Gegen die Gäste von SF Anna 88 konnte unsere V. einen deutlichen, letztlich aber glücklichen 5:3-Sieg erringen. Glücklich deshalb, weil gleich die erste entschiedene Partie nach den Regeln der Kunst andersherum hätte ausgehen müssen: Marius Fränzel startete in aufgabereifer Stellung einen Verzweiflungsangriff, den sein Gegner komplett falsch einschätzte, so dass er sich nach zwei schlechten Zügen lieber gleich matt setzen ließ, als mit zwei Figuren weniger weiterzuspielen.
Bis zur Zeitkontrolle folgten drei weitere volle Punkte: Der Gegner von Ali Erkay hatte bereits in der Eröffnung ersatzlos eine Figur eingestellt und schleppte die Partie noch über 20 Züge hin, bis er aufgab. Michael Pommeranz kam gegen eine seltene Variante in der Französischen Verteidigung gut aus der Eröffnung heraus und verstand die entstandene Stellung deutlich besser als sein Gegner, der bald den Faden verlor und aufgab, nachdem er die zweite Qualität eingestellt hatte. Schließlich ergab sich auch der Kontrahent von Stephan Borchert in sein Schicksal, der in einer Stellung mit Damen, Läufern und Springer viel Zeit verbrauchte, um schließlich in Zeitnot einen Offizier einzustellen. Zwar bildete er noch einen Freibauern auf der sechsten Reihe, den Stephan aber sicher im Griff hatte und so den Punkt zum 4:0 einfuhr.
Leider war die Sache damit aber noch nicht klar: Der Gegner von Uli Grah spielte mit Schwarz eine blitzsaubere Sweschnikow-Partie und fuhr kurz nach der Zeitkontrolle völlig verdient den ganzen Punkt ein. Volker Naupold war einmal mehr nicht gut aus der Eröffnung herausgekommen, konnte aber um den 40. Zug herum noch einmal deutlich Initiative entwickeln. Doch sein Gegenüber verteidigte sich umsichtig und setzte schließlich sein materielles Übergewicht durch.
Es blieben also noch zwei Partien, aus denen mindestens noch ein halber Punkt herausspringen musste: Andreas Bittmann waren in einem Damen+Springer-Endspiel leider zu viele Bauern abhanden gekommen, so dass er viele Züge lang mannschaftsdienlich eine verlorene Stellung weiterspielte. Dagegen war es aber Fabian Winkler in der Zeitnotphase gelungen, eine dynamische Mittelspielstellung in ein gewonnenes Endspiel zu überführen, das er nach der Zeitkontrolle auch souverän zum 5:2 verwandelte, woraufhin Andreas seine inzwischen trivial verlorene Stellung aufgab.