Mit einem 19:13-(5½:2½)-Auftaktsieg gelang der 1. Jugendmannschaft in der neuen Jugend-Bundesliga-Saison exakt der gleiche Start wie in der letzten Saison: Ein Sieg in der gleichen Höhe gegen den gleichen Gegner. Einziger Unterschied: Diesmal durften wir zu Hause beginnen.
Unser umformiertes Jugend-Team, das in diesem Jahr altersbedingt auf Anton Hannewald, Tobias Leuther und Alexander Kirschbaum verzichten muss, spielte in der folgenden Aufstellung:
- Alexander Hobusch,
- Neuzugang Marcel Kyas,
- Oliver Wroblowski,
- Ewald Fichtner,
- Jan Hobusch,
- Seva Bashylin,
- Philipp Andrä und
- Newcomer Kevin Zolfagharian.
Die Gäste mussten nur auf ihr Brett 3 verzichten. Während die anderen Partien verhältnismäßig unauffällig begannen, wurde an Brett 8 ein Feuerwerk abgebrannt: Aus einer sizilianischen Partie heraus, bei der Kevin in seiner ersten Turnierpartie überhaupt kompromisslos lang rochierte, glaubte sein Gegner mittels eines taktischen Schlages auf e4 einen Bauern gewinnen zu können. Kevin holte sich nicht bloß den Bauern, sondern auch direkt eine ganze Qualität plus initiativer Stellung zurück und spielte fortan nicht immer fehlerfrei aber recht souverän bis ins Endspiel weiter. Dort verpasste er einmal eine deutlich bessere Fortsetzung, behielt aber die Nerven und besorgte nach ca. zwei Stunden Spielzeit die Solinger Führung.
Während Philipp an Brett 7 gegen seinen früheren Bezirksmeisterschaftskonkurrenten Matthias Vavro eine Variante im Damengambit verwechselte und sehr unter Druck stand, stand das Brett 1 in Flammen. Dort hatte Alexander von den vielen hängenden und ungedeckten Figuren zwar eine mehr behalten, aber zum Preis einer anfälligen Königsstellung, die sein Gegner nun bearbeitete. An Brett 2 hatte unser Neuzugang Marcel nach 300 km Anfahrt aus ruhiger Eröffnung eine ambitionierte Initiativstellung herausarbeiten können, während Oliver an Brett 3 mit den schwarzen Steinen und Ewald an Brett 4 mit Weiß nur wenig aus der Eröffnung herausholen konnten. Immerhin hatte Jan an Brett 5 sofort Ausgleich und ergriff die Initiative, und Seva gelang es an Brett 6 des Gegners König in der Brettmitte festzuhalten, wo er diesem mit einem heftigen Flügelspiel zu Leibe rückte.
Die Gäste glichen im weiteren Verlauf zum 1:1 aus, nachdem Philipp sich trotz verbissener Verteidigung dem Mattangriff seines Gegners beugen musste. Fast postwendend sorgte aber Seva für die erneute Führung, als er eine Unaufmerksamkeit seines Gegners sehenswert ausnutzte. Kurz vor der Zeitnotphase kam es dann zum Friedensschluss an Brett 2, nachdem Marcel wohl den Gewinn ausgelassen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Oliver sich einen gedeckten Freibauern verschaffen können und sah einer dennoch nicht einfachen Verwertung des Endspielvorteils positiv entgegen, und Jan hatte gegen seine zeitnotgeplagte Gegnerin einige taktische Chancen kreieren können. Diese überschritt in bereits verlorener Stellung mit dem Ausführen des 40. Zuges die Zeit, so dass wir mit 3½:1½ in Führung lagen. Alexander überstand die Verteidigungs-Zeitnotschlacht mit Glück und Geschick, doch der im Endspiel verbliebene Mehrbauer reichte nicht mehr zum Sieg, so dass man sich auf Remis einigte. Ewald hatte gegen einen sich geschickt verteidigenden Gegner mit dem geliebten Londoner System nicht viel herausholen können und auch er gab die bereits frühzeitig verflachte Partie remis, während Oliver einen Weg gefunden hatte seinen Mehrbauern zu verwerten.
Ein gelungener Auftakt in die Bundesliga-Saison, dem nun im nächsten (Heim-)spiel gegen den Aufsteiger von Köln-Mühlheim ein weiterer Sieg folgen sollte.
Fabian Winkler
Sehr gut geschrieben