Die griechische Schachszene ist von der Wirtschaftskrise bisher weitestgehend unbeeinflusst geblieben. So finden beginnend mit der griechischen Mannschaftsmeisterschaft von Anfang Juli bis Ende August zahlreiche Open-Turniere mit ordentlichem Preisfond und sehr guten Konditionen für Titelträger statt, was auch unseren Bundesliga-Spitzenspieler Sandipan Chanda zu einer Serie von 3 Turnierteilnahmen bewog.
Der Auftakt vom 11.-18.07. in Rethymno verlief jedoch noch holprig. Als Top-Gesetzter gelangen Sandipan zwei normale Auftaktsiege, doch in den folgenden fünf Runden spielte er sehr wechselhaft und musste gleich viermal in die Punkteteilung einwilligen. Ganz bitter war dann einem weiteren Sieg in der Vorschlussrunde die letzte Partie gegen den weissrussischen GM Nikita Maiorov (2535), in der er eine klare Gewinnstellung zum Remis verpatzte. Dies bedeutete statt des geteilten 1.-10. Platzes, bei dem er nach Wertung als Vierter noch ein ordentliches Preisgeld erhalten hätte, nur 6½/9 und einen enttäuschenden 11.Platz.
Etwas besser lief es dann vom 20.-27.07. in Paleohora, wo Sandipan als Topgesetzter mit 3/3 startete, bevor er eine empfindliche Niederlage gegen den serbischen GM Misa Pap (2507) kassierte. Danach gelang ihm aber wenigstens ein ordentlicher Schlussspurt, wonach er mit 7/9 auf dem geteilten dritten Rang als Sechster mit nur leichtem Elo-Minus einkam. Viel schlimmer erging es seinem Teamkollegen Sipke Ernst, der vom 25.06.-05.07. als geteilter Dritter bei der Niederländischen Meisterschaft noch überzeugt hatte. In Griechenland lieferte Sipke dagegen als Vierter der Setzliste ein absolut indiskutables Ergebnis ab und belegte mit 5½ Zählern und einer Elo-Performance von 2238 nur Rang 44.