„Das Matt zum Schluss hat am meisten Spaß gemacht!“ Klaus Drunk, Teamchef der Kulttruppe der Schachgesellschaft, die in dieser Saison als Siebte in der 1. Bezirksklasse an den Start geht, hatte seinen Gegner mit zwei hübschen Bauernzügen bezwungen. Das war auch bitter nötig. Denn der Tag bei der Drittvertretung von SW Remscheid begann alles andere als verheißungsvoll:
Uli Kalkum hatte die weiße Konterattacke seines Gegners am Damenflügel gegen den eigenen königsindischen Aufbau unterschätzt und musste früh die Waffen strecken. Kaum besser erging es Kurt Rist. „Mit einem Zug die ganze Partie weggeworfen“, fasste der Altmeister enttäuscht sein Spiel gegen die schwarze Philidor-Verteidigung zusammen. Als Klaus Drunk seinen Gegner bereits überspielt hatte, gab es frohe Kunde vom Brett 7: Jürgen Grastat hatte als Weißer in der französischen Abtauschvariante klare Vorteile im Mittelspiel erreicht, die zum Sieg genügten.
Als Markus Schwedler dann am 2. Brett ein leistungsgerechtes Remis erreichte, war der Kampf wieder offen. Doch Philipp Müller hatte mit Weiß im geschlossenen Spanier zu zaghaft agiert und wurde nach einem Versehen nebst Bauernverlust am Königsflügel Zug um Zug überspielt. Ein letzter, zum Turmverlust führender Zug besiegelte sein Schicksal. Es kam nun auf die beiden letzten Partien an.
Herbert Scheidt an Brett 1 hatte es mit einer Struktur des abgelehnten Damengambits zu tun und sich mit Weiß Vorteile am Damenflügel erkämpft. „Das wird dauern“, war sich Herbert sicher. Reinhold Wygas verdarb in der Folge seine Attacken im Endspiel mit zwei Bauern und Läufer gegen vier Bauern zum Remis durch Patt. Aus der königsindischen Eröffnung heraus hatte sich Reini die klaren Vorteile Zug für Zug erkämpft und „verdribbelte“ sich, so er selbst, beim Abzählen der Tempi. Beim Stand von 3:4 hatte Herberts Gegner dann erst ungenau gespielt und plötzlich auch keinen Zug mehr. Nach einer kurzen Abtauschorgie verblieb Herbert mit einem Mehrläufer und dem vollen Punkt zum 4:4.
Philipp Müller