Eine deutliche 12:20 (2:6)-Niederlage gab es für unsere Jugend-Bundesligamannschaft am letzten Spieltag gegen die SG Bochum 31. Dabei konnten leider einige gute Stellungen nicht verwertet werden, so dass am Ende nur Jan Hobusch einen vollen Zähler erzielen konnte, was die Mannschaft von Fabian Winkler im Endklassement von Rang 4 auf Platz 5 zurückwarf. Bereits im Vorfeld war klar gewesen, dass der Kampf sehr schwer werden würde. Auf unserer Seite fielen mit Oliver Wroblowski und Tobias Leuther zwei Stammkräfte aus, während die Bochumer als das in den letzten 20 Jahren dominierende Jugend-Team von NRW fast in Bestbesetzung antraten, um noch das Fernduell mit der SG Porz um den NRW-Meistertitel für sich zu entscheiden. Folglich gab es mit Ausnahme der Bretter 1 und 8 in allen Partien massive DWZ-Nachteile zu kompensieren. Darüber hinaus war auch noch ein kapitaler Fehlstart zu verkraften:
Seva Bashylin hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und »verblüffte« seine Teamkollegen in einer normalen Eröffnungsstellung mit dem extravaganten 8.Kd2, nur um drei Züge später durch ein schwarzes Damenschach auf b4 eine Figur einzustellen. Auch die nächste Weiß-Partie ging ohne größere Chancen verloren. Anton Hannewald vermischte gegen die Drachenvariante seines Gegners sehr unglücklich zwei Varianten und stand nach einem verunglückten Positionsmanöver bereits im frühen Mittelspiel mit dem Rücken zur Wand, so dass auch diese Partie nach weniger als drei Stunden verloren war.
Dafür lief das »Unterhaus« zu großer Form auf. Zunächst sorgte Jan Hobusch für den zwischenzeitlichen Ausgleich, als er in taktischen Verwicklungen die Übersicht behielt und den Bochumer Ersatzmann mit einem hübschen Damenopfer, das ihm entscheidenden Materialgewinn einbrachte, zur Aufgabe zwang. Exzellente Stellungen gegen ihre nominell deutlich favorisierten Gegner spielten sich auch Alexander Kirschbaum – der sich heute als letztes Gründungsmitglied der im Jahre 2000 gegründeten Jugendabteilung nach 10 Jahren altersbedingt aus der Jugendmannschaft verabschiedete – und Jan Porstmann heraus. Leider gerieten beide wie so häufig in immense Zeitnot, so dass ihre Kontrahenten, mit ebenfalls wenig, aber im Verhältnis immer noch mehr Zeit, ihre größere Routine ausspielen und das Blatt jeweils noch wenden konnten.
Ganz stark auch die letzte Partie im Jugendress von Leo Rizzi, der mit Schwarz eine hervorragende Positionspartie absolvierte und lediglich an einigen Stellen etwas zu inkonsequent agierte, was ihm letztlich »nur« ein Turmendspiel mit Mehrbauern einbrachte, das aufgrund der ungleichfarbigen Läufer nicht zu gewinnen war. Ebenfalls Remis endete die Partie am Spitzenbrett, wo der gegen seine ehemaligen Teamkollegen hoch motivierte Alexander Hobusch mit Schwarz eine korrekte Verteidigung gegen die Abtauschvariante im Damengambit demonstrierte, so dass das Gleichgewicht niemals gestört wurde.
Zum Abschluss musste sich dann noch Ewald Fichtner geschlagen geben, dem nach sehr gefälliger Eröffnungsbehandlung zwei entscheidende Rechenfehler im Mittelspiel unterlaufen waren, wonach er seine Stellung trotz zähem Widerstand nicht mehr halten konnte. Damit war die 12:20-Niederlage perfekt und die Blicke richteten sich nach Porz, wo unser direkter Mitkonkurrent Mülheim Nord beim 14:17 genau einen Zähler zu viel holte und so noch an uns dank der besseren Brettpunkte vorbeiziehen konnte.
Dennoch kann Fabian Winkler mit seiner Mannschaft auf eine überaus erfolgreiche Saison zurückblicken, in der erstmalig – und das auch noch vorzeitig – die Klasse in der Bundesliga gehalten werden konnte.