Sélestat, deutsch Schlettstatt, ist ein kleines, hübsches Städtchen im Elsass mit kaum 20.000 Einwohnern. Es liegt nur ca. 40 km nordwestlich von Freiburg und lockt durch seine romanische Kirche Sainte-Foy (im Wesentlichen von Friedrich Barabarossa finanziert), seine gotische Sankt-Georgs-Kirche (zwischen 1230 und 1490 errichtet) und nicht zuletzt das gute Essen zahlreiche Touristen an. Aber auch für Schachspieler ist gesorgt: Bereits zum 16. Mal richtete der Cercle d’echecs de Sélestat sein Open aus. Vom 5. bis zum 8. März spielten 224 Spieler in zwei Gruppen (über 1700 und unter 1800 Elo) um den Turniersieg, darunter auch René Tückmantel und Ortwin Peters.
René steigerte sich nach anfänglichen Problemen – Remis gegen einen 1870er – kontinuierlich. In der fünften Runde spielte er gegen die FGM Svetlana Fomichenko (Elo 2271) auf Biegen und Brechen. Sie konnte sich aber letztlich in ein Remis durch Dauerschach retten. In der sechsten Runde ging es mit Schwarz gegen den IM Louis Roos (Elo 2350). Der war eigentlich bereits komplett überspielt, als René einen einzügigen Gewinnweg übersah. Das Endspiel mit Minusbauer konnte er aber noch Remis halten. Seine einzige Verlustpartie spielte er in der letzten Runde gegen den Favoriten GM Alexei Barsov (Elo 2505). Damit erzielte René mit 4/7 (Platz 27 bei 96 Teilnehmern) ein gutes Turnier mit Elo-Gewinn.
Auch Ortwin sah sich einer Auswahl starker Spieler gegenüber wie etwa dem ehemaligen französischen Meister FM Jean-Claude Letzelter (Elo 2155), gegen den eindeutig mehr drin gewesen wäre, genauso wie in der Partie gegen FM Emmanuel Reinhart (Elo 2329). In der letzten Runde war dann gegen FM Patrice Lerch (Elo 2316) die Luft raus. Ortwin beendete das Turnier mit 3½/7 auf Platz 49.