Mit einer 6:10-(1:3)-Niederlage musste unsere U16 in einem vorverlegten Kampf die bittere Heimreise antreten. Die sicher geglaubte Qualifikation für die NRW-Ebene ist damit wieder spannend geworden. Dabei wurde wieder einmal deutlich, dass man Gegner ohne DWZ-Bewertung niemals unterschätzen darf. Rein nominell hätte unsere U 16, bei der Jan Porstmann von Jonas Möller vertreten wurde, die Begegnung locker gewinnen müssen.
Während Seva Bashylin an Brett 1 gut aus der Eröffnung kam und einen starken Rochadeangriff inszenieren konnte, hatte auch Philipp Andrä mit den schwarzen Steinen an Brett 2 schnellen Ausgleich erzielen können. Auch Jonas Möller kam mit Raumvorteil aus der Eröffnung, allein Jan Hobusch hatte eine passive Caro-Kann-Position zu verteidigen.
Sevas Gegner konnte den Angriff auf Kosten eines Minusbauern stoppen, die Verwertung des Vorteils schien aber nicht so einfach. Zwischenzeitlich hatte Philipp eine Qualität gewonnen, machte aber einen unvorsichtigen Verteidigungszug, den seine Gegnerin konsequent ausnutzte: Philipp verblieb in einem Endspiel mit Minusfigur, kämpfte aber noch vorbildlich weiter. Jan hatte sich derweil eine Auffangstellung in der c-Linie erarbeitet, übersah aber einen taktischen Schlag seines Gegenüber, der ihn einen Bauern kostete. So mühte er sich nun in einem hoch komplizierten Springerendspiel, bei dem alle Ergebnisse denkbar waren. Jonas hatte lange Raumvorteil gehabt, musste sich letztlich aber noch der größeren Routine und tieferen Variantenberechnung seines Gegners beugen.
Nachdem auch Philipp die Waffen strecken musste, ging es nur noch um ein Unentschieden. Zumindest Seva konnte sein schwieriges Endspiel sehenswert gewinnen, indem er einen gegnerischen Freibauern zur Dame laufen ließ, um ein Bauernmatt anzubringen. Jan mühte sich bis zur letzten Sekunde etwas Zählbares zu erreichen, überschritt am Ende in verlorener Stellung aber die Zeit.
Nun sind in den beiden ausstehenden Kämpfen gegen die Mitfavoriten aus Schiefbahn und Heinsberg deutlich konzentriertere und erfolgreichere Leistungen notwendig, um das große Ziel NRW-Qualifikation noch zu schaffen.
Fabian Winkler