Einen ganz wichtigen Dreier hat sich die 1. Jugend bei ihrem Comeback in der Jugend-Bundesliga West gesichert. Mit 19:13 (5½:2½) gewann man unerwartet hoch gegen die Gastgeber von Mülheim-Nord.
Von Beginn an drückte die Jugend aufs Gaspedal. Oliver Wroblowski war es in seinem Jugendmannschaftsdebüt an Brett 3 mit den weißen Steinen vorbehalten, für den Führungstreffer zu sorgen. Gegen seinen DWZ-mäßig gleich stark eingestuften Gegner machte er mächtig Druck und nachdem dieser sich ein taktisches Versehen leistete, hatte er nur noch die Wahl zwischen Matt und Damenverlust. Philipp Andrä bekam fast exakt seine Vorbereitung aufs Brett. Als sein Gegner abwich, holte er zu einem Königsangriff aus, den sein Gegner unterschätzte. Schon in Gewinnstellung begnügte er sich nicht mit einer Figur mehr: In einem Mehrzüger unter Opfer holte er sich die gegnerische Dame und die 2:0-Führung. Während alle anderen sicher standen, nur Jans Position an Brett 8 etwas Anlass zur Sorge bot, erhöhten wir gar auf 3:0. Neuzugang Ewald Fichtner hatte aus einer Caro-Kann-Struktur mit Schwarz an Brett 4 keinen nennenswerten Vorteil herausholen können. So versuchte er es mit einem taktischen Trick, auf den seine Gegnerin hereinfiel.
Unter dem Eindruck dieser Ereignisse machte Spitzenbrett Alexander Hobusch nach einer ausgeglichenen Partie korrekt remis. Doch es wurde noch einmal eng: Fast zeitgleich mussten Anton Hannewald an Brett 2 und Jan Hobusch an Brett 8 die Waffen strecken. Anton hatte mit Schwarz gegen einen nominell stärkeren Gegner lange sehr sicher gestanden, doch sein frühes Remisangebot wurde nicht angenommen. Er erlaubte seinem Gegner den Zutritt zu seiner Stellung, die fortan nicht mehr zu halten war. Jan hatte an Brett 8 mit Schwarz aus einer Königsindisch-Partie heraus einen gegnerischen Bauern nach e6 ins schwarze Lager eindringen lassen, der sich als Pfahl im Fleische erwies. Sein Gegner häufte immer mehr kleine Vorteile an, bis die schwarze Stellung zusammenbrach.
So musste aus den noch laufenden Partien von Neuzugang Seva Bashylin und Leo Rizzi (Bretter 5 und 6) noch ein ganzer Zähler zum Mannschaftsssieg her. Es wurden derer zwei! Seva hatte mit den weißen Steinen zunächst keinen Vorteil erreichen können. Doch nachdem er den Königsflügel plombiert und damit das Gegenspiel seines Gegners unterbunden hatte, griff er mit einer Bauernwalze am Damenflügel an. Sein Gegner konnte seine Kräfte nicht rechtzeitig zur Verteidigung umgruppieren und verlor. Leo hatte mit Schwarz in einem Grünfeld-Inder immer sicher gestanden und nichts zugelassen. Als er dann selbst aktiv wurde, verlor sein Gegner den Überblick und stellte Material ein. Dennoch musste Leo an der langwierigen Verwertung seines Materialvorteils noch ein wenig arbeiten.
Nach diesem schönen Start-Erfolg können wir nun etwas beruhigter in die nächsten Kämpfe gehen.
Fabian Winkler