Für den Klassenerhalt war der Kampf unserer VII. gegen die Zweitvertretung von Witzhelden wichtig. Doch wie stellte Frank Borkott, der zeitgleich mit der Vierten im Solinger Schachzentrum aktiv war, so schön fest: „Wenn einer fehlt, fehlen Dir schon 25 Prozent am vierten Punkt!“ Kurt Rist war aufgestellt, konnte aber nicht erreicht werden. So versuchten es eben sieben, glorreich zu siegen. Das ging, und jetzt der Reihe nach, in die Hose.
Früh einigte sich David Möller mit Schwarz an Brett 1 auf ein Remis mit seinem Gegner. Der sizilianische Aufbau Davids gab einfach nicht mehr her. Engelbert Kletzl tat es im noch in der zweiten Zeitstunde gleich und holte an Brett 3 gegen die französische Abtauschvariante ein korrektes Remis. Zu diesem Zeitpunkt brannte es bereits an Brett 8: Klaus Drunk hatte gegen Caro-Kan forciert mit Weiß nach vorne gespielt, der Raumgewinn entpuppte sich schließlich als spielentscheidend Löcher-gebend für den Gegner.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Reini in seinem sizilianischen Aufbau mit Schwarz bereits die Qualität geben müssen, kämpfte sich zurück ins Match und verdarb die Partie »in einem Zug«. Nun kam es auf die letzten drei Partien an: Philipp Müller hatte aus der Eröffnung gegen den schwarzen Russen etwas Druck aufbauen können, dann aber zweimal nicht den besten Zug gemacht und konnte im Endspiel seine zwei Mehrbauern gegen einen Springer nicht verwerten. In schlechterer Stellung bot er Remis an, der Gegner ging darauf ein, damit war der Tag für Witzhelden mit 4½ Punkten entschieden. Da nützte es auch nichts, dass Jürgen Grastat mit Schwarz am Ende eine den Gewinn bringende Bauernphalanx aufgebaut hatte. Und es nütze auch nichts mehr, dass Herbert Scheidt seinen Gegner im Mittelspiel zerlegte. »Hast Du die Schlusskombinationen gesehen? Die war vom Allerfeinsten!«
Allerfeinste Glückwünsche gehen nach Witzhelden zum verdienten 4½:3½-Sieg.
Philipp Müller