Nach der gestrigen schwachen Leistung hat sich unser Europacup-Team mit einem verdienten 4:2 gegen die finnische Mannschaft von Tammer Shakki im Turnier zurückgemeldet und sein Punktekonto vor der Schlussrunde wieder ausgeglichen. Nach einer Niederlage von Milon Gupta sorgte Alexander Naumann für den Ausgleich. Thomas Michalczak konnte wieder einmal eine gute Vorbereitung zu einem vollen Zähler nutzen, bevor Andreas Peschel in der letzten Partie des Kampfes den Sieg sicherstellen konnte.
Gegen die nominell leicht schwächeren Finnen brannte unser Sextett natürlich darauf, sich für die gestrige Enttäuschung zu rehabilitieren. Dabei galt es gleich zum Auftakt einen erneuten Nackenschlag zu verkraften. Milon Gupta hatte mit Schwarz in einer Philidor-Verteidigung gegen Pekka Koyka (2217) bequem ausgeglichen und dachte bereits an die Möglichkeiten, seine Initiative in Materialvorteil umzumünzen, als ein grober Rechenfehler zu einem Figurenverlust führte, so dass Milon sofort aufgeben musste. Glücklicherweise konnte Alexander Naumann gegen IM Mika Karttunen (2423) fast postwendend ausgleichen. In einem g3-Königsinder bewahrte er stets leichten positionellen Vorteil und demonstrierte die Vorzüge des Läuferpaars, was zu einem problemlosen vollen Zähler führte.
Dr. Axel Scheffner legte nach den vielen Frusterlebnissen der letzten Tage seine heutige Partie gegen FM Jyrki Kytoniemi (2283) betont solide an und erreichte nach diversen Abtäuschen schließlich in einem völlig ausgeglichenen Leichtfigurenendspiel eine leistungsgerechte Punkteteilung. Bei Thomas Michalczak hat sich leider die Erkältung, die er seit einigen Tagen mit sich herum schleppt, inzwischen zu einem grippalen Infekt ausgeweitet, so dass es ihm durchaus gelegen kam, dass FM Jarkko Penttinen (2272) gegen ihn Sizilianisch spielte, da Tom als absoluter Experte des c3-Systems hier fast immer leichten Vorteil erlangt. Auch heute war es wieder soweit, so dass er seine leichte Initiative zu einem schönen Königsangriff weiterentwickeln konnte, den er mit einem Matt des schwarzen Königs auf d4 stilecht vollendete. Damit weist Tom nun mit 4/6 eine exzellente Performance von 2521 auf!
Nicht ganz zufrieden war Markus Schäfer, der in einem klassischen Sa6- Königsinder mit Schwarz gegen FM Janne Mertanen (2369) eigentlich eine positionelle Traumstellung erreicht hatte. Doch der Finne konnte durch ein Qualitätsopfer die Position erfolgreich verwickeln, so dass Markus zwischenzeitlich sogar aufgrund seiner anfälligen Königsstellung Probleme zu bekommen schien. Letztlich gab er jedoch das Mehrmaterial zurück, so dass die Partie in einem ausgeglichenen Turmendspiel Remis endete. Damit stand es 3:2 und es war nun an Andreas Peschel, den Mannschaftssieg mit Schwarz gegen Olli Sisatto (2236) abzusichern. Aus einem Halbslawen war schließlich ein spannendes Turmendspiel mit jeweils vier Bauern entstanden, bei dem beide Seiten Freibauern besaßen. Hier wäre ein Remis das logische Ergebnis gewesen, doch der Finne musste wegen des Spielstandes mehrfach der Zugwiederholung ausweichen, so dass sich Andreas am Ende sogar über einen vollen Zähler zum umjubelten 4:2 freuen konnte.
Zum Turnierfinale wartet morgen auf unsere Mannschaft das reizvolle Duell mit der belgischen Mannschaft von Ans, bei der Michael Hoffmann heute pausierte. Bosna Sarajewo konnte sich unterdessen durch ein 4:2 gegen die spanische Mannschaft von Gros Xake Taldea auf den 8. Platz vorschieben, wobei wieder einmal Predrag Nikolic durch seinen Sieg gegen IM Alejandro Franco (2469) der Erfolgsgarant war, während Markus Ragger gegen den Franzosen Christian Bauer (2631) remisierte. Ein weiterer Matchwinner des Tages war Lorenz Drabke, der mit seinem Sieg gegen Aryan Tari (2224) nicht nur seinen ersten vollen Zähler in diesem Turnier erzielte, sondern bei fünf weiteren Remisen auch noch den 3½:2½-Sieg der SF Reichenstein gegen das norwegische Team von Asker sicherstellte.
Damit haben Ans, Reichenstein und unser SG-Team alle 6:6 Zähler, so dass es in der Schlussrunde spannend werden wird, welche SG-Schützlinge zum NRW-Liga-Spieltag am nächsten Wochenende die beste Teamplazierung aus Slowenien mitbringen wird.
Alle Infos dazu gibt es auf der Turnierseite.