Mit einem verdienten, wenn auch etwas zu hoch ausgefallenen 6:2-Erfolg gegen den SC Sendenhorst hat sich unsere III. Mannschaft vorübergehend wieder ein positives Punktekonto erarbeitet und sich etwas Luft im Abstiegskampf der NRW-Klasse verschafft. Gegen den Aufsteiger aus dem Münsterland stellten Siege von Andreas Peschel, Oliver Kniest, Alexander Hobusch und Dr. Axel Scheffner frühzeitig die Zeichen auf Sieg. Zum Ende konnten auch die beiden Youngster Jan Hobusch und Daniel Reksten ihre Partien trotz zwischenzeitlichem Minusbauern Remis halten, so dass erfreulicher Weise keine einzige Niederlage zu verzeichnen war.
Nachdem in den letzten beiden Kämpfen gegen die direkten Konkurrenten aus Herford und Münster II insgesamt nur ein Zähler herausgesprungen war, musste gegen den Tabellenletzten aus Sendenhorst natürlich ein Sieg her. Die Gäste waren jedoch in der ersten NRW-Klassen-Saison ihrer Vereinsgeschichte hochmotiviert, an den Aufwärtstrend aus den letzten Kämpfen anzuknüpfen. In dieser Situation war es für uns äußerst beruhigend, bereits nach einer Stunde die Führung verbuchen zu können. Andreas Peschel hatte seine Partieanlage auf starke Vereinfachung mit minimalem weißen Vorteil angelegt. Beim Versuch, sich daraus sofort zu befreien, stellte sein Kontrahent eine Figur ein.
So konnte unser Topscorer Ewald Fichtner beruhigt zum ersten Mal eine Punkteteilung zugestehen, zumal er sich gegen die Bird-Eröffnung seines Gegners nicht richtig wohl gefühlt hatte und die weißen Angriffsaussichten deutlich höher eingeschätzt hatte. Noch vor der Zeitkontrolle baute Oliver Kniest dann mit seinem ersten Saisonsieg die Führung aus, nachdem sein Kontrahent die schwarze Igel-Stellung mit einem ungestümen Angriff attackiert, dabei aber zuviel Material investiert hatte. Kurz vor der Zeitkontrolle fiel dann die Vorentscheidung, als Alexander Hobusch seine Partie zum Sieg führen konnte. Unser Jugend-Spitzenbrett hatte in einer slawischen Abtauschvariante immer sehr unangenehmes Druckspiel am Damenflügel gehabt und dort auch Material gewonnen. Dennoch wäre die schwarze Stellung vielleicht haltbar gewesen, doch ein weiterer Fehler in Alex’ Zeitnot sorgte für ein komfortables 3½:½ nach vier Stunden.
Deshalb ging Milon Gupta in einer komplexen Position keine weiteren Risiken ein und gab sich mit der Punkteteilung zufrieden. Schön war es, dass der in den vergangenen Wochen doch manchmal sehr unglücklich agierende Axel Scheffner mit einem für ihn typisch geduldigen Sieg als Schwarzer in einem Chebanenko-Slaven für die Entscheidung sorgte. So blieben noch die beiden Partien unserer U16-Talente. Jan Hobusch hatte in einer ruhigen Caro-Kann-Abtauschvariante zunächst mit Schwarz mustergültig den Minoritätsangriff in einer Karlsbader Bauernstruktur durchgesetzt, bekam dann aber am Königsflügel gegen die weiße Initiative Probleme. So musste er in beiderseitiger Zeitnot zunächst einen Bauern geben, verteidigte sich jedoch exakt und erreichte schließlich in einem ausgeglichenen Springerendspiel die verdiente Punkteteilung.
Den längsten Arbeitstag hatte der 15jährige Daniel Reksten, der ein gelungenes Debüt in der NRW-Klasse feierte. Nach gelungener Eröffnung spielte er im Mittelspiel zu zögerlich und musste schließlich einen Bauern geben. Doch das Endspiel behandelte er mit aktiver Verteidigung sehr gut und kam so gegen einen fast 150 DWZ-Punkte besseren Gegner noch zu einer verdienten Punkteteilung, die den 6:2-Sieg abrundete.
Mit 5:3 Zählern liegt die Dritte nun im oberen Tabellendrittel und steht nun vor dem schwierigsten Saisondrittel, in dem mit Katernberg II, Herne-Sodingen und Hansa Dortmund II die drei Topmannschaften der Liga warten.