Mit einem wichtigen 5½:2½-Erfolg beim Tabellennachbarn Düsseldorfer SK hat die Dritte ihr Punktekonto in der NRW-Klasse wieder ausgleichen können und mit nunmehr 6:6 Zählern wieder etwas Distanz zu den Abstiegsplätzen aufgebaut. Dabei hatten die Gastgeber wie bereits mehrfach in dieser Saison mit massiven Aufstellungsproblemen zu kämpfen, was Alexander Hobusch und Dirk Schockenbäumer an den hinteren Brettern zu zwei vollen Zähler nutzten, während der dritte Tagessieg nach einer feinen Positionspartie auf das Konto von Milon Gupta ging.
In Bestbesetzung ist der DSK ein Aufstiegskandidat, so dass die Mannschaftstaktik logischer Weise durch die Personalprobleme der Gastgeber dahingehend diktiert wurde, an den hinteren Brettern voll zu punkten und vorne nicht zu viel zu riskieren. Den ersten Mosaikstein zur Umsetzung dieses Plans lieferte Dirk Schockenbäumer, dessen Kontrahent in einem für Schocki nur leicht vorteilhaften Mittelspiel der Aljechin-Verteidigung ein schweres Versehen unterlief, wonach er sofort aufgeben musste. Ebenfalls im Soll dann die beiden Punkteteilungen mit den schwarzen Steinen von Martin Auer, der sich in einer Pirc-Verteidigung ein interessantes positionelles Duell geliefert hatte, und Ralf Hubert in einem Symmetrie-Engländer, wobei in beiden Partien das Stellungsgleichgewicht vermutlich niemals ernsthaft gestört war.
Wenig begeistert war dagegen Andreas Peschel, der mit seinem Königsinder den couragiert aufspielenden Ersatzmann nicht überspielen konnte und letztlich nur das dritte Schwarz-Remis beisteuern konnte. Doch die Stimmung hellte sich schnell wieder auf, da Milon Gupta eine schöne positionelle Vorstellung in einem Maroczy-System bot und in der vielleicht besten Partie des Tages die Führung auf zwei Zähler ausbauen konnte.
Die definitiv spektakulärste Begegnung des Tages gab es am Brett von Dr. Axel Scheffner zu sehen, der jedoch nicht nur mit seinem Gegner zu kämpfen hatte. Beruflich unter Zeitdruck stehend kamen noch diverse Probleme mit der elektronischen Schachuhr hinzu, die seine Nerven beanspruchten. Zudem stand er nach einem sehr kreativen Damenopfer seines Kontrahenten permanent unter Druck, verteidigte sich aber mit teils spektakulären taktischen Ressourcen sehr gut und wurde dafür mit ener gerechten Punkteteilung belohnt.
Am Spitzenbrett hatte Oliver Kniest sich kleine Vorteile erobert, ließ dann aber nach einem Patzer seines Gegners den Gewinn aus und musste noch lange ein sehr schwieriges Leichtfigurenendspiel verteidigen, dass sich jedoch aufgrund der nur noch verbliebenen geringen Bauernzahl als haltbar erwies, wonach der Mannschaftssieg feststand. Den würdigen Abschluss des Tages bildete dann der Sieg von Alexander Hobusch, der zunächst gegen die unorthodoxe Spielweise seines Gegners leichte Schwierigkeiten hatte, dann jedoch unter hübschem Bauernopfer die Initiative an sich riß und im Zuge des daraus resultierenden Königsangriffs entscheidendes Material gewann, das er dann gegen den zähen und langen Widerstand seines Gegners technisch sauber zum Sieg verwertete.