»Gegen Baden Baden sind wir ohnehin völlig chancenlos« hatte Bundesliga-Teamchef Herbert Scheidt im Vorfeld des Kampfes der Lokalpresse in die Notizblöcke diktiert und dabei kein Understatement betrieben, sondern die Aussichten eher realistisch eingeschätzt. Denn ausgerechnet beim Heimspielwochenende mit dem Prestigeduell gegen den deutschen Meister OSG Baden Baden gab es eine wahre Absagenflut zu verzeichnen, so dass buchstäblich das letzte Aufgebot am Samstag an die Bretter ging. Zwar fehlten dem Gästeteam von Teamchef Sven Noppes auch fünf der sechs Topleute, doch wenn man in einer derartigen Situation noch immer Ex-Fide-Weltmeister Rustam Kasimdzhanov (2678) am sechsten Brett aufbieten und den frisch gebackenen Teameuropameister Jan Gustafsson pausieren lassen kann, handelt es sich definitiv um ein Luxusproblem.
Dennoch war man im Solinger Lager am Abend etwas enttäuscht, denn nachdem Markus Schäfer in einer schönen Partie die Niederlage von Jörg Wegerle ausgeglichen hatte, gab es durchaus realistische Hoffnungen auf ein Unentschieden, doch letztlich konnte Erwin L`Ami sein Turmendspiel mit Minusbauern gegen Arkadij Najditsch (2707) nicht halten, so dass am Ende eine knappe 3½: 4½-Niederlage hingenommen werden musste. Überraschung knapp verpasst weiterlesen