Unser Spitzenbrett Markus Ragger ist nach einer unglücklichen ½: 1½-Niederlage im heutigen Tie Break gegen Evgeny Alekseev in der ersten Runde des FIDE-Weltcups ausgeschieden. Nach den beiden Remisen in den Turnierpartien waren heute zunächst zwei Schnellpartien mit der Bedenkzeit 25 Minuten + 10 Sekunden/Zug auszutragen.
In seiner Weiß-Partie wiederholte Markus das Angriffskonzept aus der ersten Begegnung gegen die erneute Lasker-Verteidigung im Damengambit. Diesmal erwiderte Alekseev mit der dogmatischen Öffnung des Zentrums gegen den weißen Flankenangriff, was sich jedoch nicht auszahlte. Ragger besaß nach einigen Abtäuschen etwas Entwicklungsvorsprung und ergänzend die Initiative am Königsflügel, was er mit einer hübschen taktischen Kombination zu einem Bauerngewinn nutzte. So entstand ein gewinnträchtiges Endspiel mit Turm, Läufer und fünf gegen Turm, Springer und vier Bauern, in dem sich der Russe jedoch äußerst zäh verteidigte. Bei immer knapper werdender Bedenkzeit wickelte Markus schließlich in ein Turmendspiel ab, das jedoch trotz Mehrbauern nicht zu gewinnen war.
Nach seiner solchen Enttäuschung ist es natürlich immer schwer, nur kurze Zeit später in der zweiten Partie die schwarzen Steine zu führen. Markus verteidigte sich erneut solide Slawisch, wobei Alekseev diesmal die Variante 4.e3 wählte. Der Spitzenspieler Österreichs erwiderte danach nicht mit einem Übergang in Meraner Gefilde, sondern bevorzugte 4…Lg4, so dass auch hier nach dem Abtausch auf f3 bald das Ungleichgewicht zwischen Springer und Läufer diskutiert wurde. Schwarz stand gewohnt kompakt, doch Alekseev konnte basierend auf dem Läuferpaar anhaltenden Druck entwickeln und nutzte eine schwarze Ungenauigkeit zum Bauerngewinn, wonach er die Partie zum Sieg führen konnte.
Damit verpasste Ragger leider das reizvolle Duell gegen den genialen Vasily Ivanchuk, konnte sich aber immerhin mit dem Preisgeld von 6000 Dollar trösten.
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