Beim Gastauftritt bei den Sfr. Neviges gab unsere V. Mannschaft mit einem wackeligen 4:4 einen entscheidenden Mannschaftspunkt im Kampf um den Aufstieg ab und ist in der aktuellen Tabelle sogar auf Platz 3 hinter Velbert und Radevormwald abgerutscht. Die Mannschaft trat überraschend in der Stammbesetzung an, da sich Dmitri Iov zwar nicht zurückgemeldet, aber doch am Treffpunkt eingefunden hatte; so konnten wir Ersatzmann Seva Bashylin kurzfristig absagen, dem an dieser Stelle aber noch einmal ausdrücklich für seine Bereitschaft zum Mitspielen gedankt sei.
Nach einem völlig leistungsgerechten Remis von Ali Erkay musste sich leider auch Stephan Borchert mit einem Unentschieden zufrieden geben. Er hatte seinen Gegner aus der Eröffnung heraus gut im Griff, verpasste dann aber leider in einem unübersichtlichen Mittelspiel die Gelegenheit, seine positionellen Vorteile in ein konkretes Materialübergewicht umzuwandeln. Er landete schließlich in einem Endspiel mit Läufer und Springer gegen Turm, in dem sein Kontrahent aber aufgrund eines gefährlichen Freibauern auf der a-Linie mehr als Kompensation hatte.
Marius Fränzel hatte gegen eine Steinitz-Verteidigung im Spanier eine angenehme Druckstellung erreicht, übersah aber leider bei einer Umgruppierung einen taktischen Trick seines Gegenspielers, der ihn eigentlich die Qualität hätte kosten müssen. Zum Glück wählte der Gegner, der schon in hoher Zeitnot war, nicht den präzisen Weg, so dass Marius ins Spiel zurückkam, nur um am Ende einer langen Variante eine Mattdrohung zu übersehen und deshalb eine Leichtfigur einzustellen. Auch Andreas Bittmann hatte nicht mehr Glück: Als er endlich alle Probleme gelöst glaubte, schlug sein Opponent, anstatt sich von Andreas’ Mattdrohung beeindrucken zu lassen, einfach kostenlos den wichtigen Angriffsspringer heraus und brachte die Partie danach gänzlich souverän in den Gewinnhafen.
Auch Uli Grah musste seine Gewinnversuche einstellen, obwohl er sich in einem Damenendspiel einen Mehrbauern erarbeitet hatte. Auch er fand nicht den Gewinnweg, gab den Bauern zurück und konnte danach nicht mehr als ein Remis erreichen. Zum Glück erzielte dann Volker Naupold den Anschlusstreffer, da er mit zeitweilig vier Mehrbauern schon lange auf Gewinn stand, dies seinem Gegner aber geduldig beweisen musste.
Michael Pommeranz war mit großem Entwicklungsvorsprung aus der Eröffnung herausgekommen, den er aber aufgrund des eher geschlossenen Stellungscharakters nicht wirklich nutzen konnte. In einem Doppelturmendspiel mit einem Mehrbauern unterschätzte er die Möglichkeiten seinen Gegenübers, wählte schließlich einen falschen Plan und landete in einer totremisen Stellung, in der auch bald friedlich die Hände geschüttelt wurden. Beim Stand von 4:3 für die Gastgeber kam es auf die letzte Partie von Dmitri Iov an. Der hatte im Mittelspiel einen Läufer gewonnen, musste aber zu Anfang des Endspiels ersteinmal seine Figuren neu organisieren, um diesen Vorteil verwerten zu können. Dmitri war wohl der einzige, der das Glück hatte, dass sein Gegner nicht optimal verteidigte, so dass er nach dem Tausch eines Turmpaars seine Vorteile konsequent realisieren konnte. Als er dann auch noch den Tausch des zweiten Turmpaars erzwingen konnte, war die Partie zu seinen Gunsten entschieden.
Nach diesem eher enttäuschenden Auftritt muss die Mannschaft ihre Aufstiegsambitionen wohl vorerst auf Eis legen.