Mit einem 7:1-Erfolg beim Aufsteiger aus Iserlohn hat die 3.Mannschaft in der NRW-Klasse ihren ersten Erfolg einfahren können. Dabei täuscht das klare Ergebnis etwas über den Kampfverlauf hinweg, bei dem die motivierten Gastgeber lange Zeit gute Chancen besaßen und erst in der vierten Spielstunde einbrachen, nachdem Michael Berg seine schlechtere Stellung dank eines Qualitätseinstellers seines Kontrahenten hatte gewinnen können. Zuvor war von der deutlichen nominellen Überlegenheit unseres in Bestbesetzung angetretenen Teams nicht viel zu spüren gewesen. Der indisponierte Dr. Axel Scheffner erhielt die Erlaubnis zu einem schnellen Weiß-Remis, doch auch am Spitzenbrett konnte Markus Balduan mit seinem Anzugsvorteil nicht viel anfangen und musste sich im Mittelspiel auf Schadensbegrenzung durch das konsequente Anstreben eines halben Zählers beschränken, was ihm dann auch gelang. Da aber auch Michael Berg gegen die ungewöhnliche Veresov-Eröffnung seines Gegners keinen Ausgleich hatte erzielen und sogar einen Bauern eingebüsst hatte und viele Stellungen ziemlich unklar waren, bestand durchaus die Gefahr eines völligen Fehlstarts in die Saison.
Dann wendete sich jedoch innerhalb von 45 Minuten das Blatt völlig: zunächst konnte Oliver Kniest die Führung erzielen, nachdem sein Gegner etwas optimistisch in der Eröffnung eine Figur für zwei Bauern geopfert hatte, dafür jedoch keine Kompensation hatte nachweisen können. Wenig später fiel dann vermutlich die Entscheidung durch den Sieg von Michael Berg, der nach dem Fehler seines Kontrahenten das Geschehen nicht mehr aus der Hand gab und auf 3:1 erhöhte.
Den nächsten vollen Zähler fuhr dann Martin Auer ein, dem bei seinem Saisondebüt in der wahrscheinlich besten Partie des Tages eine schöne Angriffspartie gegen das grundsolide weiße Fianchetto-System in der Pirc-Verteidigung gelang. Milon Gupta behandelte die Eröffnung mit Weiß sehr anspruchslos, profitierte dann aber im Schwerfigurenendspiel von einigen Ungenauigkeiten seines Gegners und fuhr im Königsangriff den Siegtreffer ein. Kurze Zeit später erhöhte Ralf Hubert sogar auf 6:1, nachdem er in einer Maroczy-Struktur mit Schwarz wieder einmal die Überlegenheit des Springers gegen den von den eigenen Bauern behinderten weißfeldrigen Läufer nachwies.
Somit lief nach der Zeitkontrolle nur noch die Partie von Alexander Hobusch. Es passte in dessen perfektes Wochenende mit dem zweiten Platz beim Schnellschach-Grand Prix und dem entscheidenden Sieg in der Jugend-Bundesliga, dass sein Gegner das Schwerfigurenendspiel nicht optimal verteidigte, so dass Alex schließlich sogar das 7:1 erzielen konnte. Auch wenn dieser Sieg sicherlich zu hoch ausfiel, möchte die Mannschaft natürlich den Schwung in das erste Heimspiel hinüberretten, das am 22.11.09 gegen Bochum II stattfindet.