Im aufgrund der Europapokalteilnahme einiger Teammitglieder vorgezogenen Match der 2. Runde in der 2. Bundesliga West führte es unsere Mannschaft zum Aufsteiger dem Klub Kölner Schachfreunde. Die äußeren Begleitumstände waren alles andere als gut, mussten wir doch auf GM Christian Gabriel, FM Niko Krieg und IM Martin Becker verzichten.
Zudem fand gleichzeitig der Köln-Marathon statt, in dessen unmittelbaren Einzugsbereich auch das Spiellokal der Kölner Schachfreunde lag. Ausgerechnet der Leistungsträger und Spieler mit der kürzesten Anreise, GM Michael Hoffmann, war es, der den Laufsportlern mit seinem Gefährt Beine machen wollte, dann aber doch Absperrungspech hatte und die letzten 2 km zu Fuß zurücklegen musste. Bedauerlicherweise war bei seinem Eintreffen die Karenzzeit bereits 25 Minuten überschritten, so dass es sogleich 1:0 für die ebenfalls ersatzgeschwächten Gastgeber stand.
FM Markus Balduan misslang zudem die Eröffnung, sah sich dann aber überraschenderweise einem Remisangebot gegenüber, welches er dankend annahm. Positiv an diesem Tag war einzig die Partie von IM Markus Schäfer, der, die schwarzen Steine führend, zunächst einen Bauern nach e3 pflanzte, um dann kurze Zeit später mit einem taktischen Schlag die Partie zu seinen Gunsten zu entscheiden und zunächst den Ausgleich herzustellen.
Leider dauerte es nicht lange bevor FM Michael Berg, der schlecht aus seiner königsindischen Eröffnung herauskam, seinem Entwicklungsrückstand Tribut zollen musste und die Kölner somit erneut in Führung gingen. Dann konnte IM Jörg Wegerle nicht genug aus seinem Anzugsvorteil herausholen und musste, nachdem die Partie verflachte, ins Remis einwilligen. IM Lorenz Drabke geriet in seinem Slawen in komplizierter Stellung und Zeitnot unter starken Druck, musste dann die Qualität opfern, konnte dann aber dank des so ermöglichten Gegenspiels eine Zugwiederholung erzwingen.
So lagen die Hoffnungen bei einem Zwischenstand von 2½:3½ bei Edeljoker FM Daniel Schlecht und FM Thomas Michaczak. Daniel kam auch ausgezeichnet aus seiner sizilianischen Eröffnung und konnte sogar einen »Monsterspringer« auf e5 platzieren. Sein ratingmäßig deutlich unterlegener Kontrahent konnte sich jedoch von seinem Druck befreien und schließlich eine Punkteteilung erreichen. Auch Tom hatte eine vielversprechende Angriffsstellung erreicht. Leider musste dann auch er Gegenspiel zulassen, wonach die Partie in einem ausgeglichenen Turmendspiel landete.
Damit hatte die alles andere als eingeplante 3½:4½-Niederlage gegen einen direkten Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt Bestand und das Team um Captain Markus Schäfer steht bereits in der nächsten Woche beim eigentlichen Saisonauftakt in Schöneck unter enormen Druck.
Andreas Peschel