Das vierte Wertungsturnier unseres Schnellschach-Grand-Prix lockte leider nur 14 Teilnehmer an und war auch in der erweiterten Spitze deutlich schwächer als die bisherigen Turniere besetzt. So verpassten viele Spieler die Chance auf ein Duell mit einem Großmeister, denn unser Bundesliga-Spieler Michael Hoffmann gab sich die Ehre und konnte schließlich mit 6/7 seiner Favoritenstellung vor Jan Hobusch und Michael Berg (beide 5½) gerecht werden.
Wer aufgrund seiner großen nominellen Überlegenheit mit einem Durchmarsch des Favoriten gerechnet hatte, hatte sich allerdings getäuscht. Zwar konnte Hoffmann seine ersten beiden Runden souverän gewinnen und lag nach einem Sieg gegen den an Position 2 gesetzten Michael Berg alleine mit 3/3 an der Spitze.
Doch der Spieler der ersten Turnierhälfte war eindeutig unser Talent Jan Hobusch. Nach zwei Siegen zum Auftakt kam Oliver Kniest gegen ihn gerade noch mit einem glücklichen Remis davon. In der vierten Runde lieferte Jan dann sein Meisterstück ab, spielte gegen Hoffmann groß auf und setzte den Großmeister nach einem forschen Königsangriff Matt.
So stand der 15-Jährige zur Turnierhalbzeit an der Tabellenspitze, konnte das Tempo jedoch nicht ganz halten. Durch Remisen gegen Michael Berg und Ewald Fichtner musste er Hoffmann vor der Schlussrunde wieder an sich vorbeiziehen lassen, der mit einem halben Zähler Vorsprung auf Hobusch und Berg in die Schlussrunde ging.
Dort ließ der 41-jährige Jurist nichts mehr anbrennen und sicherte sich mit 6 Zählern nach einem hübschen Positionssieg gegen Oliver Kniest den Turniersieg. Jan Hobusch hatte nach seinem tollen Gesamtturnier in der Schlussrunde das Glück des Tüchtigen, als er zu einem schmeichelhaften vollen Zähler gegen Athanassios Vranidis kam und sich so dank der leicht besseren Buchholz-Wertung den zweiten Hauptpreis vor dem punktgleichen Michael Berg (jeweils 5½) sichern konnte.
Aus dem weiteren Teilnehmerfeld sorgten vor allem zwei Akteure für positive Schlagzeilen: Uli Grah nutzte etwas Auslosungsglück zu einem tollen Endspurt und landete mit 4½ Zählern auf einem starken 4. Rang. Zudem spielte unser langjähriger Gast aus Wermelskirchen, Werner Müller, ganz stark auf und holte sich unter anderem nach Remisen gegen Oliver Kniest und Anton Hannewald völlig verdient mit 3½ Zählern auf dem 7. Platz den ausgesetzten Ratingpreis.
Das nächste Schnellschach-Grand-Prix-Turnier findet am 10.02.2012 statt.