3½:4½, knapp lautete am Ende das Ergebnis der neuformierten Truppe von Mannschaftsführer Klaus Drunk. Nominell war das Team von Elberfeld IV überlegen. Und der Spielverlauf ließ eigentlich auch ein schlimmeres Ergebnis befürchten. Als erster einigte sich Jürgen Grastat mit seinem Gegner auf remis. Jürgen fand im Mittelgambit keinen wirklich Angriff gegen die schwarze Stellung. Darauf hatte es Ersatz-Teamchef Philipp Müller am 6. Brett auch gar nicht angelegt. Mit Weiß spielte er die französische Abtauschvariante und verteidigte sich gut, wie sein um 300 DWZ-Punkte besserer Gegner einräumte. Ein gerechtes Remis gab es, als auf dem Brett nichts mehr los war. Zu diesem Zeitpunkt stand der Kampf aber bereits schlecht.
Am 4. Brett hatte Kurt Rist nach wildem Partieverlauf mit den weißen Steinen bereits die Qualität und zwei Bauern weniger. An Brett 5 geriet Reinhold Wygas nach einem Rechenfehler ebenfalls unter Druck und büßte eine Qualität und einen Bauern ein. An Brett 1 hatte Herbert Scheidt in der Eröffnung nicht genug forciert, aber seine Stellung im Damengambit kompakt halten können. Uli Kalkum an Brett 7 hatte sich königsindisch aufgebaut und hoffte viele Züge lang auf den rettenden Einfall, des Gegners Verteidigung zu knacken.
Schon vor dem Kampf hatte Markus Schwedler orakelt, dass ihn sein Gegner im letzten Jahr zusammengeschoben hatte. Tat er leider auch in diesem Jahr und nach dem Markus eine Springergabel übersehen hatte, machten die Elberfelder ihren ersten Punkt. Ein halber Zähler folgte: Uli kam übers Remis nicht hinaus. Zwischenzeitlich hatte Engelbert Kletzl am 2. Brett beim Versuch die sizilianische Verteidigung zu widerlegen, einen Springer ersatzlos eingestellt und stand auf Verlust. Als Reini dann in eh schon aussichtsloser Lage wegen Zeitüberschreitung verlor, schien sich eine klare Niederlage anzubahnen. Doch es kam anders. Herbert – »die hab ich schön betrogen« – nahm seiner Gegnerin einen Turm ab. Diese opferte verzweifelt noch weiteres Material, um ein Dauerschach zu erreichen. Am Ende hatte Herbert einen unwiderstehlichen Mattangriff.
Plötzlich hörte man an Engelberts Brett das Wort mit dem Sch am Anfang. Der Gegner hatte den schönen Mehrspringer stehen lassen. Das Endspiel Turm mit Freibauer auf der G-Linie gegen den schwarzen Turm wickelt Engelbert zum 3½ für die Siebte ab. Leider nicht genug, Kurt hatte lange weitergespielt, auf einen Fehler seines Gegners hoffend, der seine Stellung auch lange nicht zum Gewinn ausbauen konnte. Am Ende ging Kurt matt. Auf diesem Saisonstart kann die Siebte aber gut aufbauen.
Philipp Müller