Beim heutigen »Großen Vergleichstag Solingen gegen Wuppertal« musste die VI. Mannschaft in der vorgezogenen Begegnung aus der 3. Runde der 1. Bezirks-Liga gegen die Gäste der III. Mannschaft von BSW Wuppertal antreten. Dabei gab es zuerst einmal Personalprobleme zu lösen, da sich Seva Bashylin am Vorabend wegen einer akuten Erkältung krank melden musste. Es konnte aber zum Glück die Familie Kublanov helfen: Vladislav brachte nicht nur wie geplant Carolin, sondern auch Elizabeth mit zum Kampf der VIII. gegen die ESG IV, weshalb Mannschaftsführer Joachim Görke auf Jan Porstmann verzichten konnte, der kurzfristig am 8. Brett der VI. einsprang. Allen Beteiligten auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön für diese spontane Mannschaftsumstellung.
Die III. Mannschaft von BSW ist an den vorderen Brettern ziemlich homogen mit starken und erfahrenen Spielern besetzt und trat beinahe komplett in der Stammbesetzung an. Daher stand der Kampf lange Zeit auf Messers Schneide, und erst um die Zeitkontrolle herum kippte er zu unseren Gunsten. Das begann mit einem blitzsauberen Kontersieg von Kevin Zolfagharian, der gegen die Sizilianische Verteidigung von Alexej Davydov arge Schwierigkeiten mit dem Ausgleich hatte und stark unter Druck geraten war. Zum Glück fand Alexej nicht den richtigen Plan, räumte Kevin Gegenspiel ein, so dass es dann nur noch eines kleinen Missgriffs bedurfte, damit Kevin entscheidend Material gewinnen konnte. Knapp 25 Minuten vor der Zeitkontrolle überschritt dann der Gegner von Mark Shishkov an Brett 1, Izof Holdenberh, im 37. Zug bei vollem Brett die Zeit. An Brett 7 nahm Alexander Kirschbaum, wie immer in Zeitnot, das Remisangebot von Sieghard Mußfeld an, da er im Mittelspiel eine entscheidende Wendung verpasst hatte und in einem ausgeglichenen Endspiel gelandet war. An Brett 5 erlaubte Friedel Skiber anschließend Michael Friedrich den Anschlusstreffer der Gäste: Friedel hatte den gegnerischen Springern in Zusammenarbeit mit der Dame das Eindringen in die schwarze Stellung nicht verwehren können und dabei entscheidend eine Qualität eingestellt.
Pünktlich zur Zeitkontrolle konnte dann Mannschaftsführer Marius Fränzel den 2-Punkte-Vorsprung wieder herstellen: Rolf Killmer hatte in der Eröffnung mit der Dame einen vergifteten Bauern auf b2 gefressen und musste seine Dame gegen Turm und Läufer hergeben. Aber er verteidigte sich zäh und wäre beinahe belohnt worden, als Marius die Reihenfolge der Züge falsch berechnete und sich plötzlich konkreten Mattdrohungen gegenübersah. Aber zum Glück war er nicht der einzige, der Fehler machte: Killmer versuchte einem Dauerschach auszuweichen und übersah dabei, dass Marius die Dame gegen einen der gegnerischen Türme opfern und damit einen unaufhaltbaren Freibauern bilden konnte.
Beim Zwischenstand von 3½:1½ gingen drei Partien in die zweite Partiephase, und es bestanden gute Hoffnungen, den notwendigen Punkt noch zu erzielen: Rainer Falge hatte gegen die Aljechin-Eröffnung von Rolf Meyer die Jagdvariante gespielt und war in einem ausgeglichenen Endspiel mit je einem Springer und ungleichfarbigen Läufern gelandet, das er problemlos Remis halten konnte. Anschließend bot auch Philipp Andrä seinem Opponenten Volker Röder mannschaftsdienlich Remis an, obwohl er in einem Turmendspiel einen Läufer für nur einen gegnerischen Mehrbauern hatte, wobei das Endspiel aber schwer zu gewinnen gewesen wäre. Bei nun 4½ Brettpunkten war es verschmerzbar, dass Ersatzmann Jan Porstmann, der in noch ärgere Zeitnot als Alexander Kirschbaum geraten war, in einem Damenendspiel mit einem Minusbauern landete, in dem sein Gegner Walter Schnatz lange und geduldig nach einem Gewinnweg suchte. Jan verteidigte sich zäh, musste aber letztlich seinem zu hohen Zeitverbrauch Tribut zollen und verlor die Partie.
Mit diesem 4½:3½ bleibt die VI. Mannschaft zumindest mit an der Tabellenspitze; die restlichen Begegnungen der dritten Runde werden am 27.11. gespielt.