Unsere VII. Mannschaft konnte im Duell mit der an allen Brettern leicht favorisierten Erstvertretung des SC Solingen 1924 einen etwas überraschenden 4½:3½-Erfolg verbuchen. Dabei fand die Begegnung, die eigentlich als Auswärtskampf angesetzt war, auf Wunsch des Tabellennachbarn in den neuen Räumlichkeiten des Schachzentrums statt.
Den Anfang machte der Mannschaftsführer Dr. Roman Diederichs, der seinen Gegner nach einer kuriosen Eröffnung und einem leichten Fehlgriff überspielte und so einen schnellen ersten Punkt verzeichnen konnte. Direkt anschließend konnte Markus Schwedler ein korrektes Remis beisteuern. Bereits zu Ende der zweiten Spielstunde gab dann der Gegner von Gerd Capelan auf, nachdem er sich mit bereits zwei Minusbauern einer Springergabel mit Qualitätsverlust gegenüber sah. Mit dieser unerwarteten Führung lag die Überraschung erstmals in der Luft, zumal sich an den anderen Brettern weitere Vorteile zu unseren Gunsten abzeichneten.
Es folgte jedoch zunächst der Ausgleich, nachdem Jan Berents in einer offensiven Partie bei offener h-Linie nicht das optimale Abspiel fand und sich nach einigen Ungenauigkeiten aufgrund einer undeckbaren Mattdrohung geschlagen geben musste. Nur wenig besser erging es Kurt Rist, dessen Gegner einen von mehreren Figuren unterstützen Freibauern in der Rochadestellung Kurts bis auf die 7. Reihe vordringen lassen konnte.
Die erneute Führung stellte Stephan Kaiser her, der seinem Gegenüber zunächst die Qualität und anschließend noch einen Springer abnehmen konnte. Etwa eine Stunde später war es dann endlich soweit: Friedel Skiber konnte seine schwarze Serie beenden und bezwang seinen Gegner in einem offenen Schlagabtausch mit vollständig entblößten Königsstellungen. Dabei konnte Friedel zunächst eine Qualität gewinnen, den anschließenden Konter abwehren und spielte die dann gewonnene Stellung routiniert bis zum Erfolg.
Ein kleiner Wehrmutstropfen war die anschließende unnötige Niederlage von Alexander Kirschbaum, der zunächst ein frühes Remisangebot seines Gegners mannschaftsdienlich ablehnte, aber schließlich in einem remislichen Endspiel mit zwei Zeitnotphasen den letzten Trick seines Gegner übersah und seine Dame durch eine Springergabel einbüßte. Mit diesem knappen und unerwarteten 4½:3½-Sieg konnte sich die VII. an ihrem Tabellennachbarn vorbeischieben und einen Platz im sicheren Mittelfeld erreichen.
Dr. Roman Diederichs