Verteidigung im Mittelspiel eine Siegwendung übersehen und war schließlich in einem komplizierten Endspiel mit zwei Springern und zwei Minusbauern gegen das gegnerische Läuferpaar gelandet, das er zwar im Mannschaftssinne tapfer weiterspielte, das aber objektiv nicht zu halten war. Beim Stand von 3½:3½ konzentrierte sich nun alles auf die Partie von Andreas Bittmann, der gegen die slawische Verteidigung seinen Opponenten einen seltenen Plan spielte und schließlich in einer Stellung mit entgegengesetzten Rochaden permanenten Druck auf die gegnerische Königsstellung hatte. Schwarz startete unter Opfer einer Qualität Gegenspiel und Andreas machte es noch unnötig spannend, bis er schließlich in einem Damenendspiel einen seiner Freibauern am Königsflügel so weit vortreiben konnte, dass eine Umwandlung nicht mehr zu verhindern war.