Unser Spitzenbrett Markus Ragger ist nach einer unglücklichen ½: 1½-Niederlage im heutigen Tie Break gegen Evgeny Alekseev in der ersten Runde des FIDE-Weltcups ausgeschieden. Nach den beiden Remisen in den Turnierpartien waren heute zunächst zwei Schnellpartien mit der Bedenkzeit 25 Minuten + 10 Sekunden/Zug auszutragen.
In seiner Weiß-Partie wiederholte Markus das Angriffskonzept aus der ersten Begegnung gegen die erneute Lasker-Verteidigung im Damengambit. Diesmal erwiderte Alekseev mit der dogmatischen Öffnung des Zentrums gegen den weißen Flankenangriff, was sich jedoch nicht auszahlte. Ragger besaß nach einigen Abtäuschen etwas Entwicklungsvorsprung und ergänzend die Initiative am Königsflügel, was er mit einer hübschen taktischen Kombination zu einem Bauerngewinn nutzte. So entstand ein gewinnträchtiges Endspiel mit Turm, Läufer und fünf gegen Turm, Springer und vier Bauern, in dem sich der Russe jedoch äußerst zäh verteidigte. Bei immer knapper werdender Bedenkzeit wickelte Markus schließlich in ein Turmendspiel ab, das jedoch trotz Mehrbauern nicht zu gewinnen war. Bitteres Aus für Markus Ragger weiterlesen →
In der zweiten Partie der ersten Runde des Weltcup im russischen Khanty Mansisk versuchte Evgeny Alekseev (2658) gegen die slawische Verteidigung von Markus Ragger mit der Abtauschvariante einen minimalen Vorteil zu erreichen, um danach risikolos ein wenig auf Gewinn spielen zu können. Doch unser österreichisches Spitzenbrett zeigte sich gut präpariert und er konnte mit genauem Spiel völligen Ausgleich erzielen, so dass sich der Russe bereits nach 18 Zügen in die Punkteteilung fügte.
Somit gilt es morgen ab 11.00 Uhr die Daumen zu drücken, wenn der Schnellschach- und mögliche Blitz-Tie Break auf der Turnierseite oder der chessdom-Seite live zu verfolgen ist.
Das Open de Sants in Barcelona erlebte vom 19.-28.08.2011 schon seine 13.Auflage und konnte mit 659 Startern in zwei Gruppen einen neuen Teilnehmerrekord verzeichnen. Auch die Besetzung war mit 29 GM und 45 IM wirklich exzellent, so dass Jan Smeets nach dem Turnier in Vlissingen bereits den zweiten seiner seltenen Ausflüge in die Open-Arena unternahm und als Topgesetzter in das Turnier ging. Leider konnte er in der ersten Turnierhälfte seine Formkrise nicht ablegen und lag nach einer unerwarteten Weiß-Niederlage gegen den spanischen FM Arribas Lopez (2443) mit 3½/5 bereits 1½ Zähler hinter der Spitze zurück.
Dann fand er jedoch besser ins Turnier und lag nach vier Siegen in Folge als Teil eines Quartetts mit 7½/9 in Führung. In der Schlussrunde kam es dann zu einem Duell mit dem bei uns bestens bekannten Matthew Sadler (2625), der vor fast einem Jahrzehnt nicht nur sein Engagement in der Bundesliga, sondern auch seine gesamte Schach-Karriere eingestellt hatte. Bei seinem ersten großen Turnier nach dieser Pause zeigte der Brite jedenfalls, dass er von seiner einstigen Klasse nichts eingebüßt hat und überspielte unseren holländischen Spitzenspieler in einer scharfen halbslawischen Meraner Variante. So konnte Sadler bei seinem Comeback gleich einen alleinigen Turniersieg feiern, während Smeets zum zweiten Mal innerhalb eines Monats durch eine Niederlage in der Schlussrunde den Turniersieg verpasste und mit Rang 6 zufrieden sein musste.
Zum dritten Mal wurde vom 26.-28.08.2011 in Gütersloh der Sparkassen-Cup als Wochenend-Open ausgetragen und war mit 166 Teilnehmern in 3 Gruppen nicht nur quantitativ gut, sondern mit 2 GM und 2 IM auch qualitativ sehr ordentlich besetzt. Dahinter war Thomas Michalczak an Position 5 gesetzt und hoffte natürlich auf eine Verbesserung seines 4.Ranges aus dem Vorjahr, um in die gut dotierten Preisgelder für die ersten drei Plätze zu gelangen.
Bis zur Schlussrunde waren seine Chancen mit 3½/4 auch absolut intakt, bevor er dann im letzten Durchgang mit einer Schwarz-Partie gegen den topgesetzten GM Alexander Berelovich (2563) nicht gerade vom Auslosungsglück verfolgt war. Leider setzte es die zu befürchtende Niederlage, so dass er schließlich als Achter das Turnier beendete.
Vom 26.08.–20.09. findet im russischen Khanty Mansisk nach der Schach-Olympiade im Vorjahr nun auch erneut das Weltcup-Turnier statt, bei dem die 128 qualifizierten Spieler im KO-System nicht nur um einen Preisfond von 1,6 Millionen Dollar, sondern auch um 3 Qualifikationsplätze für das nächste WM-Kandidatenturnier kämpfen. Dementsprechend hat sich ein herausragendes Teilnehmerfeld, angeführt vom Weltranglisten-Fünften Sergej Karjakin, mit insgesamt 32 Spieler über Elo 2700 versammelt. Markus Ragger remisiert erste Weltcup-Partie weiterlesen →
Nach seinem USA-Auslandsjahr sammelte Jan Porstmann bei der 1.Recklinghäuser Schachwoche vom 15.- 21.08.2011 weitere Spielpraxis, um für die kommende Saison wieder in Schwung zu kommen. Unter 48 Teilnehmern war Jan an Position 32 gesetzt und hatte somit einen schweren Stand. Nach einer Auftaktniederlage gegen den späteren Überraschungs-Zweiten Helmut Schorra (2014) spielte Jan in der Folge sehr konstant und erreichte gegen überwiegend stärkere Gegnerschaft noch einen Sieg und vier Unentschieden bei nur noch einer weiteren Niederlage.
So konnte er sich mit 3/7 über einen DWZ-Gewinn von 54 DWZ-Punkten freuen und damit gleichzeitig zum ersten Mal in seiner Laufbahn die Barriere von 1600 überspringen. Es bleibt ihm zu wünschen, dass sich dieser Trend in der kommenden Saison fortsetzen wird.
Das 11.Benefiz-Schnellturnier zu Gunsten des evangelischen Kinderheimes in Herne hatte am 20.08.2011 eine exzellente Besetzung, die sich in der Teilnahme von 4 GM und 6 IM unter den 102 Spielern widerspiegelte. So befand sich Jan Hobusch in der ersten Runde in der unteren Hälfte des Teilnehmerfeldes und musste dort eine Niederlage gegen GM Viesturs Meijers hinnehmen. Auch im Anschluss kam er nicht richtig in Schwung und hatte nach 6 Runden lediglich 2 Zähler auf dem Konto.
Danach legte er jedoch einen exzellenten Endspurt hin und landete nach drei Siegen mit 5/9 noch im oberen Mittelfeld auf Platz 43. Obwohl Alexander Donchenko aus der DSB-Prinzengruppe mit Platz 3 die Hauptpreise erreichte, verpasste Jan dennoch leider einen der angestrebten Jugendpreise, da noch drei Jugendliche der SG Porz vor ihm landeten. Die ideale Gelegenheit zur Revanche bietet sich am 25.09., wenn zum Auftakt der Jugend-Bundesliga die SG Porz im Schachzentrum zu Gast sein wird.
102 Teilnehmer lockte das Sommer-Open der SF Köln-Longerich an, das vom 12.-14.08.2011 ausgetragen wurde. Um die lange Sommerpause zu überbrücken und weitere wertvolle Turniererfahrungen zu sammeln, waren auch die Geschwister Amina und Malik Sherif im starken Teilnehmerfeld als Nummer 71 und 98 der Setzliste am Start.
Amina erwischte mit 1½/2 einen tollen Start, musste dann jedoch drei Niederlagen hinnehmen und wurde letztlich auf Rang 83 definitiv unter Wert geschlagen. Mit einem Zähler und Platz 92 musste der 10jährige Malik zufrieden sein. Dennoch war das Turnier für ihn ein toller Erfolg, denn er konnte in den 5 Partien stattliche 72 DWZ-Punkte dazu gewinnen und wird bestimmt in Kürze die magische 1000-Grenze überschreiten.
Das traditionelle Schachfestival in Dresden feierte in diesem Jahr vom 06.-14.08.2011 bereits seine 20. Auflage und wurde diesmal in vier verschiedenen Open-Turnieren ausgetragen. Für das B-Open waren Spieler im Elo-Bereich 1700-2100 zugelassen und unter den 61 Spielern war unser Neuzugang MarkShishkov an Position 26 gesetzt, so dass ein Platz im oberen Mittelfeld auch die Zielsetzung war.
Leider unterlag Mark in seinen ersten beiden Weiß-Partien und agierte damit die meiste Zeit knapp unter der 50 %-Marke, so dass er nach zwei Siegen, vier Remisen und drei Niederlagen letztlich 4/9 erzielte und auf Platz 41 landete.
Im Vorjahr hatte Lorenz Drabke erstmalig sowohl die Einzel- als auch die Mannschafts-Goldmedaille bei der NATO-Meisterschaft gewinnen können und reiste deshalb natürlich auch mit großen Ambitionen zur 22. Auflage, die vom 08.-12.08.2011 im litauischen Kaunas ausgetragen wurde. Lorenz war im 88 Teilnehmer umfassenden Feld an Position 1 gesetzt und damit natürlich Favorit, doch ein frühes Remis gegen einen 2191-Spieler zeigte bereits, dass unser Zweitliga-Spitzenbrett nicht seine beste Form mitgebracht hatte.
Die Hoffnungen auf die Titelverteidigung platzten dann in der 5. Runde, als Drabke gegen den einzigen teilnehmenden Großmeister, den Türken Kivanc Hazdenaroglu (2444) mit den weißen Steinen unterlag, was seinem Kontrahenten den Weg zum Turniersieg ebnete. Nach einer weiteren Punteteilung in Runde 6 musste er schließlich mit 5/7 und einem für ihn enttäuschenden 8. Platz zufrieden sein. Noch überraschender war die Tatsache, dass die Türken zum zweiten Mal nach 2008 Deutschland auch in der Mannschaftswertung überflügeln konnten, so dass Seriensieger Deutschland mit der Silbermedaille zufrieden sein musste.