»Sommerschach« der schlechten Sorte präsentierte die Dritte am letzten Spieltag der NRW-Klasse gegen das bereits als Aufsteiger feststehende Team vom DJK Aufwärts Aachen und kassierte nach miserabler Leistung eine auch in dieser Höhe verdiente 1:7-Niederlage, bei der lediglich Dr. Axel Scheffner und Milon Gupta Remisen erzielen konnten.Da es sportlich um nichts mehr ging und zahlreiche Stammspieler aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung standen, beschloß Mannschaftsführer Oliver Kniest die Situation zu nutzen, um zahlreichen jungen Spielern eine Einsatzchance in der NRW-Klasse zu gewähren. Da die Gäste mit einer überraschend starken Aufstellung angereist waren, fiel unsere nominelle Unterlegenheit sehr deutlich aus, was dennoch die extrem schwache Leistung nicht beschönigen kann. Dabei ließ sich der Kampf durchaus gut an:
Dr. Axel Scheffner krönte seine exzellente Saison mit einem souveränen Schwarz-Remis im Chebanenko-Slaven und avancierte mit 5/7 ohne Einzelniederlage zum besten Mannschaftsspieler in dieser Saison. Leider war jedoch dem hoch motivierten Ewald Fichtner seine Caro-Kann-Verteidigung völlig daneben gegangen, so dass er frühzeitig eine Qualität verlor und fortan nur noch für eine verlorene Sache kämpfte.
Fast zeitgleich verlor Oliver Kniest am Spitzenbrett, nachdem er gegen IM Röder zunächst die Stellung völlig falsch eingeschätzt und dann auch noch eine Qualität eingestellt hatte. Auch die Partien der zuletzt so stark aufspielenden Andreas Peschel und Ralph Blasek nahmen einen enttäuschenden Verlauf. Beiden kam im Mittelspiel jeweils ein Bauer abhanden, wonach sie nie mehr in die Reichweite einer Punkteteilung gelangten und chancenlos unterlagen.
Lediglich Milon Gupta konnte mit einer sauberen Punkteteilung gegen seinen IM-Gegner etwas Ergebnis-Kosmetik betreiben, dennoch war der Kampf beim Stand von 1:5 bereits vor der Zeitkontrolle entschieden. Christopher Blomel hatte wie gewohnt »ohne Rückwärtsgang« angegriffen und dabei auch eine Qualität investiert. Doch es passte zu diesem Tag, dass er trotz einer optisch ansprechenden Stellung mit weit vorgerücktem Freibauern und starkem Zentralspringer kein Kapital daraus schlagen konnte und sich im Endspiel geschlagen geben musste.
Ein Sonderlob verdiente sich lediglich der 14jährige Philipp Andrä, der bei seinem Debüt in der vierten Liga zwar zunächst positionell etwas überoptimistisch agierte, dann jedoch mutig trotz 600 Punkten DWZ-Differenz einen tollen Angriff inszenierte und realistische Gewinnchancen besaß, für deren Verwertung die Routine diesmal noch fehlte, so dass auch er sich zum 1:7-Endstand geschlagen geben musste.
Dennoch zeigte diese Partie exemplarisch, dass trotz des mißlungenen Saisonfinales die Dritte auch zukünftig eine gute Rolle in der NRW-KLasse spielen können sollte, da viele junge Spieler mittelfristig nachrücken werden.