Unsere II. Mannschaft hat auch das zweite Heimspiel in der Oberliga NRW siegreich gestalten können und sich damit erst einmal in der Spitzengruppe der Oberliga NRW etabliert. Beim 5:3– Erfolg gegen den Aachener SV gab es dabei deutliche Parallelen zum Auftaktmatch gegen Gerresheim zu verzeichnen. Die Mannschaft geriet durch eine schnelle Niederlage von Martin Becker in Rückstand, bevor Michael Berg kurz vor der Zeitkontrolle den Ausgleich zum 2½:2½ erzielen konnten. In der fünften Spielstunde waren es dann wiederum Lorenz Drabke und Markus Schäfer, die mit ihren vollen Zählern den Gesamtsieg sicher stellten.
Die Duelle mit dem Aachener SV haben inzwischen eine lange Tradition und sind immer hart umkämpft. Erst vor drei Monaten hatten wir uns mit einem knappen 2:2 dank der besseren Brettwertung im Halbfinale des NRW-Viererpokal durchsetzen können und die Begegnungen der ersten drei Bretter erlebten diesmal eine Neuauflage. Der vierte Spieler des damaligen Aachener Quartetts, Ralf Frombach, sorgte für die erste Punkteteilung, nachdem Thomas Michalczak mit den weißen Steinen nichts aus der Eröffnung hatte herausholen können. Nur wenig länger dauerte die Partie von Nikolaj Krieg mit Schwarz im Duell gegen seinen langjährigen Teamkollegen Klaus Petzold, die niemals die Remisbreite verließ.
Weniger angenehm entwickelten sich die Ereignisse am fünften Brett, wo Martin Becker mit Russisch gegen Felix Klein niemals völlig ausgleichen konnte und sich einem permanenten Druckspiel gegen seinem König ausgesetzt sah. Leider konnte er die Probleme nicht lösen und verlor bald entscheidendes Material, was die Gäste mit 2:1 in Führung brachte. An einem Tag, an dem in 16 Partien im Schachzentrum gleich 9 Weiß-Siege zu verzeichnen waren, kam Spitzenbrett Michael Hoffmann gegen FM Thomas Koch vielleicht einem Schwarz-Sieg am nächsten. Nach dem positionellen Damenindisch-Gefecht im Pokal versuchte es Michael diesmal mit seiner Stammverteidigung Grünfeld-Indisch und erlangte in einer der klassischen Hauptvarianten sehr dynamisches Gegenspiel, das sich jedoch nicht zu entscheidenden Vorteilen ausbauen ließ, zumal Koch in den kritischen Stellungen exakt agierte.
Kurz vor der Zeitkontrolle gelang Michael Berg dann gegen Lennart Falter der auch psychologisch sehr wichtige Ausgleich, nachdem Michael in einer Nebenvariante des klassischen Königsinders sehr schön positionelle Vorteile angehäuft hatte und auch der königsindische Läufer auf g7 ein recht trostloses Dasein während der Partie gefristet hatte. Nach der Zeitkontrolle gelang Lorenz Drabke die Führung, nachdem er wie im Pokal aus einem ruhigen Läuferspiel einige Initiative gegen den König von IM Hans-Hubert Sonntag entwickelt hatte. Doch diesmal verteidigte sich der Aachener nicht optimal, so dass Lorenz seinen zweiten vollen Zähler in dieser Saison einfahren konnte.
Das gleiche Kunststück gelang nach knapp 5½ Stunden dem Teamchef Markus Schäfer, der in einer ruhigen Variante eines klassischen Sizilianers von FM Nikolaos Begnis mustergültig kleine positionelle Vorteile anhäufte und schließlich den umjubelten Siegtreffer erzielen konnte. Dies erschien umso wichtiger, als Jörg Wegerle, der noch am Vorabend in der österreichischen Liga am Brett gesessen hatte, gegen IM Norbert Coenen in seiner Fort Knox-Französisch-Variante unter Druck geraten war und einen Bauern verloren hatte. Doch wieder einmal machte Jörg seinem Ruf als bester Torhüter des Bergischen Landes alle Ehre und rundete mit seinem Remis nach sehr zäher Verteidigungsleistung den 5:3– Erfolg ab.
Am 13.11. geht es nun für Michael Hoffmann und Markus Schäfer in die alte Heimat Münster, wenn unsere Zweite und Dritte dort parallel gegen Münster I und II antreten werden.