Trotz einer sehr achtbaren Leistung musste unsere VIII. Mannschaft in ihrem dritten Saisonspiel die dritte Niederlage einstecken, auch wenn diese gegen das klar favorisierte Team von ESG IV mit 3:5 recht knapp ausfiel. Dabei war die Mannschaft ersatzgeschwächt in den Kampf gegangen, da Jan Porstmann kurzfristig in der Sechsten als Ersatz einspringen musste.
So mussten unsere drei »Bambini« Malik Sherif, Carolin und Elizabeth Kublanov recht schnell die Überlegenheit und größere Erfahrung ihrer Kontrahenten anerkennen. Auch Amina Sherif steckte vermutlich die anstrengende deutsche Ländermeisterschaft noch in den Knochen. Sie blieb in einem Damengambit auf einem schlechten Läufer sitzen und musste sich nach einem sauberen positionellen Vortrag ihres Gegners geschlagen geben.
Die Entscheidung fiel dann bereits in der fünften Partie, als der gesundheitlich angeschlagene Stephan Kaiser, der zuvor einen Königsangriff von ESG-Urgestein Helga Luft abgewehrt hatte, in völlig ausgeglichener Position ein korrektes Remis vereinbarte. Die vielleicht schönste des Kampfes spielte Anne Reksten, die ihrem Kontrahenten zunächst auf sehr ansehnliche Weise eine Qualität für nur einen Bauern abnahm und diesen Materialvorteil dann überzeugend zum Sieg verwertete. Vladislav Kublanov kam am Spitzenbrett noch mit einem blauen Auge davon, als seine zwei Bauern, die er für ein spekulatives Figurenopfer erhalten hatte, am Ende für eine Punkteteilung reichten.
Eine besondere Show lieferte zum Schluss wieder einmal Ernst Müller in der letzten Partie des gesamten Großspieltages. Sein Kontrahent Harald Kurz wollte sich nicht mit der Punkteteilung in einem ausgeglichenen Endspiel abfinden und lernte dann die Zähigkeit unseres Altmeisters kennen, der nach seinem abgelehnten Remisangebot die überzogenen Gewinnversuche widerlegte und noch zu einem glücklichen Sieg zum 3:5– Endstand kam.