»Wie heißt das? Handfehler?« – Klaus Drunk haderte mit dem Schicksal. In klar besserer Position »opferte« er einen Springer zum Verlust der Partie. Im Kampf der VII. Mannschaft gegen die Zweitvertretung der Schachfreunde aus Radevormwald hatte es im Solinger Schachzentrum schnell 1:1 gestanden. Markus Schwedler an Brett 2 mit Weiß und Philipp Müller mit Schwarz an Brett 5 hatten früh den Remishafen erreicht. Eigentlich sah der Kampf ganz gut aus. Doch der berühmte »Handfehler« und das folgende »Weg ist die Puppe!« sollten zum bestimmenden Motiv des Vergleichs werden. Uli Kalkums Gegner ließ in einer sizilianischen Partie einen Springer stehen und dann am 6. Brett auch noch ein einzügiges Matt zu, das Ulis weiße Dame zum 2:2 verwandelte.
An Brett 1 spielte Engelbert Kletzl mit Schwarz eine saubere französische Partie. Kurt Rist an Brett 3 baute sich sizilianisch sowie sehr druckvoll auf, und an Brett 4 hatte Reinhold Wygas im Damengambit früh einen Bauern gewonnen. Doch nach einem weiteren Handfehler verlor er zwei der Bauern, wähnte dann seinen Gegner bereits matt, doch der konnte ins remisliche Endspiel drei Bauern plus Turm auf beiden Seiten abwickeln. Bereist vorher hatte am 8. Brett die weiße Wucht von Wieland Wolf nicht ausgereicht, um die schwarze Caro-Kann-Struktur nachhaltig zu erschüttern. Als fast alles getauscht war, blieb nur die Punkteteilung.
Der Mannschaftsführer der Radevormwalder hatte sich bereits mit der drohenden Niederlage abgefunden, als es zwei weitere Handfehler waren, die den 5:3-Sieg der Gäste perfekt machte: Kurt Rist verlor die Dame für einen Turm, und sein König war dem weißen Mattangriff schutzlos ausgeliefert. Engelbert zog mit Schwarz am Königsflügel im Endspiel, Springer und sechs Bauern auf jeder Seite, den falschen Landwirt nach vorne, ermöglichte so dem Weißen einen tödlichen Freibauern. Glückwunsch ins Bergische, wo die Abstiegssorgen jetzt wieder etwas kleiner geworden sind.
Philip Müller